„Sonnentor“, „Aufrechte Steine“, „Flieder-Heiligtum“, „Drachen-Ei“ - das sind alles Namen von thrakischen Megalithen, die im Sarnena-Sredna-Gora-Gebirge verstreut liegen. Einige dieser alten Steinstrukturen wurden erforscht und sind jetzt dank der von der Gemeinde Bresowo angelegten ausgeschilderten Wege zugänglich. Andere wiederum schlummern noch in den Falten des Gebirges, unbehelligt von der Zeit, neugierigen Besuchern und der Wissenschaft. „Das ganze Areal wird für die Thrakologie neu entdeckt. Bis vor 12 Jahren wusste niemand, dass es hier Megalithen gibt“, sagt Radnju Schopow vom Touristenzentrum von Bresowo.
Die Megalithen in Sarnena-Sredna-Gora sind erst kürzlich dank der Forschungsarbeit von Lokalhistorikern in Zusammenarbeit mit der Thrakologin Prof. Valeria Fol zur Diskussion gebracht worden. So kommen erstaunliche Zeugnisse einer hochentwickelten Zivilisation mit Wissen und Ingenieurskunst ans Tageslicht, die Bewunderung und ... Fassungslosigkeit hervorrufen.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit in der Umgebung ist das „Flieder-Heiligtum“ mit der sogenannten „Sonnenstele“ - einem zwei Meter großen Steinblock, der vor Tausenden von Jahren mit mathematischer Genauigkeit in Form einer nach Süden gerichteten Flamme gemeißelt wurde. Der Stein enthält Glimmer und wenn zur Sommersonnenwende die Sonne darauf scheint, strahlt er auf besondere Weise, erfahren wir von Radnju Schopow. In der Nähe stoßen wir auf die thrakische Kultanlage „Drachen-Ei“ mit einem riesigen Stein in Form von einem Ei, das auf einer speziell in den Felsen gehauenen Rinne ruht:
„Für die alten Thraker hatte das Ei eine astrale Bedeutung“, erzählt uns Schopow. „Sie waren der Ansicht, dass das Leben auf der Erde einem solchen Ei entsprungen ist. Etwa 100 Meter südlich des Eies befindet sich ein Altartisch und ein Altarstein. Dort brachten die alten Thraker den Göttern Geschenke dar. Die flüssigen Opfergaben wurden in die Rinne vor dem Ei ausgegossen; die festen Opfergaben wurden auf den Ritualtisch gelegt.“
Radnju Schopow erinnert sich, wie er zufällig das sogenannte „Sonnentor“ unweit des Dorf Rosowetz entdeckt hat. Die Steingruppe hat einen künstlichen vertikalen Schlitz. Ein riesiger Block wurde darübergelegt, so dass eine Art Durchgang oder laut Schopow ein „Tor ins Jenseits“ entstand. Die Thraker meißelten auch eine Sonnenscheibe in den Felsen.
„Im Dezember 2018, als wir mit einem Freund spazieren gingen, stießen wir zufällig darauf (das „Sonnentor“, Anmerkung der Redaktion). Das Steingebilde war völlig überwuchert. Wir beseitigten das Gestrüpp und es wurde dieser Durchgang sichtbar. Wir gingen hindurch, und als wir auf der anderen Seite die eingemeißelte Sonnenscheibe sahen, waren wir ansolut sprachlos. Im darauffolgenden Jahr führten wir Prof. Fol hierher und sie sagte, es sei eine einzigartige Einrichtung. Die Thraker glaubten, dass sich nur an einem bestimmten Tag im Jahr ein solches Tor öffne und man von unserer Welt ins Jenseits gelangen könne. Auf diese Weise sei Orpheus in die Unterwelt gestiegen, wo er versucht habe, seine Eurydike zu retten“, sagt Schopow.
Im Wald in der Nähe des Dorfes Rosowetz befindet sich eine riesige Schüssel. Man nennt sie „Steinkessel“ oder „Götterkelch“. Daneben wurden die Reste eines anderen ähnlichen Steingefäßes entdeckt. Dieser Steinkessel soll im Mittelalter als Taufbecken verwendet worden sein. Die Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass er noch aus der Zeit der Thraker stammt, die ihn als Kultgefäß benutzten. „Es gibt aber auch eine andere, sehr unglaublich anmutende Hypothese eines russischen Wissenschaftlers, der zufolge in grauen Vorzeiten eine Rasse von 3 bis 4 Meter hohen Riesen auf der Erde lebte, die dieses Gefäß benutzten, das demzufolge nicht unserer Zivilisation zugerechnet werden kann“, erzählt Schopow.
Niemand weiß, wie viele mysteriöse Strukturen, die seit Jahrtausenden in den Wäldern des Sarnena-Sredna-Gora-Gebirges schlummern, darauf warten, entdeckt zu werden, um zumindest einen kleinen Teil der Geschichte der alten Zivilisationen zu enthüllen, die auf heute bulgarischem Gebiet existierten.
Hier ein Video über einige der interessantesten archaischen Steingebilde, die bisher im Sarnena-Sredna-Gora-Gebirge entdeckt wurden. Sie haben die Möglichkeit zur Umstellung auf eine automatische Übersetzung.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos und Video: Weneta Nikolowa
S ie erfreuen das Auge, erfüllen Wünsche und heilen. Tausende kleine und große Sandsteine, die Menschen, Pflanzen oder Fabelwesen ähneln, sind auf einer Fläche von 50 Quadratkilometern in der Nähe der Stadt Warna verteilt. Ihr Ursprung sind..
Bulgarien ist reich an vielfältiger Natur und schönen Orten, die jeder gerne mehrmals besuchen würde. Viele touristische Ziele sind leicht mit der Bahn zu erreichen. Um den Touristen die Suche nach einem Weg aufs Land oder in eine andere Stadt..
Sofia steht wieder im Rampenlicht. Ein ausführlicher Artikel in der Zeitschrift „Vogue“ beleuchtet die dynamische Entwicklung und den einzigartigen Charme der Stadt und bezeichnet sie als „die pulsierendste Stadt Europas im Moment“. Der bulgarischen..