Am 12. Mai beginnt um 12. Uhr im ersten Studio des Bulgarischen Nationalen Rundfunks (BNR) das Konzert „Musik für Klavier“ des Pianisten Mario Angelow. Auf dem Programm stehen Werke von Alfred Schnittke, Johann Sebanstian Bach, Joseph Haydn, Wolfang Amadeus Mozert und Ludwig van Beethoven.
Mario Angelow ist seit knapp drei Jahrzehnten Pianist beim Sinfonieorchester des BNR und Produzent von Sinfoniemusik im „Musikhaus“ des Rundfunks. Dabei hat er aber seine Karriere als Solist nie unterbrochen. Anlässlich des bevorstehenden Konzerts sagte er:
„Ich möchte an erster Stelle unterstreichen, dass dieses Event eine Art Prélude auf das Konzert ist, das das Sinfonieorchester des BNR am 17. Mai im Sofioter Konzertsaal „Bulgaria“ geben wird. Dirigent ist Mark Kadin. Der wunderbare Violoncellist Atanas Krastew stellt das „Cellokonzert Nr. 1“ von Schostakowitsch vor. Die restlichen Werke werden zum ersten Mal in Bulgarien aufgeführt: „Leise Musik“ des in Kiew geborenen Komponisten Valentin Silwestrow; eine Suite aus dem Film „Die toten Seelen“ – die Musik stammt von Alfred Schnittke und wurde von Gennadij Roschdestwenskij bearbeitet. Ich werde dort als Solist auftreten. Am 12. Mai, während des Matinees im BNR, werde ich ebenfalls ein Stück von Schnittke spielen – die Fuga aus der „Suite im alten Stil für Violine und Klavier“ (von mir als Klaviersolo arrangiert). Einige der restlichen Stücke gelten selbst bei fortgeschrittenen Schülern der Musikschule als einfach, mit Ausnahme von „Chromatische Fantasie und Fuge“ von J. S. Bach, die Pianisten scherzweise „Problematische Fantasie und Fuge“ nennen. Ich dachte mir, dass ein Sonntagsprogramm mit schöner Musik dem Publikum Freude bereiten wird. Das letzte Werk ist Beethovens Pathetische Sonate („Grande Sonate pathétique“).“
Eine Linie, die Mario Angelow bei seiner Arbeit als Pianist und Produzent strikt einhält, ist die Darbietung zeitgenössischer Musik mit Akzent auf die bulgarische und zwar ungeachtet aller persönlichen Vorlieben. Seiner Ansicht nach sollte die bulgarische Musikkultur gepflegt und bewahrt werden, selbst Werke aus der Pionierzeit der professionellen Musik in Bulgarien, die manche für nicht gut genug erachten. „Das ist Teil unserer Geschichte und wir müssen sie erhalten. Wir sollten nicht richten, sondern ehrlich unsere Arbeit tun. In dieser Hinsicht in das Sinfonieorchester des BNR eine Art Harddisk für das Schaffen der bulgarischen Komponisten. Während der letzten Saison haben wir beispielsweise ausschließlich Werke bulgarischer Autoren eingespielt, um den alten Musikfonds des Rundfunks aufzufrischen“, sagt Mario Angelow.
Er hat die Nationale Musikschule „Ljubomir Pipkow“ absolviert – zuerst in der Klasse von Ljudmila Tschenkowa, danach bei Prof. Nikolaj Ewrow.
„Ich habe Frau Tschenkowa wirklich sehr viel zu verdanken“, sagt der Pianist. „Sie hat sehr ausdauernd mit mir gearbeitet und immer wieder betont, dass wir zusammen die Grundlagen setzen, auf denen ich künftig weiter aufbauen werde. Diese Methode ist für mich die fairste – du bringst deinen Zöglingen bei, selbst zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Ich bin auch Prof. Mara Petkowa sehr dankbar, bei der ich in der Nationalen Musikakademie studiert habe. Ich habe mich für sie entschieden, ohne sie persönlich zu kennen, weil ich wusste, dass sie eine Schülerin des großen Claudio Arrau ist. Nach Abschluss des Studiums habe ich noch jahrelang Unterricht bei Prof. Petkowa genommen und habe bei ihr meine wahre Bildung erhalten, aus den Kontakten mit ihr, bereits als junger Kollege. 1991 habe ich den Wettbewerb für die Stelle des Pianisten im Sinfonieorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks gewonnen und bin seitdem Teil dieses Orchesters. Ich sehe das als glückliche Fügung an, weil ich nie aufgehört habe, mich weiter zu entwickeln. Das Produzieren von Sinfoniemusik und die Arbeit mit Partituren großer Werke stellt eine enorme Bereicherung und Inspiration dar“, sagte Mario Angelow.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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