Der 18. März 1929 gilt als Geburtsstunde der bulgarischen Speläologie; damals wurde die erste Höhlengesellschaft mit 31 Mitgliedern gegründet.
1975 wurde eine Haupt-Kartothek der bulgarischen Höhlen angelegt, die Angaben über mittlerweile mehr als 6.000 erforschte Höhlen Bulgariens enthält.
„In den Wirren der Corona-Pandemie ist unsere Gründungstag etwas in den Hintergrund geraten; wir sollten der Geschichte jedoch wieder mehr Aufmerksamkeit schenken, denn sie beginnt nicht erst heute!“ Das schrieben die Speleologen des Bulgarischen Verbandes für Höhlenforschung auf ihrer Internetseite. Dort beschreiben sie auch die Freude, die ein Mensch bei der Betrachtung all der unterirdischen Schönheiten empfindet. Doch das sei nicht der einzig Grund, sich in die Höhlenwelten zu begeben.
Viele Höhlen sind weiterhin der Ort auf der Welt, an denen noch kein Mensch gewesen ist. Sie sind auch ein Zufluchtsort für Romantiker, die stille, unberührte und reine Natur suchen. Für Menschen mit Forschergeist ist die Speleologie ein Gebiet, auf dem man weiterhin Entdeckungen machen kann.
Dimitar Tischin, einer der ersten Höhlenforscher Bulgariens, beschrieb, wie er 1937 in die Subatta-Höhle bei Kotel hinabgestiegen ist. In diese 58 Meter tiefe Höhle fließt ein Bach, dem er folgte: „Ich hielt mich an den Ästen fest, die der Bach angeschwemmt hatte und stieg in das Wasser. Der Eingang war sehr eng und nur noch mein Kopf ragte über dem Wasser, so dass ich genötigt war, die Taschenlampe mit den Zähnen festhalten zu müssen. Das Atmen fiel mir schwer, ich drang aber weiter tiefer ein. Schließlich gelangte ich in einen dunklen Saal und... oh, Wunder! Mit der Taschenlampe beleuchtete ich den Raum. Stalaktiten und Stalagmiten bildeten ein wundersames steinernes Gespinst, so fein, als hätten an ihm Dutzende begabte Meister gearbeitet...“
Die Bulgarische Vereinigung für Höhlenforschung ist heute die sich am schnellsten entfaltende Speleologie-Vereinigung der Balkanhalbinsel. „Auf einigen Bereichen ist die bulgarische Höhlenforschung nicht nur in der Region, sondern in der Welt führend“, versichert Dozent Jawor Schopow, Vorsitzender der Vereinigung.
Die Höhlenforscher sind ein besonderer Menschenschlag. Sie vereint die Liebe zur Schönheit der rohen unterirdischen Welten. Über sie erzählt Dimitar Paunow, ein erfahrener Speleologe aus Sofia, in einem unserer Archivbeiträge, den Sie hier finden können.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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