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Radka Kuschlewa – die Nachtigall der Rhodopen

Foto: Archiv

Radka Kuschlewa hat einen wesentlichen Beitrag zur traditionellen bulgarischen Kultur geleistet. Zum ersten Mal hat sie über den Bulgarischen Nationalen Rundfunk die Lieder aus den Rhodopen allen Bulgaren nähergebracht. Dabei hat sie mit ihrer wunderbaren Stimme nicht nur Liedern aus den Dörfern Schiroka Laka und Gela, sondern auch solchen der bulgarischen Mohammedaner aus der Rhodopen-Region zu Ruhm verholfen.

Radka Kuschlewa wurde am 12. Juli 1926 in Schiroka Laka in der Familie berühmter Sänger und Dudelsackspieler geboren. Ihr musikalisches Talent erbte sie von ihrer Mutter Zonka Kuschlewa. Und ihre Großmutter Maria Sedjankowa aus dem Dorf Gela war ihre erste Lehrerin für Rhodopen-Gesang und eine unerschöpfliche Quelle schöner Volkslieder. Bereits als Kind hat sich Radka Kuschlewa solche Lieder angeeignet, die sie an Schul-, Dorf- und Volksfesten vorgetragen hat. 1942, im Alter von nur 16 Jahren, begann sie nach einem Wettbewerb bei Radio Skopje zu singen. Dort trug sie sie zweimal in der Woche unvergessliche Lieder vor, begleitet von der beliebten Folkloregruppe von Karlo Aliew und dem Orchester von Iwan Kawaldschiew. 1945 gründete die begnadete Sängerin zusammen mit ihrem Ehemann Assen Poptschew, derTamburica, Gitarre und Geige spielte, eine Konzertgruppe. Sie setzte sich aus berühmten Interpreten aus den Rhodopen zusammen, die gemeinsam durch die heimatlichen Dörfer zogen, spielten und sangen. Nach ihrem Erfolg beim Ersten Republikanischen Festival 1948 wurde Radka Kuschlewa im Jahr darauf Laureatin des Weltjugendfestivals in Budapest, wo sie mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Mehr als 70 sind die Aufnahmen von Radka Kuschlewa, die im Goldenen Fonds des BNR aufbewahrt werden. Auch als Solistin des Ensembles „Plowdiw“ unter der Leitung von Assen Diamandiew hat sie Spuren hinterlassen. Später rief Radka Kuschlewa mehrere Familienformationen ins Leben: zunächst ein Duett mit ihrer Schwester Maria, das danach zum Kuschlewi-Quartett ausgeweitet wurde, in dem sie mit ihren jüngeren Schwestern Anka und Stefka sangen. Schließlich wurde daraus ein Sextett, in dem auch ihre Töchter Sonja und Didi mitmachten. Ihr Repertoire setzte sich hauptsächlich aus Liedern aus der Rhodopen-Region zusammen, die vielstimmig arrangiert waren. Das professionelle Niveau der Sängerinnen sorgte bei ihren Tourneen durch Europa für Furore.

Ihre Tochter Didi Kuschlewa erinnert sich gern an diese Zeit bei den zurück:

„Meine Mutter wollte mich zur Solistin machen. Wenn wir zusammen gesungen haben, hat es immer „eins zu eins“ geklungen. Wenn ich allerdings allein gesungen habe, war ich mir nicht so sicher. Ich versuchte, wie sie zu singen, aber niemand konnte ihre engelhafte, göttliche Stimme nachahmen. Später lernte ich Akkordeon zu spielen, denn das war mein Traum. Für Begeisterung beim Publikum haben unsere Konzertreisen mit Emil Dimitrow in Frankreich gesorgt. In Belgien haben wir als Aufwärmgruppe von Gilbert Beko gesungen. In der Sowjetunion waren wir in fast allen Republiken. Wir hatten auch viele Konzertreisen in Polen, Tschechien, Ungarn. Eines unserer schönsten Konzerte war in Paris mit Emil Dimitrow - die Show war herrlich. Auch das bulgarische Publikum hat uns geliebt. Nun spiele und arbeite ich weiterhin mit dem jungen Rhodopen-Sänger Hamid Imamski. Er singt im Stil meiner Mutter, er singt ihre Lieder. Auf Initiative von Hamid wurde in Smoljan eine Büste von Radka Kuschlewa angefertigt, die anlässlich ihres 95. Geburtstags feierlich eingeweiht wurde. Meiner Meinung kann man von meiner Mutter sagen, dass sie die Menschen in den Rhodopen wirklich vereint.

Übersetzung: Rossiza Radulowa




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