Seit dem 1. Januar 2019 wurde die Prozedur für den Antrag bulgarischer Staatsbürgerschaft erleichtert. Die Anträge und nötigen Dokumente werden nun digital auf der Internetseite des Justizministeriums eingereicht. Auf die gleiche Weise wird auch ein Interviewtermin mit dem Antragsteller vereinbart.
„Durch das neue System hoffen wir, dass enorm viel Zeit eingespart wird, denn bisher dauerte es vom Einreichen der Unterlagen bis zum Termin für das Interview mindestens ein Jahr“, erklärt die stellvertretende Justizministerin Dessislawa Achladowa.
„Auch bisher wurde mit jedem der Kandidaten für die bulgarische Staatsbürgerschaft ein Interview geführt mit Fragen über die bulgarische Sprache und den Staatsaufbau Bulgariens. Außerdem haben wir die Prozedur für die Antragsteller erheblich erleichtert. Viele der geforderten Unterlagen wie Aufenthaltsgenehmigung, Nachweis über Sozialabgaben oder Schulden, Eheurkunde und dergleichen werden vom Justizministerium durch die Direktion „Bulgarische Staatsbürgerschaft“ auf internem Weg eingeholt“, versichert Ministerin Achladowa.
Sie gab ferner bekannt, dass allein am ersten Arbeitsgag nach der Einführung des Systems für die digitale Bearbeitung der Anträge auf bulgarische Staatsbürgerschaft 20 solche eingereicht worden sind. Jetzt werden zwischen 20 und 50 Anträge täglich eingereicht.
Das elektronische System erlaube nicht, von einer E-Mail mehrere online-Reservierungen vorzunehmen. Auf diese Weise sollen Spekulationen unterbunden werden.
„Dass man Anträge digital einreichen kann, gehört einfach zum 21. Jh.“, erklärt der Politologe Jusef Dakak, der nicht verstehen kann, wieso Bürger bulgarischer Abstammung so lange auf die bulgarische Staatsbürgerschaft warten müssen. Für einen Skandal hält er auch den Vorschlag des Justizministeriums, das die Menschen, die auf Grund ihrer Abstammung die bulgarische Staatsbürgerschaft beantragt haben, einen Nachweis erbringen müssen, dass sie in Bulgarien einen Job haben.
„Auf diese Weise werden wir hunderten Menschen bulgarischer Abstammung und mit bulgarischem Selbstbewusstsein den Weg versperren, einen bulgarischen Pass zu bekommen. Wir wissen alle welches Schicksal die Bulgaren in Mazedonien und die Bulgaren in Bessarabien hatten und das mindeste, das der bulgarische Staat für diese Menschen tun kann, ist, die Prozedur für den Erhalt von bulgarischen Pässen zu erleichtern und die eigenen Gesetze und gesetzlichen Fristen einzuhalten“, entrüstet sich der Politologe, der fest überzeugt ist, dass Bulgarien die Staatsbürgerschaft in erster Linie wegen der Abstammung oder einer Eheschließung vergeben müsse. Auf keinen Fall sollen Investitionen ein Grund dafür sein, denn dann verwandelt sich die Staatsbürgerschaft in ein Tauschgeschäft. „Meiner Ansicht nach ist die Staatsbürgerschaft ein Akt persönlicher Beziehung zwischen den Bürgern einerseits und dem Staat andererseits. Wenn eine solche persönliche Beziehung durch Bezahlung zugänglich wird, verbiegt sich das Ganze und wird zu etwas anderem.“
Übersetzung: Georgetta Janewa
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