Unter welchen Bedingungen können Auslandstouristen ihre Sommerferien in Bulgarien verbringen und warum nimmt die Branche die Nachricht von einer frühen Eröffnung der Touristensaison „mit einer Prise Salz“?
Die touristische Sommersaison wird am 1. Mai eingeläutet, jedoch unter Einhaltung aller Antiepidemiemaßnahmen. Dafür müssen Touristen aus dem Ausland bei ihrer Einreise in Bulgarien einen negativen PCR-Test, eine Impfbescheinigung oder einen Test über das Vorhandensein von Antikörpern vorweisen können. Das wurde am 14. März während einer Arbeitstour von Premier Bojko Borissow bekannt. Es sei sehr wichtig, dass die Branche jetzt schon mit den Vorbereitungen auf die Saison beginnt und Reisende über die Voraussetzungen informiert werden, unter denen sie unser Land besuchen können.Mit der früheren Eröffnung der aktiven Sommersaison in diesem Jahr versucht der Staat, einer der von der Epidemie am stärksten betroffenen Branchen in unserem Land wieder auf die Beine zu helfen. Die Idee dahinter: Menschen, die in der Tourismusbranche beschäftigt sind, sollen mit Heranrücken der Maifeiertage die Möglichkeit haben, konkrete Touristenpakete zu planen. Das erklärte Bulgariens stellvertretende Ministerpräsidentin für Wirtschafts- und Demografiepolitik und Ministerin für Tourismus Marijana Nikolowa. Im Moment wird auch die Teilnahme Bulgariens am elektronischen grünen EU-Impfpass erörtert, um das Reisen in der Region zu erleichtern.
Es werden auch „bilaterale Absprachen“ über die Aufnahme von Touristen mit sogenannten Impfbescheinigungen getroffen. Die Maßnahmen werden voll und ganz mit der Europäischen Kommission koordiniert und abgestimmt, verkündete die Regierung. Bulgarien bereitet sich auch darauf vor, Touristen aus Drittländern zu empfangen. Voraussetzung ist, dass sie einen negativen PCR-Test vorlegen können, über Antikörper oder eine Impfung gegen Covid-19 verfügen.
„Die Eröffnung der Sommersaison hört sich gut an, aber es gilt noch viele andere Dinge zu beachten. Es ist empfehlenswert, diese Nachricht mit einer Prise Salz zu nehmen“, kommentierte Dimitar Popow, Vorstandsvorsitzender des Bulgarischen Verbandes der Reiseveranstalter und Reisebüros, gegenüber dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk. Als positiv bezeichnete er die Ankündigung des Saisonstarts am 1. Mai für Touristen aus Ländern, „in denen die Impfung auf Hochtouren läuft“. Derzeit sei Bulgarien jedoch vor ein ernsthaftes Problem gestellt:
„Zumindest für Westeuropa leuchtet Bulgarien auf der Covid-Karte immer noch rot und das fällt keineswegs zu unseren Gunsten aus. Derzeit achten große Reiseveranstalter bei der Planung ihrer Charterflüge auf diesen Indikator. Und solange die Ausbreitung der Infektion in unserem Land nicht eingedämmt ist und die Zahl der Todesfälle nicht abnimmt, können wir nicht mir einer erfolgreichen Saison rechnen.
Dimitar Popow zufolge arbeitet die gesamte Branche in der jetzigen von Chaos und Unvorhersehbarkeit geprägten Zeit nach dem Lastminute-Prinzip. Auf welche Märkte könnten wir dennoch zählen?
„Wir verlassen uns auf die nächstgelegenen Märkte – beispielsweise auf die Rumänen. Wir verlassen uns auf Israel, Polen – auf jene Märkte, wo in den letzten Jahren ein Wachstum verzeichnet wurde. Russland ist nicht ganz sicher, ein Durchbruch wäre aber möglich. Die große Frage ist aber Westeuropa“, meinte Dimitar Popow abschließend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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