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Covid-19 in Bulgarien: Tag 93

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Ekaterina Sachariewa: Vor Auslandsreisen zurückhalten

Die bulgarische Vizepremier- und Außenministerin Ekaterina Sachariewa rief die bulgarischen Staatsbürger auf, wegen der Corona-Seuche momentan noch keine Reisen außerhalb Europas zu unternehmen. „Über die Reisen außerhalb Europas liegt noch keine gesamteuropäische Lösung vor. Das Zentrum der Corona-Seuche hat sich auf Nord- und Südamerika verlagert, es gibt Infektionsherde auch in Asien und Afrika. Aus diesem Grund ist es für die Bulgaren ratsam, ihren Urlaub im Land oder in Europa einzuplanen“, sagt Sachariewa in einem Interview für die Tageszeitung „24 Tschasa“. Sie erinnerte daran, dass die Quarantänepflicht für 8 EU-Länder weiterhin besteht. Auch die Türkei steht momentan nicht auf der Liste für Tourismusreisen.

Von 427 Corona-Tests 16 positiv

In den vergangenen 24 Stunden wurden bei durchgeführten 427 PCR-Tests 16 neue Corona-Fälle diagnostiziert. 10 der Neuinfizierten sind in Sofia und je zwei in Blagoewgrad, Pasardschik und Sliwen. Das weist das Nationale Informationssystem über die Ausbreitung des Coronavirus aus. Seit Beginn der Seuche wurden in Bulgarien insgesamt 2.727 Fälle registriert. 1.019 der Patienten werden aktiv behandelt. Als genesen gelten 1.548 Patienten. 158 Patienten befinden sich in Krankenhäusern, 12 davon auf Intensivstationen. Laut dem Nationalen Informationssystem wurden bislang 194 Mediziner mit Covid-19 infiziert. In den vergangenen 24 Stunden sind keine weiteren Patienten an Covid-19 gestorben, heißt es in einer Meldung des Gesundheitsministeriums.

Agrarministerium schließt wegen Covid-19

Das Gebäude des Ministeriums für Land-, Lebensmittel- und Forstwirtschaft schließt am 9. Juni wegen eines mit Covid-19 infizierten stellvertretenden Ministers. Es wird eine vollständige Desinfektion durchgeführt. Die derzeitige Arbeit im Ministerium und die Dienstleistungen für die Bürger werden digital fortgesetzt. Alle Mitarbeiter des Ministeriums werden auf Covid-19 getestet.

Dospat im Rhodopengebirge führt restriktive Epidemie-Maßnahmen ein

In der Gemeinde Dospat wurden strenge Epidemie-Maßnahmen eingeführt, darunter das obligatorische Einhalten von Distanz, das Tragen von Schutzmasken an offenen und geschlossenen öffentlichen Orten. Mehr als zwei Personen dürfen sich nicht versammeln. Der Bürgermeister von Dospat, Elin Radew, gab gegenüber dem Nationalen Rundfunk bekannt, dass ab morgen alle Kindergärten, Sportplätze und öffentliche Einrichtungen geschlossen werden. Die Spielzeugfabrik in Dospat, in der heute drei neue Covid-19-Fälle registriert wurden, ist vorübergehend geschlossen. Die Zahl der dort Infizierten ist auf 51 angestiegen. Es wird angenommen, dass die Infektion von Sarnitsa nach Dospat übertragen wurde. Der Gemeindevorsteher von Smoljan, Nedjalko Slawow, wies darauf hin, dass Reisen von und nach Dospat nicht empfohlen werden.

Informationssystem für Covid -19 funktioniert makellos

Unmittelbar nachdem die Testergebnisse vorliegen, werden die Daten in das einheitliche Informationssystem für Covid-19 eingegeben, erklärte der Geschäftsführer des Notfallkrankenhauses "Pirogow", Prof. Assen Baltow, in einem Interview für den BNR. Ziel ist es, die Angaben im Rahmen des Tages zu aktualisieren. Vorrang bei der Eingabe haben die positiven Testergebnisse, danach kommen die negativen. Nach den anfänglichen Problemen funktioniert das System inzwischen einwandfrei. Die Bearbeitung dauert ca. 3-4 Minuten, so Prof. Baltow.

Covid-19-Patienten bauen Immunität auf

Über 90% der Personen, die mit Covid-19 diagnostiziert wurden, Symptome hatten und die Krankheit überstanden haben, bauen innerhalb eines Jahres eine dauerhafte Immunität auf, erklärte in einem Interview für den BNR der Lungenarzt Dr. Alexander Simidchiew vom Krankenhaus des Innenministeriums. Patienten, die das Virus leichter überstehen, tragen keine dauerhaften Schäden davon. Anders sei es bei schwer erkranken Personen, bei denen eine intensive Behandlung nötig war. Sie können dauerhafte Lungenschäden davontragen, so Dr. Simidtschiew.

80 Mio. für Bekämpfung von Arbeitslosigkeit

80 Mio. Euro will die Regierung für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bereitstellen, kündigte Sozialministerin Denitsa Satchewa an. Ziel ist es, die Zahl der Personen zu verringern, die während der Coronavirus-Epidemie in Bulgarien ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Maßnahme erfolgt im Rahmen des operationellen Programms "Human Resources Development" und sieht vor, Personen für einen Mindestlohn plus Sozialversicherungen zu beschäftigen. Laut Satcheva gab es vor dem Notstand 200.000 Arbeitslose. Inzwischen ist ihre Zahl um weitere 90.000 gestiegen.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.

Zusammengestellt: Gergana Mantschewa und Nachrichtenredaktion
Übersetzung: Georgetta Janewa und Wladimir Wladimirow



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