In der italienischen Hauptstadt Rom ist derzeit die Ausstellung „Alte Traditionen und Bräuche Bulgariens“ zu sehen, die Teil der Veranstaltungen im Rahmen der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft ist.
Die Galerie „Luce“ zeigt 30 Fotografien, ausgewählt von der Vereinigung bulgarischer Berufsfotografen. Mit Hilfe der Aufnahmen werden interessante Bräuche und Traditionen aus Bulgarien vorgestellt. Die Fotos stammen von 16 Mitgliedern der Vereinigung, darunter Ani Petrowa und Ewgeni Dimitrow, die in einem Interview für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk informierten, dass Rom die vierte Station sei. Vordem war sie in Moskau, Budapest und in Kasan, der Hauptstadt der halbautonomen Republik Tatarstan der Russischen Föderation. Da die Exposition auf ungemein großes Interesse stieß, wie uns Ewgeni Dimitrow versicherte, setzte sie nun ihre Reise fort.
„Wir könnten gute Botschafter Bulgariens, seiner Kultur und seiner Traditionen sein“, sagte seinerseits Ani Petrowa. Ewgeni Dimitrow fügte hinzu: „Die Aufnahmen zeigen interessante Menschen, Bräuche, Traditionen und Trachten aus dem ganzen Land. Sie wurde nicht speziell mit einem Ethnographen abgesprochen, gewährt dennoch einen guten Einblick in die Farben und die Schönheit des bulgarischen Brauchtums.“
Unter den Bräuchen sind solche, die an großen Feiertagen, wie Weihnachten und dem Lazarus-Tag gepflegt werden, aber auch ungewöhnliche Rituale, die das Feuertanzen. Mit dabei sind Aufnahmen von den traditionellen Pferderennen und den Schembartläufern. Einige der gezeigten Rituale sind einzigartig und finden keine Entsprechung in anderen europäischen Ländern. Ist es das, was die Ausstellung so anziehend für das Publikum macht?
„Zu jedem Ereignis, zu jedem einzelnen Erlebnis gibt es Millionen an Blickpunkte. Und gerade die Tatsache, dass die Aufnahmen von verschiedenen Fotografen stammen, die verschiedene Ansichten haben und auf ihre ganz spezifische Weise fotografieren, gewährt uns die Möglichkeit, die alten Bräuche aus neuen und unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Und das ist es, was die Ausstellung so interessant macht“, versichert Ewgeni Dimitrow.
Ani Petrowa fotografiert gern im Städten Bansko am Fuße des Pirin-Gebirges. Sie hat dort mittlerweile gute Bekannte, die ihr jedes Mal Interessantes aus der Welt fast vergessener Handwerke zeigen. „Meine große Liebe gilt der Region der Stadt Iwajlowgrad in Südbulgarien“, schwärmte seinerseits Ewgeni Dimitrow. „Mich interessieren besonders die Trachten und Traditionen der dort lebenden Bulgaren, die einst aus Kleinasien hierher geflohen sind. Sie haben ihr bulgarisches Brauchtum über Jahrhunderte gepflegt und bewahrt, bevor sie heimkehrten. Meine Aufnahmen versuchen, dies zu verdeutlichen“, erzählte uns der Fotograf.
Obwohl die Mitglieder der Vereinigung bulgarischer Berufsfotografen für verschiedene Medien arbeiten und daher in Konkurrenz stehen, sind sie gleichzeitig Gleichgesinnte. Und so gelingt es ihnen, ihre Bemühungen für verschiedene Projekte zu bündeln. „Alte Traditionen und Bräuche Bulgariens“ ist die erste Sammelausstellung der Vereinigung bulgarischer Berufsfotografen. Sie wird bis zum 15. Februar in Rom zu sehen sein. Ihre Organisatoren hoffen, dass die römische Hauptstadt nicht die letzte Station bleibt.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: photographers.bg
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