Seit einigen Jahren sind im östlichen Rhodopengebirge wieder Wildpferde in der freien Natur anzutreffen. Die anmutigen Tiere der Rasse Konik sind die modernen Nachfahren des eurasischen Wildpferds Tarpan, das in Europa im 19. Jahrhundert endgültig ausgerottet wurde. 70 solcher Wildpferde leben nun Dank eines bulgarisch-holländischen Projekts, das sich in der Gegend Bojnik in der Nähe des entvölkerten Dorfes Sbor die Wiederherstellung der wilden Natur auf die Fahnen geschrieben hat.

Die Ansiedlung und Anpassung von Pferden der Rasse Konik (aus dem polnischen: kleines Pferd) hängt mit einem polnischen Projekt von 1936 zusammen, der Rasse Tarpan ähnliche Pferde in offenen Lebensräumen auszusetzen. In der Welt gibt es momentan 4000 Pferde dieser Rasse, die Hälfte davon in Holland.
12 Koniks wurden aus Holland erstmalig 2011 nach Bulgarien gebracht und im östlichen Rhodopengebirge ausgesetzt. Die Pferde haben sich schnell angepasst und so wurde zwei Jahre später auf Grund der guten Ergebnisse entschieden, eine zweite Gruppe aus 40 Pferden auszusetzen. Inzwischen sind sie ihrem neuen Lebensraum voll angepasst, haben Dürre- und Kälteperioden mit viel Schnee überlebt und können Raubtierangriffe sehr gut abwehren. Die holländischen Experten schlagen deshalb vor, dass diese Pferde von den offiziellen bulgarischen Behörden offiziell als Wildpferde anerkannt werden.

Ende Februar wurde in der Biologischen Fakultät der Sofioter Universität zum ersten Mal ein Dokumentarfilm über das Leben der Wildpferde in Bulgarien gezeigt.
Frank Sanderink von der holländischen Stiftung ARK Natuurontwikkeling hielt eine Vorlesung über den Nutzen der Wildpferde für die Natur und die Menschen im östlichen Rhodopengebirge.
„Wir alle wissen zumindest aus Filmen, dass es in Nordamerika und Afrika große Wildtierherden gibt, die im Freien grasen“, sagt Frank Sanderink. „Wir vergessen oft, dass es auch in Europa so war. Es hat viele frei lebende Tiere wie Büffel, Hirsche und andere gegeben. Wir sollten nicht vergessen, dass sie alle eine Rolle für das jeweilige Ökosystem gespielt haben. Einige Tierarten wurden domestiziert und als Nutztiere eingesetzt. Sie können in der freien Wildbahn nicht überleben, zumal sich aus vielen einstigen landwirtschaftlichen Nutzflächen Stadtzonen geworden sind. Die Grasfresser können somit nicht mehr zum Gleichgewicht in der Natur beitragen."

Die holländische Stiftung ARK Natuurontwikkeling hat sich Gedanken gemacht und entschieden, polnische Konik zu importieren. 2009 wurde das bulgarisch-holländische Projekt ins Leben gerufen und "Das neue thrakische Gold" genannt. So kam es, dass diese Pferderasse in der Region der Ostrhodopen ausgesetzt wurde, um dort heimisch zu werden und zum Naturgleichgewicht beizutragen. Denn Pferden kommt in der Verbindung zwischen Kriechtieren, Insekten, Vögeln und anderen wilden Waldbewohnern im Ökosystem eine Schlüsselrolle zu. Erwiesenermaßen sind die Grasfresser keine Konkurrenz untereinander. Je mehr Grasfresser, desto größere Grasflächen, behaupten die Ökologen.

„Das Rhodopengebirge sichert genügend Nahrung und Wasser für die Wildpferde und sie passen sich der wilden Natur dort sehr gut an“, unterstreicht Frank Sanderink.

Die bulgarischen und die holländischen Umweltschützer sind nun bemüht, dass die Wildpferde der Rasse Konik offiziell als Wildpferde anerkannt werden, die in Bulgarien in der freien Natur leben. Anderenfalls droht ihnen, als Haustiere angesehen zu werden mit allen daraus resultierenden Folgen wie beispielsweise die obligatorischen Impfungen und Untersuchungen vom Tierarzt. Etwas völlig Unnötiges, denn die Wildpferde können auch ohne das Zutun des Menschen sehr gut in der freien Natur auskommen.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: statuswild.eu
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