Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Weitere Proteste trotz vorgeschlagener neuer Verfassung

Rumen Radew (l.) unter protestierenden Bürgern in Warna
Foto: BTA

Die Antiregierungsproteste in Bulgarien werden fortgesetzt, auch nachdem die regierende GERB-Partei einen Entwurf zu einer neuen Landesverfassung ins Parlament einbrachte. Blockiert bleiben drei wichtige Kreuzungen in der Hauptstadt - die „Adlerbrücke“, der Platz vor der Sofioter Universität und der „Platz der Unabhängigkeit“. Die allabendliche Protestaktion begann erneut um 19 Uhr Ortszeit.

Bereits um 18 Uhr starteten Krankenschwestern ihren Protest vor dem Gesundheitsministerium. Sie sind über die abwertende Haltung gegenüber ihrer Arbeit unter den Bedingungen der Corona-Seuche empört und fordern bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Entlohung.

Während in Sofia Vertreter der Bürgervereinigung „Boez“ für etwa eine Stunde den Haupteingang des Justizministeriums versperrten und den Rücktritt der Regierung forderten, blockieren unzufriedene Bürger der Schwarzmeerstadt Warna bereits seit zwei Wochen die Kreuzung vor der Gemeindeverwaltung ihrer Stadt. Ihnen schloss sich am Montagabend der Staatspräsident Rumen Radew an. Er äußerte, dass die GERB-Partei mit dem Einbringen eines Verfassungsentwurfs versuche, die Tagesordnung der Öffentlichkeit auszutauschen. „Bulgaren in vielen Städten Bulgariens und im Ausland fordern in Sprechchören den „Rücktritt“. Die jetzige Regierung hat die meiste Angst vor ehrlichen Wahlen mittels Wahlgeräten. Es gibt nur einen Ausgang aus der Krise: Rücktritt der Regierung, damit wir wieder auf dem Gleis der Gesetzlichkeit fahren können. Ich appelliere an alle, denen die Zukunft Bulgariens am Herzen liegt, nicht in die Falle von Premier Borissow zu geraten“, äußerte der bulgarische Staatspräsident Rumen Radew, zitiert vom Bulgarischen Nationalen Fernsehen.


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

In Großbritannien geht der Prozess gegen Bulgaren wegen Spionage für Russland weiter

Der Prozess gegen sechs Bulgaren, die der Spionage zugunsten Russlands beschuldigt werden, wird im Vereinigten Königreich fortgesetzt. Der Leiter der „Spionagezelle“ Orlin Russew und Bisser Dschambasow haben sich für schuldig bekannt...

veröffentlicht am 29.11.24 um 16:25

Wahl eines Parlamentspräsidenten zum achten Mal fehlgeschlagen

Der heutige achte Versuch der Abgeordneten, einen Parlamentspräsidenten, ist erneut missglückt. Anfangs gab es einen Hoffnungsschimmer, dass sie dieses Mal einen Konsens finden, doch dieser ist schnell verglimmt.  Vor der Sitzung zog die..

veröffentlicht am 29.11.24 um 15:31

In Sofia tritt Umweltzone in Kraft

Vom 1. Dezember 2024 bis Ende Februar 2025 müssen Autofahrer, die mit ihren alten Autos durch das Zentrum von Sofia fahren, mit einem Bußgeld von 25 bis 100 Euro rechnen. Die Strafen für juristische Personen sind mit 500 bis 1.000 Euro zehnmal höher...

aktualisiert am 29.11.24 um 12:41