Nach siebenstündigen Gesprächen, drei davon mit US-Präsident Joe Biden und eine mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sagten die europäischen Staats- und Regierungschefs Kiew zusätzliche militärische, humanitäre und wirtschaftliche Hilfe zu, verhängten jedoch keine neuen Sanktionen gegen Russland.
Die EU und die Vereinigten Staaten haben ihre grundsätzliche Bereitschaft bekundet, zusätzliche Sanktionen gegen Russland und Weißrussland zu verhängen und Versuche zu verhindern, bereits verhängte Beschränkungen zu umgehen.
„Sanktionen werden als Reaktion auf etwas verhängt. Wenn wir jetzt, bei einer unveränderten Situation neue Sanktionen verhängen, was wird unser nächster Schritt sein“, fragte der luxemburgische Premierminister Xavier Bethel rhetorisch und begründete damit warum keine neuen Sanktionen verhängt werden.
„Bulgarien ist mit uns“, sagte Selenskyj in seiner Rede. Erstmals seit Kriegsbeginn hat er die Länder, die die Ukraine unterstützen und jene, die im unterschiedlichem Maße reserviert sind, beim Namen genannt.
Bulgariens Premierminister Kyrill Petkow hat gegenüber dem Rat die Position unseres Landes bekräftigt, dass die EU- und NATO-Mitgliedstaaten in ihrer gemeinsamen Reaktion auf die nichtprovozierte russische Aggression weiterhin vereint und entschlossen sein müssen. Priorität für Bulgarien sei die Bereitstellung der notwendigen humanitären Hilfe und der ungehinderte Zugang der Kriegsflüchtlinge zu sicheren Orten. Sofia werde am 28. März Gastgeber des Treffens der NATO-Staats- und Regierungschefs aus Südosteuropa sein, informierte Petkow.
Der Hohe Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, sagte, die Militärhilfe für die Ukraine sei jetzt am wichtigsten, „weil sie in den nächsten zwei Wochen entscheiden werde, welches Land den Krieg gewinnt“.
Die Sitzung der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel dauert weiter an.
Das russische Verteidigungsministerium sicherte zu, einen humanitären Korridor zu öffnen, damit ausländische Schiffe die ukrainischen Häfen verlassen können. Die russischen Streitkräfte dringen in Mariupol vor und die Kämpfe werden bereits im zentralen Teil der Stadt geführt.
Auf Sofias zentralem Boulevard Zar Oswoboditel fand ein Umzug zur Unterstützung der Ukraine statt. Demonstranten mit ukrainischen und bulgarischen Flaggen blockierten kurzzeitig die Adlerbrücke, eine der wichtigsten Kreuzungen der Hauptstadt. Sie forderten das Ende des Krieges und ein neues Tribunal in Den Haag, informierte der BNR-Reporter Dobromir Widew.
Der Umzug ging mit einer Schweigeminute und beleuchteten Handys zum Gedenken an die Opfer des Krieges in der Ukraine zu Ende.
Fotos und Video: Ani Petrowa
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