Das Nationale Geschichtsmuseum feiert sein 50-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass wurde im Beisein von Vizepräsidentin Ilijana Jotowa und vieler offizieller Gäste eine Sonderausstellung unter dem Titel „50 von 50“ eröffnet. Die Ausstellung macht auf bedeutende Ereignisse aufmerksam, die mit jedem Jahr des Bestehens des Museums verbunden sind.
Das Geschichtsmuseum ist das größte Museum in Bulgarien. Es wurde am 5. Mai 1973 auf Anordnung des damaligen Ministerrats gegründet und befindet sich jetzt im Sofioter Stadtviertel Bojana.
„Prähistorische Kunst in bulgarischen Landen“ war die erste Ausstellung, die am 5. Mai 1975 von Museumsmitarbeitern organisiert wurde.
In den letzten Jahren hat das Nationale Geschichtsmuseum mehr als 600.000 Kulturdenkmäler angesammelt. Die Bereicherung seiner Bestände erfolgte durch archäologische Ausgrabungen, ethnografische Expeditionen, Ankäufe von Objekten, Schenkungen, Beschlagnahmungen zugunsten des Staates usw. Die Sammlungen sind so riesig und vielfältig, dass in den Hallen ganze Kunst- und Kulturwelten ausgestellt sind, sagen Museumsmitarbeiter.
Und da dieser Reichtum nicht in einer Jubiläumsausstellung präsentiert werden kann, haben die Mitarbeiter des Museums, stellvertretend für jedes Jahr seines Bestehens, insgesamt 50 Poster und Vitrinen mit Archivfotos und Objekten der wichtigsten Ereignisse vorbereitet, die mit dem Namen des Nationalen Geschichtsmuseums verbunden sind. Die Ausstellung „50 von 50“ umfasst über 150 Exponate – Gegenstände aus Schenkungen usw.
Die Dozentin Dr. Bonni Petrunowa, Direktorin des Nationalen Geschichtsmuseums, äußerte sich zur modernen Mission dieser Institution, die über das Gedächtnis der Bulgaren wacht.
„Was aus dem Nationalen Geschichtsmuseum geworden ist, überrascht selbst seine Schöpfer. Es ist nicht nur deswegen zu einer Marke und einer derart bekannten Institution geworden, weil hier bedeutende Veranstaltungen stattfinden, sondern vor allem, weil das Nationale Geschichtsmuseum bereits sein Stammpublikum aus Freunden und Bewunderern hat. Ganz normale Bürger, die ich 2017 in meinen Freundeskreis aufgenommen hatte, sind in kritischen Momenten aus eigener Initiative dem Museum zu Hilfe geeilt. Ein Beispiel hierfür ist einer unserer Spender, der mit eigenen Mitteln das Dach der mittelalterlichen Bojana-Kirche repariert hat. So sind nun einmal unsere Freunde. Sie bringen auch ihre Kinder hierher und geben ihre Hochachtung gegenüber der Geschichte und dem Erbe Bulgariens an sie weiter. Das ist ein Prozess, der über Jahre hinweg gefördert und geformt wird.“
Als das Museum 1973 gegründet wurde, waren einige Leute nicht mit der Eröffnung eines solchen Museums einverstanden, weil die meinten, es würde die repräsentativeren Artefakte aus anderen bulgarischen Museen „stehlen“. Aber heute ist das Nationale Geschichtsmuseum eines der meistbesuchten in Sofia, denn hier kann sich jeder Tourist oder offizielle Gast aus dem Ausland ein Bild von unserer unglaublich reichen Geschichte und Kultur machen.
Über die jüngsten Ergänzungen der Museumsbestände lässt sich viel erzählen, aber zu den wichtigsten gehört der Schatz von Kaliakra mit etwa 1.000 Artefakten, die von Archäologen dem Museum übergeben wurden. Die andere große Anschaffung sind die Silberplatten, die die Bewohner bulgarischer Städte dem ersten bulgarischen Fürsten nach der Befreiung Bulgariens von der osmanischen Herrschaft – Fürst Alexander I. Battenberg - schenkten, denn in seiner Person sahen die Menschen die Wiederherstellung des bulgarischen Staates. „Diese Silberplatten sind ein wichtiges Wahrzeichen unserer jüngeren Geschichte, daher wurden sie 2019 bei einer Auktion in Wien ersteigert“, erläuterte Bonni Petrunowa.
Die Ausstellung „50 von 50“, die die Besucher des Nationalen Geschichtsmuseums auf eine faszinierende Zeitreise mitnimmt, wird in den nächsten 6 Monaten zu sehen sein.
Übersetzung: Antonia Iliewa, Redaktion: Rossiza Radulowa
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