Petljowden – oder wörtlich übersetzt „Hahnen-Tag“ ist ein Volksfest, das der Gesundheit und Fruchtbarkeit der männlichen Nachkommen in der Familie gewidmet ist. Es wird in Ostbulgarien gefeiert, von der Dobrudscha bis zu den südlichsten Regionen unseres Landes.
Das Datum fällt mit dem christlichen Fest Darstellung des Herrn zusammen, das ebenfalls am 2. Februar gefeiert wird. Die Jungfrau ist, wie es das jüdische Gesetz vorschreibt, am 40. Tag nach der Geburt des Sohnes Gottes in den Tempel gegangen, um sich rituell zu reinigen und zwei Turteltauben zu opfern.
Auch die Volkstradition schreibt vor, an diesem Tag einen Hahn zu opfern, in manchen Regionen musste er schwarz sein. In jedem Haus, in dem es Jungen gab, schlachtete die Mutter genau an der Türschwelle einen Hahn. In einigen Dörfern wurde das von einem Jungen getan, der die Geschlechtsreife noch nicht erreicht hatte. Mit dem Blut eines Hahns machte die Mutter ein Kreuzzeichen auf die Stirn der Jungen sowie an alle Türen im Haus. Anschließend kochte sie den Opfervogel und verteilte ihn zusammen mit Kringeln oder Brotstücken an die Nachbarn. Mit diesem Brauch sollte die Fruchtbarkeit und insbesondere die männliche Fruchtbarkeit versinnbildlicht werden. Damit ist auch zu erklären, warum gerade ein Hahn geopfert wird. Dieser Vogel hat in der bulgarischen Folklore eine vielfältige Symbolik. Einerseits wird er mit der Sonne, dem Sonnenaufgang und dem Anbruch des neuen Tages in Verbindung gebracht. Er verkörpert das männliche Urprinzip, aber auch die weibliche Fortpflanzungsfähigkeit.
Dieser heidnische Feiertag wird auch heute noch eingehalten, allerdings eher als Erinnerung an die alten bulgarischen Traditionen. Einzelheiten erfahren Sie aus dem Beitrag: „Darstellung des Herrn“ im Volkskalender der Bulgaren.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: BGNES, Archiv
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