Es waren die Eltern von Mark Kadin, die seinen Weg als Musikkünstler vorausbestimmten. Sie schickten ihn in die Musikschule seiner Geburtsstadt Kramatorsk, Ukraine, in der er in die Fußstapfen seines Großvaters trat und begann, Klarinette zu lernen. Seine Ausbildung setzte er in Charkiw und Moskau fort; es folgten eine Arbeit als Dirigent mit den bekanntesten Orchestern und Konzertreisen durch Dutzenden Länder der Welt.
2017 kam Mark Kadin nach Bulgarien, um den Posten des Chefdirigenten des Symphonieorchesters des Bulgarischen Nationalen Rundfunks zu übernehmen.
„Alles ergab sich wie von selbst. Bereits 2003 begann ich mit diesem bulgarischen Rundfunkorchester als Gastdirigent zusammenzuarbeiten“, erinnert sich der Künstler. „Als man mir 2017 anbot, die Leitung des Orchesters zu übernehmen, nahm ich das Angebot mit Freude an, weil ich die Musiker kannte und wir bereits gute Beziehungen aufgebaut hatten.“
Mark Kadin kann sich bis heute an seine Aufregung erinnern, als er 2003 zum ersten Mal vor bulgarisches Publikum trat. Er wurde sich der großen Verantwortung bewusst, nach einer längeren Periode, in der selten russische Musiker in Bulgarien auftraten, der erste Russe zu sein, der sich den bulgarischen Musikliebhabern präsentiert.
„Glücklicherweise ging alles glatt und ich begann öfters nach Bulgarien zu kommen. Ich lernte Sofia und die Bulgaren näher kennen und es begann, mir immer mehr hier zu gefallen. Die Beziehungen sind sehr menschlich. Gerade in unserer Arbeit kommt es zu einer Legierung von Persönlichem und Beruflichem“, gesteht der Dirigent.
Das Rundfunksymphonieorchester, dirigiert von Mark Kadin, erhielt 2018 den Großen Preis „Sirak Skitnik“. Diese Auszeichnung wurde dem Klangkörper und seinem Dirigenten für ihren Beitrag zur Entfaltung des Bulgarischen Nationalen Rundfunks als öffentliche Medienanstalt zuerkannt.
Kadin muss jedoch zugeben, dass er mit der bulgarischen Musik erst auf bulgarischem Boden auf Tuchfühlung gegangen ist.
„In Russland ist es sehr schwer, an Partituren bulgarischer Komponisten zu kommen“, erklärt er. „Eigentlich habe ich keinen Lieblingskomponisten, weil ich jeden Tag, jede Woche, ja ein ganzes Leben lang die verschiedensten Partituren einstudiere – ich kann mir einfach nicht den Luxus erlauben, Vorlieben zu haben. Aus diesem Grund hebe ich keinen Komponisten hervor; alle Tonkünstler genießen meine Achtung.“
Der Dirigent meinte lächelnd, es wüsste nicht, ob es ein Leben jenseits der Musik gibt; selbst wenn, dann sei es Nichts für ihn. Und dennoch findet Mark Kadin Zeit für Reisen – Warna, Plowdiw, Wratza, Schumen, Kopriwschtitza und Schiroka Laka sind nur einige der bezaubernden Orte in Bulgarien, die er liebgewonnen habe.
Einen besonderen Platz in seinem Herzen, oder besser gesagt in seinem Magen, nehme die bulgarische Küche ein:
„Welches Gericht ich auch koste – alle schmecken köstlich“, schwärmt der Musiker, muss aber im gleichen Atemzug zugeben, dass das ein großes Problem für ihn sei: „Ich kann einfach nicht aufhören, zu essen, weil alles sehr lecker schmeckt.“
Mark Kadin spricht erstaunlich gut Bulgarisch, auch wenn er die Komplimente als unverdient zurückweist:
„Ich mache beim Sprechen viele Fehler. Mir reicht einfach die Zeit nicht, um mich ernsthafter einem Sprachstudium zu widmen und außerdem habe ich keine Probleme – mich verstehen alle. Für mich ist es aber ein Problem, etwas auf Bulgarisch zu schreiben und zwar ohne Fehler. Ich hoffe jedoch, dass sich das bessern wird. Ich verstehe auch alles, was man mir sagt, aber selbst sprechen – furchtbar“, lacht Kadin.
Worin unterscheidet sich Mark L'vovich vom Dirigenten Kadin?
„In nichts! Hinter der Bühne, während der Proben und auch auf der Bühne bin ich ein und derselbe. Ich lüge nie und setze auch niemals eine Maske auf. Warum? Einfach weil ich vergessen und durcheinanderbringen werde, wo und welche Maske ich aufgesetzt habe“, lacht Mark Kadin. „Ich bin schon immer so gewesen, wie ich bin und ich musste mich nie an irgend etwas anpassen.“
Die neue Konzertsaison des Symphonieorchesters des Bulgarischen Nationalen Rundfunks begann vielversprechend und das Publikum kann noch so einiges erwarten. Doch, was wissen wir nicht über Mark Kadin?
„Alle, die es wollen, wissen bereits alles über mich. Und die, die es nicht wollen, sollen weiter über mich nichts wissen“, antwortete abschließend der Dirigent.
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