In Bulgarien beeindruckt sie alles. Kristina ist fasziniert von den bulgarischen Bergen und dem Meer und schöpft aus ihnen eine starke Energie, die die Lebenslust weckt. Sie sagt, dass sie viele andere Orte auf der Welt besucht hat, aber noch nie so schöne Gegenden wie in Bulgarien gesehen hat. Gern kehrt sie nach Plowdiw zurück, da sie hier die ersten drei Jahre nach ihrer Ankunft in unserem Land verbracht hat.
„Ich habe an der Universität Plowdiw englische Philologie studiert und mich dann als Master für Unternehmenssicherheit an der Hochschule für Nationale und Weltwirtschaft eingeschrieben. Derzeit arbeite ich jedoch als Übersetzerin, was mit meiner Haupttätigkeit bei der Internationalen Organisation für Migration bei den Vereinten Nationen zusammenhängt. Dort bin ich als Übersetzerin für ukrainische Flüchtlinge tätig. Wir konzentrieren uns hauptsächlich auf die Verteilung der Hilfe an verschiedene Länder, die Flüchtlinge aufgenommen haben. Wir helfen den Schutzsuchenden mit Informationen und psychologischer Unterstützung, sich anzupassen. Eine Fremdsprache zu beherrschen gibt mir Vieles, besonders jetzt sehe ich, was für gute und gebildete Fachkräfte aus der Ukraine hierherkommen, aber ohne Beherrschung der Sprachkenntnisse ist das Wissen nicht anwendbar. Natürlich gibt es Übersetzungs-Apps für Smartphone, aber die Freiheit in der Kommunikation entsteht nur durch das Erlernen der jeweiligen Fremdsprache.“
Weihnachten wird Kristina Mitewa zusammen mit ihrer Familie in Sofia verbringen. Nach einer alten, aus der Ukraine mitgebrachten Tradition wird für die Festtafel an Heiligabend Milina gebacken – ein dem bulgarischen Brot ähnliches Gebäck mit einer Münze darin, erzählt sie. Wer das Brotstück mit der Münze erhält, wird im Laufe des Jahres großes Glück haben – sagen die alten Bulgaren in der Ukraine, aber wir hier, in Bulgarien, auch.
„Zu Weihnachten singen wir immer bulgarische Lieder und dekorieren Wünschelruten. Mein Vater beteiligte sich früher mit anderen Bulgaren an Männergruppen, die zu Weihnachten von Haus zu Haus gingen und spezielle Lieder sangen, um den Bewohnern Gesundheit und Glück zu wünschen“, erinnert sich an ihre Kindheit in der Stadt Melitopol Kristina Mitewa, eine Bulgarin, die aus der Ukraine in ihre Urheimat zurückgekommen ist
Übersetzung: Tichomira Krastewa
Fotos: persönliches Archiv, Facebook / uconcertbg
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