„Die Freude in den Augen der Menschen zu sehen, denen man geholfen hat – das lässt sich mit Worten nicht beschreiben, man muss es erleben!“ Das sagten Weneta Tersiewa und Valentin Grigorow am Tag der Volksaufklärer. Seit fast einem Jahrzehnt helfen die beiden anderen Bulgaren in Deutschland, und die Möglichkeiten, das Leben ihrer Landsleute zu erleichtern, haben im Laufe der Jahre immer neue Dimensionen erreicht. Anfangs unterstützten sie neu angekommene Landsleute bei der Legalisierung ihrer Dokumente, bei der Wohnungssuche und der Arbeitssuche. Später gründeten sie die Informationsplattform „Das bulgarische Berlin“, auf der sie die Kontakte bulgarischer Ärzte, Handwerker und Gastronomen in der Stadt veröffentlichen, damit jeder Bulgare sie bei Bedarf leicht finden und kontaktieren kann.

Mit der Zeit begannen sie, in Bulgarien vorbereitende Berufskurse für jene anzubieten, die beschlossen hatten, das Land zu verlassen. In Deutschland wiederum organisierten sie Wettbewerbe, Literaturlesungen und andere Veranstaltungen, um ihren Landsleuten zu helfen, ihre Talente zu entdecken, an sie zu glauben und sich zu verwirklichen. „Wenn sie die Informationen finden, die sie brauchen, oder an unseren Veranstaltungen teilnehmen, erkennen sie sich wieder, finden zu sich selbst, lächeln, sind bewegt und weinen sogar mit uns“, erzählt Weneta und fügt hinzu:
„Alle anderen ethnischen Gruppen hier – Türken, Albaner, Rumänen – sie alle helfen sich gegenseitig. Sie sind sehr solidarisch und unterstützen sich in allem. Und wir sollten es ihnen gleichtun – wir tragen diese Fähigkeit in unseren Herzen, wir müssen uns nur gegenseitig vertrauen, dann wird alles gelingen!“, sagt Weneta.

Doch ist es wirklich nur die Nostalgie, die die Bulgaren im Ausland vereint? „Vielleicht!“, ruft Valentin spontan aus und ergänzt: „Aber auch die schöne Melodie der bulgarischen Sprache! Es ist etwas völlig anderes, in einer fremden Umgebung zu leben, ohne die eigene Sprache zu hören – und etwas ganz anderes, wenn man sich mit Landsleuten trifft. Allein der Klang der bulgarischen Sprache vermittelt ein wunderbares Gefühl.“

Genau diese Beobachtung wurde zum Anlass für die Entstehung eines neuen Formats – „Melodie in Worten“. Die Idee entstand spontan, nachdem Valentin und Wenetasieben bulgarische Autoren in einer kleinen Buchhandlung in London vorgestellt hatten. Die Wirkung der Muttersprache auf die Besucher dieser Veranstaltung führte bald darauf zur ersten Ausgabe von „Melodie in Worten“ in Berlin, danach in Dresden, Leipzig, Bremerhaven und weiteren Städten.
Anfang dieses Jahres organisierten die beiden Bulgaren ein Literaturforum in Mailand, bei dem sie die Werke von 13 Landsleuten präsentierten. Mit Unterstützung des Vereins „Bulgarische Sprachkunst“ setzten sie auch den umgekehrten Ansatz um – zeitgenössische Autoren aus Bulgarien wurden in der bulgarischen Gemeinschaft in Berlin vorgestellt. „Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, über eine Finanzierung solcher Initiativen nachzudenken“, betont Wenetaund erklärt: „Diese Autoren möchten sich gern mit der bulgarischen Gemeinschaft hier treffen, aber es ist sehr teuer, wenn sie die Reisekosten selbst tragen müssen. Dabei sind sie in Bulgarien bekannt und erfolgreich!“ Valentin ergänzt:

„Wir Bulgaren haben Potenzial! Wir sind eines der ältesten Länder Europas, wir verfügen über ein reiches kulturelles Erbe und sollten all das nutzen, um der Welt zu zeigen, wer wir sind. Zu zeigen, dass wir etwas können, dass wir wir selbst sind!“
Beide sind überzeugt, dass nur ein glücklicher Mensch andere glücklich machen kann – und dass man das Gute suchen muss, um es um sich herum zu sehen. Auf die Frage „Sind Sie glücklich?“ antworten sie:

„Ja, wir sind glücklich! Natürlich! Wir sind gesund, haben Arbeit und wissen das, was wir haben, zu schätzen – und das genügt uns. Wir begegnen vielen wertvollen Menschen und sind zufrieden mit dem Leben, das wir in den letzten Jahren führen. Außerdem haben wir viele neue Freunde gefunden – das ist ebenfalls unbezahlbar!“
Und alles begann mit der Erkenntnis über die besondere Wirkung der bulgarischen Sprache auf jeden von uns – und mit dem tiefen Verständnis, dass der direkteste Weg zum Glück darin besteht zu begreifen, dass „die Freude in den Augen der Menschen, denen man geholfen hat, sich mit Worten nicht beschreiben lässt – man muss sie erleben!“
Autorin: Dessislawa Schapkarowa
Übersetzt und veröffentlicht von Lyubomir Kolarov
Fotos: Facebook
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