Kinderlachen, lustige Spiele und Musik erschallen heute im ganzen Land. Das schöne Bild wird durch bunte Luftballons und liebevoll verpackte Geschenke ergänzt. Der Anlass ist natürlich der Internationale Kindertag am 1. Juni. Der Bulgarische Nationale Rundfunk hat sein Versprechen gegenüber seinem vielleicht anspruchsvollsten Publikum – den Kindern, gehalten, indem er das zur Tradition gewordene Kinderfest im Rundfunkgebäude unter dem Motto „Wir, die Kinder im BNR“ veranstaltet.
Im Hof des „Alten Haus“, wie wir das Rundfunkgebäude in Sofia nennen, wurden viele lustige Spiele gespielt, Geschichten erzählt und berühmte Stimmen aus Hörfunk und Fernsehen nachgeahmt.
Das diesjährige Radio-Kinderfest war wahrscheinlich etwas Besonderes für die Kinder aus der Ukraine, die zum ersten Mal in unserem Land an einer solchen Veranstaltung teilnehmen. Da sie schüchtern sind und Angst haben, vor einem Mikrofon zu sprechen, unterhielten wir uns mit einigen der Eltern - Elena aus Odessa und Irina aus Kiew.
„Wir sind aus Odessa angereist und leben seit zwei Monaten bei Freunden in Sofia. Meine Tochter heißt Sofia und ist 9 Jahre alt. Wir fühlen uns hier sehr wohl und haben uns schon angepasst“, sagte Elena in einem Interview für Radio Bulgarien.
Sie gehört der Vereinigung der Bulgaren in der Ukraine an und half aktiv bei der Evakuierung sowohl der bessarabischen Bulgaren als auch der Ukrainer, die das vom Krieg in Mitleidenschaft gezogene Land verlassen wollen. Irgendwann siegte jedoch das mütterliche Gefühl über das einer Freiwilligen; sie nahm ihre Tochter und floh mit ihr nach Bulgarien. Sie sagte uns, dass bis zu ihrem Verlassen der Ukraine, mit Hilfe des Vereins um die 3.000 Bulgaren evakuiert werden konnten, hauptsächlich in Orte an der bulgarischen Schwarzmeerküste, wie Primorsko und Kiten, sowie nach Nordbulgarien. Eine große Gruppe ist auch in Swischtow an der Donau untergebracht worden.
Unter meinen Kindheitserinnerungen sind die langen Spaziergänge mit meinen Eltern, schweift Irina in der Vergangenheit. Sie ist aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Bulgarien gekommen.
„Leider wurden meine Kinder in Luhansk geboren, wo wir bis 2014 lebten. Ihre ersten Eindrücke sind mit dem Einschlag von Granaten verbunden. Wir kamen am 27. Februar in Bulgarien an, lebten ungefähr einen Monat im Ferienort Sonnenstrand und sind dann nach Sofia gekommen, wo uns Freunde aufgenommen haben, denen wir dafür unendlich dankbar sind.“
Der talentierte junge Sänger Emilian Bardarski, der mit seinen Liedern den Feiertag im Rundfunk musikalisch untermalte, verriet uns, dass er seit seiner Kindheit den 1. Juni liebt, weil er dann ein Geschenk erhält, auch wenn sein Geburtstag erst noch bevorsteht. „Ich empfinde es als meinen zweiten Geburtstag, der erst am 21. Dezember ist“, sagte er und wünschte den Kindern:
„Sie mögen ihre Kindheit genießen, solange sie können, und ihren Festtag auch, denn er ist nur einmal im Jahr, neben ihrem Geburtstag.“
Der 1. Juni ist für den Schauspieler Petar Bajkow einer der schönsten Tage im Jahr. Der Grund dafür ist seiner Meinung nach, dass wir uns an diesem Tag besinnen, dass wir gute und herzliche Menschen sein müssen und uns selbst über kleine Dinge freuen sollten. Er selbst sei ein gutes Beispiel dafür, dass Kinderträume wahr werden können:
„Bereits als Kind wollte ich in die Gestalt vieler verschiedener Helden schlüpfen. Ich bin glücklich darüber, dass ich das nach so langer Zeit auch weiterhin tun kann. Die Freude, die ich in den Augen der Kinder sehe, und ihre Überraschung, die ich in ihnen hervorrufe, laden mich immer wieder neu auf“, gestand der Schauspieler mit einem kindlichen Lächeln.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Ani Petrowa
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