Am 26. August jährt sich zum 100. Mal der Geburtstag von Prof. Lasar Nikolow, der ein Künstler mit einem bemerkenswerten Beitrag zu unserer Kulturgeschichte und einer der ersten Vertreter der sogenannten bulgarischen Musikavantgarde ist. Seine Werke wurden in vielen europäischen Ländern, den USA, Russland usw. aufgeführt. In den 1960er Jahren nahm er mit seinen Werken an renommierten Festivals für zeitgenössische Musik teil - in Warschau („Warschauer Herbst“), Berlin, Zagreb usw. Er hat Aufnahmen beim BNR, dem WDR und anderen ausländischen Radiosendern. Seine Partituren wurden von Peters und SchottMainz veröffentlicht. Prof. Lasar Nikolow war außerdem langjähriger Dozent für Partiturlesen an der Nationalen Musikakademie und war von 1992 bis 1999 Vorsitzender des Bulgarischen Komponistenverbandes.
Seit Anfang dieses Jahres feiern bulgarische Musiker verschiedener Generationen den 100. Geburtstag des Komponisten, indem sie seine Werke in ihre Konzertprogramme, Alben usw. aufnehmen. Und seine Oper ˮTschitschowzi“ (Onkel) aus dem Jahr 1971, die auf einer humorvollen Kurzgeschichte von Iwan Wasow beruht und noch nie aufgeführt wurde, erlebte am 2. März ihre doppelte Premiere - gleichzeitig auf der Bühne der Sofioter Oper und der Staatsoper Plowdiw.
ˮLasar Nikolow war ein Mann mit einer Mission, der er sich durchaus bewusst war. Für mich ist er ein „Projekt höherer Fügung“, absolut unerreichbar“, sagte der Komponist Dragomir Jossifow. Er steht als Dirigent, Pianist (und auch als Fagottist) hinter vielen Aufführungen und Aufnahmen von Werken von Lasar Nikolow. Dragomir Jossifow ist Musikdirektor und Dirigent des Chors ˮTschitschowzi“ der Plowdiwer Oper, wo er seit einigen Jahren arbeitet. Seinen zukünftigen Kompositionslehrer habe er 1982 als Student der Musikschule in Warna kennengelernt, erzählt Dragomir Jossifow und weiter:
„Ich habe ihm eine eigene Komposition vorgespielt, die ihm sehr gut gefallen hat, was mich begeistert und sehr gefreut hat. Zwei Jahre später (ich war in der 11. Klasse) beschloss ich, ein Konzert mit Werken von ihm zu geben. Meine Begeisterung für seine Musik war bereits sehr groß und ich wollte sie mit anderen Menschen teilen. Es war ein sehr schönes Konzert, am 22. Mai 1984. Der Saal war voll, es waren Musiker aus Warna, Eltern von Mitschülern zugegen. Lasar Nikolow ist eigens aus Sofia angereist. Er war auf eine wunderbare, ruhige Art eine sehr charmante Person und hat die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich gezogen. Er war immer äußerst tolerant gegenüber den Interpreten, hat sehr oft sein Vertrauen in ihre Fähigkeiten, Fantasie und Kreativität bekundet. Er wusste, dass seine Musik viel vielschichtiger war als jede Interpretation, deshalb war er tolerant.“
„Lasar Nikolow gab mir die Erlaubnis, Korrekturen vorzunehmen, diese Anmerkungen in die Partituren aufzunehmen, wenn ich mit seiner Musik arbeite. Er hatte seine eigene Vorstellung von Farben und Tempo, die er nach der Aufführung des Werks reflektierte. Die Werke sind ohne diese Präzisierungen nicht relevant. Ich habe begonnen, sie einzutragen, aber das ist eine große Aufgabe und ich weiß nicht, inwieweit ich es schaffe, sie zu Ende zu bringen. Ich freue mich, dass viele junge Menschen seine Musik spielen. Einige hatten eine Eingebung und verstehen, sie seine Musik interpretieren sollen, andere sind noch auf der Suche. Das ist sehr wichtig, denn sie suchen sich selbst diese Musik aus, niemand zwingt sie dazu. Die Musik selbst glänzt und zieht sie mit ihrer Brillanz an.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Archiv, operasofia.bgMichaela Marinowa, die zu den erfolgreichsten bulgarischen Nachwuchskünstlern gehört, hat ein neues Album veröffentlicht. Der Titel des Albums „Schwarzer Schmetterling“ zeugt von den Metamorphosen, die die Sängerin in letzter Zeit in ihrem..
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