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Die bulgarische Breakdance-Königin Queen Mary mit Quote für die Olympischen Spiele in Paris

| aktualisiert am 19.11.19 um 11:06

Breakdance war einst eine Alternative zur Gewalt der städtischen Straßen-Gangs. Heute dient diese Tanzart ausschließlich der Unterhaltung und füllt wegen den explosiven Elementen, dem mitreißenden Rhythmus und des kreativen Stils die Säle. Obwohl Breakdance viel mehr der Kunst als dem Sport nahe steht, wird es auf den Olympischen Spielen in Paris 2024 voraussichtlich als Sportdisziplin debütieren. Dann werden wir unter den 16 besten Break-Tänzern auch die Bulgarin Mari Slawowa sehen, die als Queen Mary bekannt ist.

Bei den World Urban Games in Budapest wurde Queen Mary Sechste und sicherte sich die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024.

Mit Breakdance befasst sie sich seit 12 Jahren und ist mittlerweile ein Weltstar in der Branche. 2011 gewann sie den Weltmeistertitel für Junioren bis zu 16 Jahren und wurde danach Vizeweltmeister.

Als Kind trainierte die in Burgas geborene Mari Slawowa Akrobatik. Doch das war nicht ihre Welt, sie fühlte sich in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. „Dabei wollte ich mich vor allem frei fühlen“, erinnert sich Mari. Diese Freiheit fand sie im Parkour, der Kunst der effizienten Fortbewegung, jegliche natürliche und architektonische Hindernisse überwindend, einfach durch die Bewegung des eigenen Körpers. Bis sie eines Tages die richtigen Leute traf, die sie in die Welt des Beakdance einführten. Marie war sofort von der Energie, der Musik und den Farben mitgerissen.

Zunächst waren meine Eltern sehr skeptisch, ob dass das Richtige für mich ist. Doch als die ersten Erfolge kamen, begannen sie mich zu unterstützen“, erinnert sich Queen Mary. „Es gefällt mir, anders zu sein und Breakdance ist etwas anderes in Bulgarien. Ich hoffe, dass es immer mehr in unsere Gesellschaft integriert wird und sich immer mehr Menschen dafür begeistern, weil es einfach fabelhaft ist.

Die Breakdancer faszinieren das Publikum mit den Powermoves, jene akrobatischen Elemente, die einen manchmal mit offenem Mund dastehen lassen, den schnellen Schritten mit Füßen und Händen, den Umdrehungen auf dem Kopf, den plötzlichen Freezes. Eine zusätzliche Attraktion zu den komplizierten Einlagen sind die Namen der Tänzer, mit denen sie sich an Wettkämpfen beteiligen. Marie erhielt ihren „königlichen Titel“ von ihrem Trainer in Burgas, Hristo Andonow, und wurde als Queen Mary in der Welt der Breakdancer bekannt.

Breakdance entwickelt sich schon lange und ist im Moment sehr extrem“, sagt Queen Mary. „Deshalb muss jeder, der sich damit beschäftigt, ein Athlet sein. Wir haben sogar eine eigene Diät und trainieren ständig. Für mich ist Breakdance keine Kunst, sondern viel mehr eine Sportart.

Während des Wettkampfs tanzt der Breakdancer eine Kombination für 40 Sekunden und beteiligt sich mit ihr an den so genannten Kämpfen. Die Wettkämpfer werden entsprechend ihrer Leistungen in vorangegangenen Meisterschaften in Kategorien unterteilt. Danach kämpft jeder gegen jeden. In jedem Kampf hat der Tänzer je zwei Einlagen, so dass jeder zwei Mal je 40 Sekunden tanzt.

Während des Wettkampfs ist eine komplizierte Performance gefragt, die es perfekt auszuführen gilt“, erklärt Mery.“Es kann natürlich eine Choreografie geben, die vorher einstudiert wurde, doch es gibt auch viel Improvisation, da niemand vorher die Musik kennt, zu der getanzt werden wird. Es findet alles hier und jetzt statt.

Die Leidenschaft von Queen Mary ist außer Breakdance auch das Lernen. Mittlerweile spricht sie 4 Sprachen, hat das Gymnasium für romanische Sprachen in Burgas abgeschlossen und in Brüssel eine Zeit lang Medizin studiert. Das Studium hängte sie aber bald an den Nagel, weil ihr die Zeit zum Tanzen fehlte. Jetzt studiert Mary Psychologie in Großbritannien und empfindet diese Studienrichtung als ein Teil von sich selbst. Außerdem ist sie von den Möglichkeiten dort begeistert, die es für Sport gibt.

Bedauerlicherweise ist es in Bulgarien nicht so. Es gibt weder eine finanzielle noch eine moralische Unterstützung“, sagt sie.

Queen Mary träumt davon, eines Tages einen eigenen Sportklub für Breakdance zu eröffnen, wo sie ihre Erfahrungen an die Kinder weitergeben kann. In der Zwischenzeit wartet sie auf die Olympischen Spiele. „4 Jahre sind für uns eine lange Zeit, doch ich werde mit Sicherheit im Paris sein, sei es als Wettkämpferin, Richterin oder Trainerin“, verspricht sie.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Privatarchiv



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