Eisenbahnkatastrophe löst in Griechenland Massenproteste aus
Seit dem schweren Zugunglück am Abend des 28. Februar, als ein Personen- und ein Güterzug nahe der Stadt Larisa frontal zusammenstießen, sind die Proteste in Griechenland nicht abgeflaut. 57 Menschen starben bei dem Unglück, darunter viele Studenten. Am 8. März war das Land von einem massiven 24-stündigen Streik blockiert, der die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen forderte. Staatliche Einrichtungen, Universitäten und Häfen blieben geschlossen. Die Gewerkschaften meldeten allein in Athen 50.000 Demonstranten. Schüler und Studenten skandierten vor den Bahnhöfen: „Mörder!“ und „Wir bezahlen eure Gewinne mit unserem Leben“, berichtete die BNR-Korrespondentin Katja Peewa aus Griechenland. Verkehrsminister Konstantinos Karamanlis trat zurück und der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis übernahm die politische Verantwortung für die Katastrophe. Nach Angaben der Eisenbahnergewerkschaft war der Unfall nicht nur auf menschliches Versagen zurückzuführen, sondern auch auf die Untätigkeit des Verkehrsministeriums in den vergangenen Jahren. Die automatischen Verkehrsleitsysteme funktionieren nicht und es werde praktisch alles von Hand gemacht, bestätigen Bahnexperten. Die Eisenbahner, die sich seit dem Unfall in einem Dauerstreik befinden, haben angekündigt, die Fahrt von Zügen nur noch bei vollen Sicherheitsgarantien zuzulassen.
Amerikanisches Monitoring vor Kommunalwahlen in Albanien
Die Vereinigten Staaten beginnen mit einem verstärkten Monitoring vor den Kommunalwahlen in Albanien, die am 14. Mai 2023 stattfinden werden, berichtete das Albanische Radio und Fernsehen (RTSH). Die Beobachtung werde sich hauptsächlich auf die teilweise kriminelle Vergangenheit der Kandidaten, die Umsetzung des Rechts auf freie und anonyme Wahlen, die Verfolgung von Stimmenkauf und die Wahrung der Sicherheit der persönlichen Daten der Bürger konzentrieren. Die US-Botschafter in Albanien, Yuri Kim, traf sich mit den Vorsitzenden der Sozialistischen Partei Albaniens, der Freiheitspartei und der Demokratischen Partei. Kim betonte die Bedeutung einer fairen und transparenten Durchführung der Kommunalwahlen in Übereinstimmung mit den albanischen Gesetzen und internationalen Standards.
Türkei hebt nach Protesten Exportverbot für Tomaten auf
Das Verbot der türkischen Regierung, Tomaten aus dem Land zu exportieren, dauerte nur fünf Tage. Es wurde aufgrund von Protesten türkischer Hersteller wieder aufgehoben. Die Beschränkung hatte auch in unserem Land Besorgnis hervorgerufen, da sie in Bulgarien zu einem Defizit geführt hätte; Bulgarien importiert nämlich die meisten Tomaten aus der Türkei, da die bulgarische Produktion (klimabedingt) erst später auf den Markt kommt. Nach Angaben des bulgarischen Landwirtschaftsministeriums stammten von den insgesamt 75.000 Tonnen dieses Gemüses, die in den ersten 10 Monaten des vergangenen Jahres importiert wurden, 46.000 Tonnen von unserem südöstlichen Nachbarn. Das Exportverbot bis Mitte April war von Ankara verhängt worden, um nach dem katastrophalen Erdbeben die „Ernährungssicherheit zu gewährleisten und die Preise zu stabilisieren“. Die Maßnahme löste bei den örtlichen Herstellern einen Sturm der Unzufriedenheit aus und führte zu einer Blockade von Autobahnen.
„Dobrudschaner Banitza“ wird geschützte Marke Rumäniens
Die „Dobrudschaner Banitza“ wird als geschütztes geografisches Produkt Rumäniens, nicht Bulgariens, registriert. Dafür kämpft unser nördlicher Nachbar seit 2017, informierte Prof. Dr. Anna Kotschewa vom Institut für bulgarische Sprache der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften gegenüber dem BNR-Programm „Radio Sofia“. Ihrer Meinung nach ist die Dobrudschaner Banitza ebenso charakteristisch für alle bulgarischen Dörfer der Dobrudscha-Region, wo sie unter den Namen „Dobrudschaner Kawarma“ bekannt ist. „So wie es aussieht, wird Rumänien vor der Welt damit zum „wahren“ Ursprung dieses Produkts. Alle Produzenten, die sich in diesem geografischen Gebiet in Rumänien befinden, haben Rechte an dem Produkt und natürlich die Nachbarn, d.h. wir, werden nichts mit der Dobrudschaner Banitza zu tun haben“, kommentierte Prof. Kotschewa. Die rumänische Ausgabe Romania-insider erinnert daran, dass die Dobrudschaner Banitza trotz des Widerstands Bulgariens zu einem geschützten geografischen Produkt Rumäniens wurde, basierend auf der gemeinsamen Geschichte der Dobrudscha, deren Gebiete sich in beiden Ländern befinden. Bulgarien wird das Recht erhalten, den Namen zu verwenden, aber nur auf lokaler Ebene, heißt es in der Veröffentlichung.
Zusammengestellt: Miglena Iwanowa
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos:EPA/BGNES, twitter@USEmbassyTirana, Archiv BNR
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