Gleich in den ersten Stunden nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei am 6. Februar gehörte Bulgarien zu den ersten Ländern, die Hilfe in die betroffenen Regionen entsendet haben. Bei einer Tragödie solchen Ausmaßes ist niemand gleichgültig gegenüber dem Leid der Tausenden von Menschen dort. In verschiedenen bulgarischen Städten wurden in kürzester Zeit Spendenstellen eingerichtet, um Lebensmittel, Hygieneartikel und Güter des täglichen Bedarfs für die Betroffenen zu sammeln. Die Freiwilligen werden auch von Transportunternehmen unterstützt, die Bereitschaft bekunden, die gesammelten Sachen in die betroffenen Gebiete zu bringen. Gleichzeitig wird nach Wegen gesucht, damit die Hilfe auch die Betroffenen in Syrien erreichen kann.
Gesten des Mitgefühls kommen aus allen Richtungen.
Das Sofioter Krankenhaus „Hl. Iwan Rilski“ erklärte sich bereit, Erdbebenopfern aus der Türkei die notwendige Diagnostik, Behandlung und hochqualifizierte Pflege zu gewährleisten.
Jeder in unserem Land möchte dem türkischen Volk seine Anteilnahme und sein Beileid aussprechen. Deshalb wurde in der türkischen Botschaft in Sofia ein Kondolenzbuch ausgelegt. Die Botschafter Dänemarks, der Ukraine, der Tschechischen Republik, Serbiens, Südkoreas, Belgiens, Spaniens und viele andere haben ebenfalls ihr Mitgefühl ausgedrückt.
„Ich danke allen, die den Betroffenen helfen. Menschlichkeit kennt keine Grenzen, keine ethnische oder religiöse Trennung. Wir alle sind Menschen und haben das Bedürfnis, zusammen zu sein“, schrieb der oberste Mufti in Bulgarien, Mustafa Haji.
Die türkische diplomatische Vertretung erklärte, dass Bürger und Organisationen am 8. und 9. Februar ihr Beileid bekunden können. Sie können das in der Residenz des türkischen Botschafters von 14.00 bis 16.00 Uhr tun sowie am Donnerstag von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr tun. Die Flagge vor der türkischen Botschaft ist auf Halbmast gesetzt.
Auch in einer Umfrage von „Radio Bulgarien“ brachten die Menschen großes Mitgefühl und Anteilnahme für die Opfer der Naturkatastrophe zum Ausdruck.
„Ja, wir können unser Mitgefühl ausdrücken, indem wir mit Geld und Kleidung helfen und Hilfsgüter dorthin schicken. Es stimmt, dass die jüngsten Krisen die Menschen in unserem Land sehr erbittert haben, aber wir müssen gutherzig sein“, sagte Maria Stojanowa aus Sofia.
„Ich verfolge die Nachrichten in den Medien und sehe, wie schlimm die Lage ist. In einer solchen Situation kann man nichts tun, man ist machtlos gegen die Natur. Ich könnte gern mit Arbeit aushelfen, aber nicht mit Geld, weil wir Schwierigkeiten haben, unsere Familie zu ernähren, deshalb kann ich nicht mit Geld helfen. Wir Bulgaren sollten mit unseren Nachbarn mitfühlen, zumal wir in die Türkei in den Urlaub reisen. Ich habe dort schon oft Urlaub gemacht und will auch in Zukunft dorthin fahren. Die Katastrophe würde mich nicht davon abhalten, in die Türkei zu reisen. Wir werden helfen, womit wir können“, so Bisser Brankow aus Sofia.
„Wir alle sind Menschen und sollten von ganzem Herzen mitfühlen und bereit sein, den Betroffenen zu helfen“, meint die Rentnerin Lidia Miluschewa. „Ich bin zwar schon alt, aber ich würde gerne helfen, denn wenn man Gutes tut, wird einem auch Gutes zuteil. Natürlich ist die Angst vor solchen Katastrophen immer präsent, denn niemand ist davor gefeit. In unseren Gedanken und Taten sollten wir uns immer vom Guten leiten lassen.“
„Ich habe großes Mitgefühl mit den betroffenen Menschen in der Türkei. Aber ich kann nicht helfen, weil ich nicht die finanziellen Möglichkeiten dazu habe“, sagte Dafinka, eine Hausfrau aus Sofia.
Und Dimitar Lasarow fügte hinzu: „Unsere Behörden tun, was sie können. Und was wir einfache Menschen tun können ist, unser tiefes Beileid ausdrücken. Ich war vor langer Zeit mal in der Türkei und ich empfinde tiefste Anteilnahme mit den Menschen dort. Aber so ist nun einmal das Wesen der Natur, sie ist unberechenbar. Gott bewahre! Mehr kann ich nicht sagen.“
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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