Wie war das Leben der Menschen im Frühneolithikum organisiert und wie haben sie die Welt um sie herum wahrgenommen? Antworten auf diese Fragen werden Geschichtsinteressierte im künftigen Besucherzentrum bekommen können, das im nächsten Sommer inmitten der Ruinen der frühneolithischen Siedlung im Sofioter Stadtviertel Slatina seine Türen öffnen soll.
Im Jahre 1958 stieß man bei der Verlegung von Straßenbahngleisen im hauptstädtischen Wohnviertel Slatina auf Überreste längst vergangener Zeiten. Erst 27 Jahre später aber begann die archäologische Erforschung der Siedlung unter der Leitung von Prof. Wassil Nikolow. Nach einigen Jahren mussten die Ausgrabungen aus finanziellen Gründen unterbrochen werden, seit 2013 allerdings laufen sie wieder auf Hochtouren.
„Die Siedlung in Slatina gehört zu den ältesten in Europa. Hierher waren Menschen aus Vorderasien eingewandert, die sich vor allem mit Ackerbau und Viehzucht befassten und wahrscheinlich Ende des 7., Anfang des 6. Jahrtausends vor Christus wegen verschlechterter klimatischer Bedingungen ihre Urheimat verlassen haben. Diese Datierungen wurden durch die in den letzten Jahren ziemlich verbesserte Radiokarbonmethode gemacht, die nun Datierungen mit einer Genauigkeit von ± 5 Jahren liefert“, erzählt Prof. Wassil Nikolow.
„Die Siedlung umfasste ein Territorium von ca. 30 ha und existierte ungefähr 500 Jahre lang. In dieser Zeitspanne sind Menschen in verschiedene Teile dieses Territoriums immer wieder umgezogen, weil ihre aus Holz und Lehm gebauten Häuser eine Lebensdauer von etwa 60-70 Jahren hatten. An der Stelle oder in der Nähe des „verstorbenen“ Hauses wurde das nächste Haus gebaut“, erzählt der Archäologe weiter.
Bereits 1985 gelang es dem Team von Wassil Nikolow die Überreste eines 117 qm großen Gebäudes freizulegen, das sich damals als das größte Europas aus dem 6. vorchristlichen Jahrtausend erwies. Einige Jahre später fanden die Archäologen ein 147 qm großes Haus und jetzt erforschen sie ein Gebäude mit einer vermuteten Fläche von rund 300 qm.
„Es ist erstaunlich, dass die Menschen Ende des 7. Jahrtausends vor Christus, d.h. vor über 8.000 Jahren bereits solche Fertigkeiten besaßen, um so große Häuser zu errichten. Es handelte sich um eine Fachwerkarchitektur mit Holzpfosten, die das Dach trugen. Das Dach selbst war recht kompliziert und kann als Satteldach bestimmt werden", berichtet Prof. Nikolow und erläutert:
„Die Häuser in der Siedlung bestanden in der Regel aus drei gleichgroßen Räumen. In jedem Raum befanden sich ein kuppelförmiger Backofen, eine Arbeitsfläche zur Nahrungsherstellung, ein Mahlstein und gleich mehrere Kornspeicher.“
Die Zahl „drei“ soll eine symbolische Bedeutung für die Bewohner der Siedlung gehabt haben, denn unlängst sind die Archäologen auf die Überreste von drei künstlich angelegte Graben gestoßen, die die Siedlung vollständig umschließen.
Übersetzung und Redaktion: Mihail Dimitrov
Fotos: BGNES und Archiv
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