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Bulgarische Staatsdelegation bringt bulgarische Symbole des Friedens und der geistigen Einheit zum Vatikan

Jedes Jahr wird unmittelbar vor dem 24. Mai, dem Tag der Heiligen Brüder Kyrill und Method, des bulgarischen Alphabets, der Bildung und Kultur und des slawischen Schrifttums, eine bulgarische Delegation unter Leitung des Parlamentspräsidenten oder des Staatsoberhauptes vom Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche zu einer Audienz im Vatikan empfangen. In diesem Jahr wird der staatlichen Delegation am 22. und 23. Mai Präsident Rumen Radew vorstehen.

Die Basilika Sant Clemente
Am ersten Tag seines Besuchs wird das Staatsoberhaupt an der Präsentation der Ausstellung "Der Athos-Berg in Zeichnungen und Fotografien" in der Päpstlichen Lateran-Universität in der italienischen Hauptstadt teilnehmen. Vorgesehen ist auch der Besuch der Basilika Santa Maria Maggiore, in der Papst Adrian II. das bulgarische Alphabet im 9. Jahrhundert gesegnet hat.
Jedes Jahr überreicht die bulgarische Delegation dem Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche ein Gastgeschenk, das die Wertschätzung des bulgarischen Volkes für den Glauben und die Symbole zum Ausdruck bringt, die die orthodoxe und die katholische Welt miteinander verbinden. Jedes Mal wird das Werk der slawischen Aufklärer, der Heiligen Brüder Kyrill und Method, besonders gewürdigt, die das bulgarische Alphabet geschaffen haben, das heute als das dritte Alphabet der EU und gemeinsames Kulturerbe Europas anerkannt wird.
Papst Franziskus wird in diesem Jahr ein ganz besonderes Geschenk entgegennehmen, das Werk des bulgarischen Künstlers Nikolaj Delijanew, der seit 30 Jahren in Rom lebt und arbeitet - ein aufgeschlagenes Buch, in dem alle bulgarischen Buchstaben dargestellt sind. 

Nikolay Deliyanev
"Mit diesen Buchstaben wollte ich eine eigenwillige Botschaft vermitteln, denn bis jetzt gab es noch nie eine solche Sichtweise auf das bulgarische Alphabet als "Alpha und Omega", als ein Alphabet in seiner vollständigen Form, von Anfang bis Ende. Wir sollten immer daran denken, dass es einen Anfang und ein Ende gibt. Die Kunst aber ist grenzenlos und vermittelt das Gefühl, dass die Fähigkeiten der Menschen grenzenlos sind", sagt der Künstler Nikolaj Delijanew in einem Interview für Radio Bulgarien.
"Die Idee kam von Pater Iwan Iwanow, der für die bulgarische Kirche in Rom zuständig ist. Anlässlich des Tages der Heiligen Brüder Kyrill und Method beschlossen wir, eine Friedensbotschaft und einen Appell zur Zusammenarbeit der Religionen zu entsenden. Sie ist in der Komposition enthalten, die ein heiliges Buch mit dem kyrillischen Alphabet darstellt. Dank dieses Alphabets konnte die jahrhundertealte Geschichte niedergeschrieben werden. Durch die Schrift konnten wir unseren Glauben und unsere Traditionen und uns als Volk bewahren.“



Die Technik, mit der Nikolayj Delijanew malt, ist eine Art optische Täuschung, die durch das Mischen von Farben und Formen entsteht. Beim Betrachter des Gemäldes entsteht der Eindruck, als ob er in eine andere Dimension eintaucht. Das macht die besondere Handschrift des Künstlers aus. Das aufgeschlagene Buch mit den bulgarischen Buchstaben wurde mit der gleichen Technik ausgeführt. 


"Ich habe mein Werk unserem Alphabet gewidmet, weil es einzigartig auf der Welt ist und nur sehr wenige Völker das Glück hatten, ihr eigenes Alphabet zu schaffen, mit dem sie ihre Bücher schreiben. Meine Arbeit ist eine Huldigung an das Alphabet. Ich wollte auf die beste Weise darüber erzählen. Dank der Kunst bleibt die Welt im Gleichgewicht und Dank der Kunst bleibt die Schönheit immer lebendig, die schönen Botschaften bleiben erhalten. Wenn wir von Kunst umgeben sind, besteht die Hoffnung, dass die Welt vor der Zerstörung gerettet wird."
Vor Kurzem wurde bekannt, dass der Metropolit von West- und Mitteleuropa Antonius das Werk von Nikolaj Delijanew segnen wird. Die Segnung soll in der Basilika San Clemente stattfinden, wo sich das Grab des Heiligen Kyrill, des Philosophen, befindet. 

Metropolit Antonij
"Die Nachricht hat mich sehr glücklich gemacht. Ich verstehe es als einen symbolischen Akt, der unser Alphabet zu seinem Schöpfer zurückbringt. Es hat mich sehr bewegt und ich bin dankbar, dass es vor der Audienz mit Papst Franziskus einen Segen von Metropolit Antonius geben wird", sagte der Künstler Nikolaj Delijanew abschließend.

Übersetzung: Georgetta Janewa



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