2006 – dem Jahr nach dem Ableben der unvergessenen bulgarischen Opernprima Gena Dimitrowa fand in ihrer Geburtsstadt Plewen die erste Ausgabe eines Wettbewerbs auf ihren Namen statt, der speziell für Nachwuchstalente gedacht war. Eine zweite und vorerst letzte Ausgabe konnte aus Finanzmangel erst 2009 organisiert werden. In diesem Jahr hat es die Philharmonie Plewen nun geschafft, die nötigen Finanzen aufzubringen, um den Wettbewerb wieder ins Leben zu rufen. Er wird vom 19. bis 23. Mai stattfinden, wobei die jungen Opernsänger noch bis zum 2. Mai Zeit haben, sich zur Teilnahme einschreiben zu lassen.
Einzelheiten teilte uns Augustina Serafimowa mit. Sie wirkt als Musikwissenschaftlerin an der Philharmonie Plewen und gehört zum Organisationsteam des Ausscheids.
„Die zweite Ausgabe fand vor genau 10 Jahren statt. Zu unserer Freude erhielt die Philharmonie Plewen eine kräftige Finanzspritze seitens der Gemeindeleitung und nun wird ein Traum vieler Bürger Plewens in Erfüllung gehen. Die Idee für den Wettbewerb hatten im Grunde genommen Gena Dimitrowa und Georgi Notew, Chefdirigent der Philharmonie Plewen. Der damalige Innenminister Rumen Petkow, der wie Gena Dimitrowa aus Plewen stammt, half zur finanziellen Absicherung des Wettbewerbs. Er entsprach dem Bedürfnis vieler Bürger der Stadt, denn Ende der 90er Jahre war das Operhaus von Plewen geschlossen worden und die vielen Freunde dieses Genres suchten nach einem Ausgleich. In der Stadt findet auch der Katja-Popowa-Wettbewerb für junge Instrumentalisten und Opernsänger aus aller Welt statt. Die Wiederherstellung des zweiten bedeutenden Wettbewerbs in unserer Stadt ist wirklich ein großes Ereignis.“
Vorsitzender der Jury wird Najden Todorow sein. Er ist Direktor der Sofioter Philharmonie und wird das Abschlusskonzert des Wettbewerbs dirigieren. Der Jury werden ferner anerkannte Opernsänger und Pädagogen angehören, wie Alexandrina Miltschewa, Darina Takowa, Kaludi Kaludow und der österreichische Regisseur und Produzent Adrian Hollaender.
„Die Wettbewerbsbedingungen wurden beibehalten, so wie sie Gena Dimitrowa und Georgi Notew ausgearbeitet hatten“, erzählt weiter Augustina Serafimowa. „Obwohl der Wettbewerb als ein nationaler Ausscheid gedacht war, beteiligten sich bereits an seiner zweiten Ausgabe auch ausländische Studenten der Nationalen Musikakademie „Pantscho Wladigerow“ in Sofia. Aus diesem Grund beschlossen wir, eine internationale Teilnahme zuzulassen. Das kommt dem Namen des Wettbewerbs entgegen, denn Gena Dimitrowa war nicht nur eine Künstlerpersönlichkeit sondern auch ein Weltbürger. Zum Wettbewerb sind Frauen und Männer zugelassen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. Die Obergrenze beträgt bei den Frauen 32 Jahre und bei den Männern 35 Jahre. Wie bei jedem anderen Wettbewerb erfolgt die Reihenfolge beim Vorsingen nach einer Auslosung. In der ersten Runde müssen die Teilnehmer eine Arie und eine Cabaletta nach eigener Wahl, wie auch ein Lied eines bulgarischen Komponisten vorstellen. In der zweiten Runde stehen eine Arie von Mozart und eine weitere Arie auf dem Programm, die sich von denen der ersten Runde unterscheiden muss. Alle Arien und Lieder müssen, was Text und Musik anbelangt, im Original mit Klavierbegleitung vorgetragen werden. Das Abschlusskonzert ist für den 23. Mai, dem Vorabend des Tags der bulgarischen Kultur und des slawischen Schrifttums geplant. Dann werden die Sieger in Begleitung der Philharmonie Plewen singen.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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