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Blickpunkt Balkan

NATO eröffnet Luftwaffenstützpunkt auf dem Balkan

Der Bau des NATO-Luftwaffenstützpunktes in Kuchova, Albanien, befindet sich in der Endphase. Mit einer Investition von rund 50 Mio. Euro für die Renovierung wird das ehemalige kommunistische Militärgelände in Albanien zu einem modernen NATO-Stützpunkt für strategisch wichtige Operationen auf dem westlichen Balkan umgestaltet. Der albanische Beitrag beläuft sich auf etwa 10 % der Gesamtinvestition, berichtete die BTA. Angesichts der Befürchtungen einer Destabilisierung des westlichen Balkans nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hofft Albanien, dass die Dutzende von ausgemusterten MiGs, die sich noch in Kuchova befinden, bald durch moderne Kampfflugzeuge ersetzt werden.
Albanien bietet der NATO auch einen Marinestützpunkt an, um die Bedeutung des Landes für die Allianz in diesen schwierigen Zeiten zu unterstreichen, ließ das Pressebüro von Premierminister Edi Rama verlauten. Bei dem betreffenden Stützpunkt handelt es sich um Pasha Liman in der Nähe von Vlora. Er wurde in den 1950er Jahren erbaut. Damals stationierte die Sowjetunion 12 U-Boote. Etwa vier Jahre lang war Pasha Liman der einzige sowjetische Marinestützpunkt im Mittelmeer.
Neuer historischer Einbruch der türkischen Lira

Die türkische Lira erreichte am 11. Januar mit dem Umtauschkurs von 30 Lira für einen US-Dollar einen neuen historischen Tiefstand, berichtete die oppositionelle Zeitung Jumhuriyet. Im Juni 2023 wurde der Umtausch von 1 US-Dollar für 23,70 türkische Lira als historisches Tief bezeichnet. Für die Bevölkerung und die Unternehmen in der Türkei stellt das eine Art psychologische Grenze dar, schreibt die Zeitung. Nach den offiziellen Statistiken des Landes beschleunigte sich die jährliche Inflation im Dezember 2023 auf 64,77 % gegenüber 61,98 % im Vormonat, informiert der BNR.
Zur Erhöhung der Inflation im Jahresvergleich tragen die steigenden Transportpreisen (Anstieg um 77 % nach einer Preiserhöhung um 70 % im November) sowie die Wohn- und Versorgungskosten bei (Anstieg um 40,4 % nach 37,5 % im Vormonat). Im Vorfeld der für Ende März anberaumten Kommunalwahlen in der Türkei wird der Nettomindestlohn für 2024 um 49 % auf 17.002 Türkische Lira (ca. 578 US-Dollar) angehoben, was die Befürchtung nährt, dass die Inflationsrate des Landes weiter steigen wird. Die Erhöhung des Mindestlohns betrifft etwa 7 Millionen Arbeitnehmer und dürfte die Inflation in den kommenden Monaten noch weiter in die Höhe treiben, sagen Wirtschaftsexperten voraus.

Griechenland auf dem Weg zur Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe
Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis hat sich bereit erklärt, dem Parlament einen Gesetzentwurf zur Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe zur Abstimmung vorzulegen. Einige Abgeordnete und die griechisch-orthodoxe Kirche, die über erheblichen Einfluss in der Gesellschaft verfügen, haben sich entschieden dagegen ausgesprochen. Die Kirche hat sogar offiziell Stellung zu diesem Thema bezogen und die Gläubigen zu Ungehorsam aufgerufen. Gleichzeitig unterstützt die oppositionelle linke Syriza-Partei das Gesetz. Trotz der negativen Reaktionen wird die Frage der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe im Parlament zur Diskussion gestellt werden, berichtete BNR-Korrespondentin Katja Peewa aus Griechenland. In einem Interview für den staatlichen TV-Sender ERT betonte Mitsotakis, dass der Gesetzentwurf darauf abziele, jegliche Diskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung abzuschaffen. Das Gesetz würde keine Elternschaft durch Leihmütter zulassen, aber Kindern gleichgeschlechtlicher Paare gleiche Rechte einräumen. Unter der linken Syriza-Regierung hat Griechenland 2015 den zivilen Bund für gleichgeschlechtliche Paare legalisiert. Dieses Gesetz regelt Eigentums- und Erbschaftsfragen, sieht aber nicht die Adoption von Kindern vor.
Zypern - EU-Spitzenreiter bei der Aufnahme von EU-Mitteln

Zypern hat im vergangenen sechsjährigen Programmplanungszeitraum 2014-2020 keinen einzigen Euro aus den EU-Kohäsionsfonds verloren. Das Land liegt mit einer 100-prozentigen Absorption der erhaltenen EU-Mittel in Höhe von 880 Millionen Euro an der Spitze der EU, so das Finanzministerium des Landes. Die auf Kosten der EU-Mittel durchgeführten Projekte haben zu einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 5 % geführt und 24.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Land hat die Mittel für Programme zur Förderung von Entwicklung, Beschäftigung und sozialer Eingliederung optimal genutzt, berichtet die BNR-Korrespondentin Branislava Bobanac aus Zypern. Es wurden zahlreiche Pläne zur Förderung des Unternehmertums von jungen Menschen und Frauen, zur Energieeinsparung in Gebäuden, zur Bewirtschaftung der Wasserressourcen und zu Infrastrukturprojekten für die Stadterneuerung umgesetzt.
Zusammengestellt: Miglena Iwanowa
Fotos: mod.gov.al, BGNES, Pixabay
Übersetzung: Georgetta Janewa

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