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Ist das bulgarische Rosenöl Teil einer Desinformationskampagne und wird es die EU-Kommission als toxisch einstufen?

Foto: EPA/BGNES-Archiv

Vor Kurzem wurde bekannt, dass Rosenöl und andere ätherische Öle von der Europäischen Kommission nicht als natürliche, sondern als chemische Produkte eingestuft werden sollen, die potenziell toxisch sein können. Bulgarien ist der weltweit führende Produzent von Rosen- und Lavendelöl, die in der Industrie eine breite Anwendung finden.

Nach einer Reihe von Veröffentlichungen, Kommentaren und Spekulationen in den Medien hat die Europäische Kommission öffentlich Stellung bezogen und klargestellt, dass die ätherischen Öle bereits als Chemikalien definiert sind und als solche durch die europäische Gesetzgebung einer Regelung unterliegen, dass sie aber nicht verboten werden sollen. Die überarbeiteten Regeln werden dazu beitragen, die gefährlichen Eigenschaften chemischer Stoffe besser zu identifizieren und die damit verbundenen Risiken erforderlichenfalls besser kontrollieren zu können.

Kann das bulgarische Rosenöl toxisch sein?

Das bulgarische Rosenöl sei ein komplexes Naturprodukt, das synthetisch nicht gewonnen werden kann. Es habe eine reiche pharmakologische Aktivität, die von bulgarischen und ausländischen Wissenschaftlern nachgewiesen worden ist, unterstreicht Ganka Baewa, Dozentin und Direktorin des Instituts für die Rose und ätherischen Ölpflanzen in Kasanlak. In einem Interview mit Bozhidar Alexandrow vom BNR-Programm „Christo Botew“ stellte sie weitere Einzelheiten klar.

„Das Rosenöl wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen, eine vor Hunderten von Jahren entwickelte Methode, die absolut ökologisch und sicher für die menschliche Gesundheit und die Umwelt ist“, unterstreicht Ganka Baewa. „Die Herstellung von ätherischen Ölen ist nicht mit der von chemischen Substanzen gleichzusetzen. Bisher sind uns, zumindest am Institut, keine für den Menschen schädlichen Inhaltsstoffe im Rosenöl bekannt. Wir stellen Cremes und Parfums her und haben bisher keine Beschwerden erhalten. Die Klassifizierung von Rosenöl und allen anderen ätherischen Ölen als ein nicht natürliches, sondern chemisches Produkt wird sich sofort sowohl auf die Parfümerie- als auch auf die Pharmaindustrie auswirken. Es wird Einschränkungen und Anforderungen geben, die zu einem sprunghaften Anstieg der Selbstkosten und damit zu Schwierigkeiten beim Absatz führen werden. Das wird sowohl für die Menschen als auch für die Branche negative Folgen haben“, warnt Ganka Baewa.

Vor wenigen Tagen gab die bulgarische Europaabgeordnete Atidzhe Aliyeva-Veli bekannt, dass nach dem erwarteten Vorschlag der Europäischen Kommission die ätherischen Öle nicht wie bisher als Stoffe, sondern als ... Gemische eingestuft werden.

Ist das Rosenöl ein Gemisch?

"Das Rosenöl kann nicht als Gemisch bezeichnet werden. Dieses Naturprodukt ist sehr komplex und hat etwa 300 Inhaltsstoffe. Wir können nicht detailliert aufführen, welche das sind. Wir sind aber der Ansicht, dass es für Mensch und Industrie nicht schädlich ist", so Ginka Baewa.

Der Bulgarische Nationale Rundfunk wandte sich auch an den stellvertretenden Landwirtschaftsminister Todor Dzhikow um einen Kommentar über die bevorstehenden Änderungen in der europäischen Gesetzgebung.

„Bezüglich der Änderungen, was die Kennzeichnung anbelangt, so hat Bulgarien eine offizielle Stellungnahme abgegeben. Bulgarien ist kategorisch für die Beibehaltung des bisherigen Regelwerks über die ätherischen Öle, die auf natürlichem Weg gewonnen werden, wie beispielsweise das Rosen- und das Lavendelöl“, versicherte Minister Todor Dzhikow. „Die Änderungen sollten nur für chemisch gewonnene Öle gelten, nicht aber für die natürlichen, die seit Jahrtausenden in der Medizin, Aromatherapie und als Beruhigungsmittel verwendet werden. Sie sind absolut unbedenklich, zumal es auch jetzt EU-Vorschriften gibt, in denen einige von ihnen als Lebensmittelzusatzstoffe definiert sind.“

Zusammengestllt: Weneta Nikolowa nach einem Beitrag von Bozhodar Alexandrow vom BNR-Programm „Christo Botew“

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: EPA/BGNES-Archiv



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