Ein Kammerkonzert mit dem Titel „Bulgarische Rhapsodie“ stellen in Plowdiw drei prominente klassische Musiker vor. Das Konzert wird ausschließlich Werke populärer bulgarischer Komponisten enthalten und findet am 16. Mai im Saal „Saedinenie“ in der zweitgrößten bulgarischen Stadt statt. Anlass dazu ist das Fest der bulgarischen Bildung und Kultur und des slawischen Schrifttums, das am 24. Mai in ganz Bulgarien feierlich begangen wird.
Der Opernbassist Slawin Peew gibt Konzerte in Italien, Deutschland, Österreich und anderen Ländern Europas und ist speziell für die Aufführung in Plowdiw in die Heimat zurückgekehrt. Zusammen mit ihm werden die Mezzosopranistin Anita Dafinska und die Pianistin und Dirigentin an der Plowdiwer Oper Rossiza Dimowa auf der Bühne stehen. Im Programm „Bulgarische Rhapsodie“ sind 5 weniger häufig gespielte Werke unseres berühmten Komponisten Pantscho Wladigerow enthalten sowie Werke von Ljubomir Pipkow, Dobri Christow, Georgi Slatew-Tscherkin, Pentscho Peew und anderen.
„Wir sind Europäer und haben unseren Platz in der europäischen Kultur. Leider ist unsere Musik im Ausland aber nicht sehr populär. Ich präsentiere auch verschiedene Werke ausländischer Autoren, aber die bulgarische Musik liegt mir besonders am Herzen“, sagte der Opernsänger Slawin Peew und weiter:
„Deshalb möchte ich überall bulgarische Konzerte geben, nicht nur vor heimischem Publikum. Jetzt, am 16. Mai, ist mein erstes Konzert mit bulgarischen Werken vor heimischem Publikum. Aber ich habe in Salzburg und in verschiedenen Sälen in Deutschland auch auf Bulgarisch gesungen. Unsere Musik kommt dort sehr gut an. Das westliche Publikum versteht sie perfekt. Ja, sie ist exotisch für die Menschen dort, aber sie verstehen erstaunlicherweise die Botschaft, ohne die Worte zu verstehen. Meine Aufgabe besteht genau darin – durch meine Stimme die Botschaft der Lieder zu vermitteln. Das ist zuweilen ziemlich schwierig. Aber es sollte mehr Konzerte dieser Art in Bulgarien geben. Die bulgarischen Werke sind Teil unserer Wurzeln als Volk, sie sind in unserem Unterbewusstsein, wir identifizieren uns mit ihnen als Gemeinschaft.“
Slawin Peew sagt, dass er als Sänger überall in Westeuropa gut aufgenommen wird. In den vergangenen zwei Jahren hatte er dort trotz der Beschränkungen infolge der Pandemie viele Auftritte. Er ist Opernsänger in vierter Generation. Als kuriosen Strich in der Familiengeschichte erwähnt er den Namen des Komponisten Pentscho Peew, seines Urgroßvaters, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts das erste Operettenhaus in der nordostbulgarischen Stadt Silistra gegründet hat. Beim Konzert in Plowdiw wird Slawin Peew zum ersten Mal ein von Pentscho Peew komponiertes Lied vorstellen.
„Vor heimischem Publikum und Lieder auf Bulgarisch zu singen – das ist das kostbarste Geschenk, das ich als Musiker erhalten kann“, sagte Slawin Peew gegenüber Radio Bulgarien:
„Was mir hier gut tut, sind die Menschen, ihr warmherziger Umgang miteinander. Ich habe auch Freunde in anderen Ländern, aber sie haben eine andere Mentalität. Und mit Bulgaren, selbst wenn ich ihnen im Ausland begegne, komme ich mir sofort nahe. Wonach sich bei mir Heimweh einstellt. Wir haben ein sehr gutes, wissbegieriges und dankbares Publikum. Eine Frau ist extra zu mir gekommen, um sich für die Wärme zu bedanken, die sie durch meinen Gesang empfunden hat. Deshalb machen wir auch dieses Konzert in Plowdiw. Mein Rat an junge Kolleginnen und Kollegen ist, sich hauptsächlich auf sich selbst zu verlassen. So schwer es auch sein mag: Wenn man sich anstrengt, gewinnt man Erfahrung und Selbstvertrauen, ohne die man in unserem Beruf nicht vorankommen kann.“
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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