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Gesundheitsministerium misst Vorbeugung und E-Health prioritäre Bedeutung zu

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Anfang Mai sind die Papierrezepte, mit denen jeder bulgarische Patient in die Apotheke geht, doch nicht entfallen. Dabei war es geplant, in diesem Frühjahr vollständig auf Rezepte in elektronischer Form umsteigen. Aber Ärzte- und Patientenorganisationen haben sich dagegen ausgesprochen. Der Bulgarische Ärzteverband hat die Verwaltungsmaßnahme als „unüberlegt“ abgetan und davor gewarnt, dass sie die Spannungen zwischen Ärzten und Patienten nur verschärfen werde. Obwohl Papierrezepte zuweilen schwer zu entziffern sind und nicht aus Distanz ausgestellt werden können, könnten Notfallteams bei Hausbesuchen keine digitalen Rezepte ausstellen und keine Therapie verschreiben. Deshalb will man die Rezepte auf Papier neben den elektronischen beibehalten, wie das auch in anderen europäischen Ländern gehandhabt wird.

Der Monat Mai hat aber doch Veränderungen und mehr Mittel für das bulgarische Gesundheitswesen mit sich gebracht. Mit dem Ende April unterzeichneten Anhang zum Nationalen Rahmenabkommen für medizinische Dienstleistungen wurde klar, dass weitere 604 Millionen Lewa in das Gesundheitssystem fließen werden. Sie sind für die bessere Prävention von Krankheiten und für eine bessere Bezahlung der Ärzte vorgesehen. Gesundheitsministerin Assena Serbesowa hob die Hauptprioritäten im Gesundheitswesen hervor. Dazu gehören die elektronischen Gesundheitsdienste, die Gesundheit von Kindern und Müttern, die Anhebung der Gehälter und ein Ausgleich von Einkommensungleichheiten.

„In den letzten 20 Jahren sehen sich die meisten Krankenhäuser in unserem Land vor viele Probleme gestellt, die sich mit der Zeit vertiefen“, erklärte Ministerin Serbesowa in einem Interview für den BNR. „Hauptakzente im Anhang zum Nationalen Rahmenabkommen sind die zusätzlichen 604 Millionen Lewa und die Gesamterhöhung des Budgets für die medizinische Versorgung der Patienten in und außerhalb von Krankenhäusern. Das macht ein Wachstum von durchschnittlich 25 Prozent aus. Besonders in den letzten zwei Jahren haben wir erkannt, wie wichtig es für unsere Ärzte, Krankenschwestern und Pflegekräfte ist, gut motiviert zu sein und gut bezahlt zu werden. Im Mittelpunkt soll die bessere Behandlung der Patienten stehen. Der Staat gibt die Richtung vor, er muss Bedingungen dafür schaffen, dass die Mediziner in Ruhe arbeiten können, dass uns als Patienten eine qualitativ hochwertige Versorgung zuteilwird und unsere Mediziner es vorziehen, in Bulgarien zu bleiben und zu arbeiten.“

Die beste Kontrolle über die medizinische Versorgung hat der informierte Patient, der an einer hochwertigen medizinischen Behandlung interessiert ist und nicht so sehr die Verwaltung der Krankenkasse, ist Gesundheitsministerin Assena Serbesowa überzeugt:

„Die bulgarischen Bürger sind die krankesten in der EU. Sie haben eine um durchschnittlich 7 Jahre geringere Lebenserwartung. Dabei können einige Krankheiten erfolgreich geheilt werden, wenn sie rechtzeitig diagnostiziert werden. Wir verfügen in Bulgarien über Ärzte, über medizinische Geräte und Medikamente. Aber wir müssen die Prävention verstärken. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern haben wir eine übermäßige Krankenhauseinweisung. Jetzt werden mehr als 92 Millionen Lewa für Vorsorgeuntersuchungen bereitgestellt und wir erhöhen die Zahl der medizinischen Diagnoseaktivitäten für Kinder, weil einige der gesellschaftlich bedeutenden Krankheiten bereits im Kindesalter entstehen. Aus diesem Grund sind die Summen für die Vorbeugung von Krankheiten bei Kindern im Vergleich zu 2021 um durchschnittlich 38 Prozent gestiegen. Wir haben auch die Mittel für Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen des Programms für junge und werdende Mütter aufgestockt. Wichtig hierbei ist jedoch, die Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen zu kontrollieren. Und einem Patienten, der nicht zu einer Untersuchung erscheint, könnte sein Versicherungsanspruch für mindestens einen Monat entzogen werden“, so Gesundheitsministerin Assena Serbesowa abschließend.

Zusammengestellt von: Gergana Mantschewa, nach einem Interview im BNR-Inlandsprogramm „Horizont“

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: BGNES


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