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Russland-Ukraine-Konflikt

Alexei Kuzarev: Schlangen vor Tankstellen in Odessa, Menschen fliehen aus der Stadt

Stimmen aus der Ukraine

Tankstelle in Kiew am 24. Februar 2022
Foto: EPA/BGNES

Explosionen und Raketenbeschuss weckten in den frühen Morgenstunden des 24. Februar die Bürger in der Ukraine. Unter dem Vorwand, eine spezielle Militäroperation durchzuführen und einem Hilfeersuchen der sich selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk stattzugeben, marschierte Russland in die benachbarte Ukraine ein. Russische Truppen befinden sich bereits in verschiedenen Teilen der Ostukraine. Gebäude und ein Flughafen in der Nähe von Kiew, die Städte Charkiw, Odessa und Mariupol wurden von Raketenbeschuss und Explosionen in Mitleidenschaft gezogen.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba äußerte, dass das, was in der Ukraine passiert, ein Angriffskrieg sei und sich sein Land verteidigen und siegen werde. „Es ist an der Zeit zu handeln. Die Welt kann und muss Putin stoppen“, sagte der erste Diplomat des Landes.

Nur gemeinsam mit der Hilfe der EU und der NATO können wir diese große Tragödie überwinden, die die Ukraine heimgesucht hat“, sagte seinerseits der Vorsitzende des bulgarischen Jugendklubs „Aktiv“ in der Ukraine Alexei Kuzarev. In einem Sonderinterview für Radio Bulgarien sprach er über die Geschehnisse in einer der betroffenen Städte – Odessa.


Ich sollte heute nach Kiew reisen, habe aber am Morgen aus dem Internet erfahren, dass Putin diesen Militäreinsatz ankündigt hat“, erzählt der Bulgare aus Bessarabien. „Bisher ist mir bekannt, dass verschiedene Ziele im Land beschossen worden sind. Vor ungefähr 20 Minuten wurde eine Fabrik in Odessa getroffen, aber ich weiß nicht, was es für eine Fabrik ist. Ich sehe, dass sich vor den Tankstellen lange Schlangen gebildet haben. Die Menschen fliehen offensichtlich und versuchen, sich irgendwo zu verstecken.

Obwohl er über keine genauen Angaben zur Zahl der Bulgaren in Odessa verfügt, schätzt Alexei sie auf etwa 100.000. Er weiß noch nicht, ob er die Stadt verlassen wird, ist aber überzeugt, dass er in der Ukraine bleiben will.

Wir können unsere Firma unmöglich verlegen, weil wir ein Brothersteller sind. Mein Vater und ich können die Menschen nicht ohne ihr täglich Brot lassen. Deshalb versuchen wir, dieses Produkt in ausreichenden Mengen bereitzustellen.

Es herrscht Panik und in solchen Momenten kaufen die Leute alles in den Läden, weil sie nicht wissen, was sie morgen erwartet.

Die russische Invasion in der Ukraine ist die zweite in acht Jahren. 2014 besetzte und annektierte Russland die Krim. Was ist laut Alexei heute anders?

Falls man Putin nicht gestoppt, wird er weitermachen“, sagte Alexei Kuzarev. „Der Hauptunterschied zu damals besteht darin, dass die Menschen, die in Odessa und anderen angegriffenen Gebieten leben, ihre Wahl getroffen haben und weiterhin als Teil der Ukraine leben wollen. Sie wollen in einem freien Land leben, in das sie genug investiert haben, um sich wohl und sicher zu fühlen. Sie wollen nicht Teil einer grauen Zone sein, in der es keine Aussicht auf ein normales Leben gibt.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: EPA/BGNES, Privatarchiv




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