Emil Litschew und Peter Bodurow sind junge, aktive und sehr ehrgeizige Menschen. Sie haben vieles gemeinsam, vor allem aber die Auffassung, dass „die Veränderung bei jedem selbst anfängt“. Die jungen Menschen aus Schumen haben die Kraft und Schönheit dieser Veränderung erkannt und ergreifen Maßnahmen, damit sich ihre Stadt positiv verändern kann. „Jugendsphäre“, „Street Art Festival“ und „Recycle Art” sind einige der Projekte, die zur Verbesserung des städtischen Umfelds und der Förderung der Jugendaktivitäten beitragen. Ihr jüngstes Projekt, “Bibliothek im Baum” wurde am 8. Dezember in einem der zentralen Parks der Stadt vorgestellt.
„Wir wollen in einer schöneren Stadt mit interessanten Sehenswürdigkeiten leben und deshalb haben wir beschlossen, aus diesem alten Baum, den der Stadtrat fällen lassen wollte, etwas zu machen, das für die Menschen nützlich ist”, erzählt Emil Litschew.
Die Idee war, den Baum in eine Bibliothek zu verwandeln und so haben die Jugendlichen sich um die Visualisierung der Idee bemüht, um die zuständigen Behörden zu überzeugen. Schritt um Schritt gingen sie den Weg der Verwandlung des alten Baums zu einer Bibliothek.
Emil Litschew befasst sich mit Innenausstattung. Peter Bodurow ist Wirtschafts- und Finanzexperte. Außerdem ist er Vorsitzender des Gemeindejugendrates in Schumen und der Stiftung „Mache es besser“.
"Das ist eine junge Organisation. Unser Ziel ist es, in verschiedene Richtungen zu arbeiten. Wir wollen das Stadtbild verbessern und die Eigeninitiative der Bürger fördern. Nicht zuletzt wollen wir die ehrenamtliche Arbeit popularisieren“, erklärt Peter Bodurow.
Während Emil, Peter und andere Freiwillige darum bemüht sind, das städtische Umfeld zu verbessern, gibt es Bürger, die anders denken. Diese anderen, die man durchaus als Vandale bezeichnen kann, haben mehrmals die „Jugendsphäre“, den Raum für Künste, in einem der Parks, zerstört. Es gibt auch Pessimisten, wie den Taxifahrer zum Beispiel, mit dem ich über die Bibliothek im Baum sprach, die die Initiativen der Jugendlichen unterstützen, jedoch enttäuscht sind, dass das Schöne mit Absicht zerstört wird.
„Unsere Philosophie ist, trotzdem weiterzumachen und zu überlegen, wie wir unsere Arbeit schützen können“, sagt Peter Bodurow und fügt hinzu, dass sich seine Erwartungen auf die Ziele und Projekte gründen, die für 2020 vorgesehen sind.
„Schließlich hängt es von mir ab, was mit meinem Leben und zu einem gewissen Grad mit der Gesellschaft passiert. Wenn ich aktiv bin, Ideen habe und sie auch realisiere, die von anderen Menschen begrüßt werden, so kann auch ich bescheidenen Einfluss auf das Umfeld nehmen. "
In der Hymne von Schumen wird gesungen, dass „von hier Bulgarien beginnt…“ Dieses Bulgarien wird aber von den jungen Menschen massenweise verlassen.
„Von meinem persönlichen Umfeld kann ich sagen, dass dieser Trend, unbedingt Bulgarien zu verlassen und sich woanders in der Welt niederzulassen, etwas nachgelassen hat“, behauptet Peter und stellt für Schumen recht optimistische Prognosen auf. Er behauptet, dass die jungen Menschen zwar aus Schumen weggehen, um woanders zu lernen oder zu studieren. Wenn sie aber eine eigene Familie gründen wollen, kehren sie zu ihrer Heimatstadt zurück, sei es wegen der Verwandtschaft oder der sauberen Luft und das wirke sich günstig auf die Wirtschaft der Region aus.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Privatarchiv
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