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Covid-19 in Bulgarien: Tag 82

Foto: Pixabay

Diskussion über mögliche Aufhebung von Quarantäne

Die Gesundheitsbehörden prüfen derzeit die Möglichkeit, die obligatorische 14-tägige Quarantäne für in Bulgarien einreisende bulgarische und ausländische Staatsbürger aufzuheben. Das gab der staatliche Gesundheitsinspektor Angel Kuntschew bekannt. In dieser Phase werde nicht darüber diskutiert, die Pflicht außer Kraft zu setzen, in geschlossenen öffentlichen Räumen Schutzmasken zu tragen, fügte er hinzu.

Bulgarien und Italien wollen bei Coronavirus-Forschung zusammenarbeiten

Die Unterzeichnung einer Vereinbarung zum Austausch von Technologie und Ideen zwischen der Militärakademie in Sofia und dem Universitätsklinikum San Mateo in Italien wird derzeit vorbereitet. Das italienische Krankenhaus arbeitet aktiv am Konzept der Behandlung von Coronavirus-Patienten mit Hyperimmunplasma. Ein Teil der Forschung der italienischen Immunologen umfasst die quantitative Analyse des Antikörperspiegels auf der Grundlage von frisch gefrorenem Plasma, an der auch in der Militärakademie gearbeitet wird. Das gab der Chef des operativen Stabs zum Coronavirus Gen. Mutaftschijski auf einer Pressekonferenz bekannt.

Die größte Sättigung mit Antikörper soll es bei Covid-19-Patienten bis zu einem Monat nach ihrer Genesung geben. Bis zum dritten Monat sei ein starker Rückgang zu verzeichnen, was die These der Instabilität der Immunität gegen Covid-19 bestätigt, zeigt die Untersuchung.

39% der Covid-19-Infizierten wieder genesen

In den vergangenen 24 Stunden wurden bei 1.273 Tests 17 neue Covid-19-Fälle registriert – 6 in Sofia, 4 in Pasardschik, je zwei in Widin und Schumen, je einer in Haskowo und Jambol. Somit ist die Gesamtanzahl der Covid-19-Fälle im Land auf 2.477 gestiegen, eine Erhöhung um 0,7% für die letzten 24 Stunden.

198 Patienten wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Auf Intensivstationen befinden sich 20 von ihnen. Infiziert sind 255 medizinische Fachkräfte. 1.378 Covid-19-Fälle sind aktiv, 134 Patienten sind verstorben. 53 Patienten konnten in den letzten 24 Stunden als gesund entlassen werden. Die Gesamtanzahl der Genesenen beträgt 965 oder 39 Prozent der Infizierten.

60/40-Maßnahme macht Erhalt von 240.000 Arbeitsplätzen möglich

Rund 240.000 Arbeitsplätze können Dank der Maßnahme „60/40“ gerettet werden, kündigte das Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik an. Von Arbeitgebern seien bereits 14.351 Anträge auf Entschädigung für die Aufrechterhaltung der Beschäftigung ihrer Arbeitnehmer eingegangen. Der Ministerrat hat beschlossen, dass bis zum 30. Juni Anträge auf staatliche Beihilfen gestellt werden können und die Zahlungen bis Ende Juli zu verlängern. Sie dürfen allerdings nur einen Zeitraum von höchstens drei Monaten umfassen.

Bisher sollen aus dem Staatsetat 27 Millionen Euro für Entschädigungen für Gehälter und Versicherungen an Unternehmen gezahlt worden sein.

Notstandsregelungen von Gesundheitsminister schaffen juristisches Chaos

59 Anordnungen wurden während des Notstands und nach der anschließend eingeführten epidemiologischen Notsituation aufgrund von Covid-19 vom Gesundheitsminister Kiril Ananiew herausgegeben, ergänzt oder widerrufen. Das habe zu normativer Verwirrung geführt, behauptete in einem Interview für den BNR die Anwältin Iwana Murdschewa. Momentan befasse sich das Verwaltungsgericht mit Fällen, die durch nicht mehr bestehende Anordnungen des Ministers eingeleitet wurden.

Zwei Drittel der Bulgaren wollen nach Pandemie auf Reisen gehen

63,7 Prozent der Bulgaren planen Reisen, die sie sofort oder in den 2 Monaten nach Wiederherstellung der Reisefreiheit antreten wollen. 65,6 Prozent wollen so oft, wie vor der Pandemie auf Reisen gehen; 10,5 Prozent haben sogar vor, öfters zu reisen. 54 Prozent der befragten Bulgaren geben an, dass sich ihr erstes Reiseziel im Inland befindet. Das ergab eine Umfrage der Hochschule für Management in Warna und der Cardiff Metropolitan University. 28,4 Prozent der Umfrageteilnehmer haben vor, ins Ausland zu reisen. 45,7 Prozent wollen Urlaubsreisen antreten; lediglich 7,1 Prozent gaben Geschäftsreisen als Grund an. 55,7 Prozent der Befragten ziehen Reisen mit dem eigenen Auto vor, fast 30 Prozent wählen das Flugzeug als Reisemittel.

Über 9 Mrd. Euro zum Wirtschaftswiederaufbau in Bulgarien in Aussicht gestellt

Die Europäische Kommission will Bulgarien nach Ende der Corona-Seuche Zugang zu 9,282 Milliarden Euro aus dem Wiederaufbau-Fonds. Bulgarien kann eine unentgeltliche Hilfe in Höhe von 6,131 Milliarden Euro in Anspruch nehmen und weitere 3,151 Milliarden Euro in Form von Darlehn erhalten. Die Kredite werden von den EU-Mitgliedern in Abhängigkeit von der Höhe ihrer Beiträge an den EU-Haushalt zurückgezahlt. Die Mittel werden in getrennten Raten im Rahmen der nationalen Reformprogramme bereitgestellt. Diese müssen im Einklang mit den EU-Zielen für eine kohlenstofffreie Wirtschaft und Digitalisierung stehen. Der Europäische Rat soll im Juni die konkreten Vorschläge erörtern. Die Darlehen müssen voraussichtlich bis 2058 zurückgezahlt werden, wobei bis 2027 einzig  die Zinsen zurückzuzahlen sind. Die zuvor angekündigten Informationen, dass Bulgarien 15 Milliarden Euro erhalten könnte, wäre nur ein Beispiel gewesen, so die EU.

Zusammengestellt: Darina Grigorowa und das Nachrichtenteam

Übersetzung und Redaktion: Georgetta Janewa, Wladimir Wladimirow


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