Jedes Jahr ist der letzte Augustsonntag ein ganz besonderer Tag für die Bergliebhaber. Denn an diesem Tag machen sich Tausende Touristen aus ganz Bulgarien auf, um sich auf dem höchsten Berg des Witoschagebirges zu versammeln – dem Gipfel Tscherni Wrach (2.290 m). So feiern sie den jeweiligen Jahrestag der Organisierten Tourismusbewegung in Bulgarien.
In diesem Jahr fällt der Tag auf den 25. August. Dann wird man den 124. Jahrestag seit dem denkwürdigen August 1895 begehen, als sich auf Initiative des Schriftstellers und Naturfreundes Aleko Konstantinow mehr als 300 Enthusiasten an der ersten organisierten Bergwanderung beteiligt und auf dem Gipfel Tscherni Wrach einen Klub der bulgarischen Touristen gegründet haben. Traditionsgemäß hat der Bulgarische Tourismusverband auch diesmal am Gipfel Tscherni Wrach unterschiedliche Feierlichkeiten und ein Preisquiz für die Bezwinger der zehn höchsten Berge Bulgariens organisiert.
1966 hat der Bulgarische Tourismusverband die erste landesweite Tourismuskampagne unter dem Motto „100 nationale touristische Objekte in Bulgarien“ organisiert. 2005 wurde dann eine neue Bewegung ins Leben gerufen – „Die zehn höchsten Gipfel in Bulgarien“. Die Idee dafür stammt von bulgarischen Bergwanderern und für die Organisation ist der Bulgarische Tourismusverband zuständig. Und hier sind die zehn höchsten Gipfel Bulgariens: Mussala im Rilagebirge, Wichren im Piringebirge, Botew im Balkangebirge, Tscherni Wrach in Witoschagebirge, Ruen im Osogowogebirge, Gozew auf Slawjanka, Goljam Perelik in den Rhodopen, Radomir auf Belassiza, Ruj im gleichnamigen Gebirge und Bogdan im Gebirge Sredna Gora.
Seit 1966 haben sich mehr als 6 Millionen Menschen an der Initiative „100 nationale touristische Objekte in Bulgarien“ beteiligt und auch „Die zehn höchsten Gipfel in Bulgarien“ gewinnt zunehmend an Popularität. Allein in diesem Jahr haben mehr als 250 Personen die neue Herausforderung angenommen und die Mission erfüllt, weiß Miroslaw Datschew vom Bulgarischen Tourismusverband zu berichten. Das Erklimmen der Gipfel kann man sich durch Stempel bestätigen lassen, die in vom Bulgarischen Tourismusverband bestimmten touristischen Objekten in die Mitgliedshefte aufgedrückt werden.
„An der Bewegung beteiligen sich Menschen im Alter von 10 bis 80 Jahren. So will der Bulgarische Tourismusverband den Wandertourismus in unseren Bergen popularisieren“, sagt Miroslaw Datschew. Interesse an der Bewegung bekunden seinen Worten zufolge aber nicht nur Bulgaren, sondern auch Ausländer.
„Jedes Jahr gibt es auch Teilnehmer aus den benachbarten Nordmazedonien und Serbien. In diesem Jahr haben sich bislang 7 Nordmazedonier und 5 Serben an der Initiative beteiligt.“
Bekennt sind die bulgarischen Gebirge für ihre Schönheit, Gastfreundschaft und die wunderbaren Tourismusmöglichkeiten, die sie bieten. Der höchste Gipfel in Bulgarien ist der Mussala. Er befindet sich im Rilagebirge und erhebt sich in einer Höhe von 2.925 m. Was die zehn höchsten bulgarischen Gipfel allgemein angeht, sagt Miroslaw Datschew:
„Fast alle Gipfel sich zugänglich. Tscherni Wrach ist der meistbesuchte und ein wahrer Lieblingsort für Bergwanderer. Schwieriger lassen sich die Gipfel Botew, Wichren und Mussala bezwingen, vor allem in jenen Jahreszeiten, in denen es regnet und schneit. Beim Besteigen dieser Gipfel sollte man sich lieber auf einen Bergführer verlassen“, rät Miroslaw Datschew.
Und hier eine Information die Miroslaw Datschew vom Bulgarischen Tourismusverband extra für Radio Bulgarien:
„Auf der Grundlage unserer Initiative „Die zehn höchsten Gipfel Bulgariens“ haben wir letztes Jahr die Bewegung „Die zehn höchsten Gipfel auf dem Balkan“ ins Leben gerufen. Bis vor wenigen Jahren noch gab es viele administrative und sonstige Hürden, die den Zugang zu unseren Nachbarländern erschwert haben. Nun lassen sich die Grenzen aber weitaus einfacher passieren. Aus diesem Grund hat der Bulgarische Tourismusverband den Ländern vom Balkan-Bergsteiger-Bund vorgeschlagen, dass Bulgarien, Griechenland, Slowenien, Nordmazedonien, Albanien, Rumänien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Kroatien eine ähnliche Initiative starten – zum Bezwingen der zehn höchsten Berge auf dem Balkan. Jedes Land hat bereits einen seiner Gipfel genannt, mit dem es sich an dieser Bewegung beteiligen will. Wir hoffen, dass die Einzelheiten während der nächsten Sitzung des Balkan-Bergsteiger-Bunds geklärt werden können“, sagte abschließend Miroslaw Datschew vom Bulgarischen Tourismusverband.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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