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Bulgarien verbietet Fang von Störfischen in der Donau

Foto: evropea.com
Ende Januar hat Bulgarien endlich den Fang von Störfischen in seinen Donauabschnitt für vier Jahre verboten. Somit schloss sich das Land dem im Jahr 2006 von Rumänien eingeführten 10jährigen Verbot für den Fang dieser Fische in der Donau an. Da Rumänien der nördliche Nachbar Bulgariens ist und die Donau als Grenze beider Länder dient, kann man sich denken, dass der bisherige rumänische Verbot nicht besonders effektiv war.

2008 hat Bulgarien den Störfischfang im Schwarzen Meer verboten. 2011 gab es dann zunächst einen einjährigen Verbot für den Fang dieser Fische in der Donau. "Wir sehen endlich eine langfristige Lösung dieser Frage in Bulgarien", sagte in einem Interview für Radio Bulgarien Stojan Mihow von der bulgarischen Sektion der Umweltschutzorganisation WWF. Warum brauchen wir diesen Verbot? Weil diese alte und mittlerweile sehr seltene Fischart, die es noch länger als die Dinosaurier gibt, von Aussterben bedroht ist. Im letzten Jahrhundert wurden diese Fische willkürlich wegen ihres Kaviars fast ausgerottet. Die Preise können manchmal bis einige Tausend Euro pro Kilogramm erreichen. Somit gab es gegen Ende des letzten Jahrhunderts kaum mehr Vertreter dieser Fischart. Deswegen wurden in der Konvention für den internationalen Handel von bedrohten Arten der wilden Flora und Fauna CITES zunächst Quoten für den Handel mit schwarzen Kaviar zwischen den Ländern aus der Donauregion bestimmt und ab 2007 wurde der Handel mit dieser Delikatesse verboten.

Nach dem Kaspischen Meer ist das Schwarze Meer das zweitbedeutendste Domizil dieser Fische. Die Donau ist wiederum eines der größten Zuflüsse des Schwarzen Meeres. Seit Jahrhunderten haben die Störfische ihren Kaviar dort abgeworfen. Bis zum 19. Jahrhundert sind riesige Belugastöre problemlos über die Donau nach Deutschland migriert. Später aber haben die vielen Dämme und andere Einrichtungen im Fluss die Migrationswege dieser Fische abgeschnitten.

"Die Donau ist momentan noch der einzige Fluss in der EU, in dem die Störfische sich vermehren können", erklärt weiter Stojan Mihow vom WWF. "Die anderen großen Flüsse sind entweder in einem schlechteren Zustand oder die Absperren haben zu sehr die Migrationsströme der Fische gehindert. Im Moment können die Störfische nur noch im bulgarisch-rumänischen Teil des Flusses bis zur Grenze mit Serbien eindringen und ihren Kaviar abwerfen".

Dieser Abschnitt der Donau ist einer der letzten Zufluchtsorten und eine Chance für das Überleben der Störfische in Europa, die es hier seit 200 Millionen Jahre gibt. Früher gab es in der Donau sechs verschiedene Störfischarten.

"Zur Zeit haben wir nur noch vier Arten, die nachweislich hier verkehren", sagt weiter der Umweltexperte. "Das größte Interesse gilt dem Belugastör. Das ist der größte Störfisch und kann demnach die größte Menge Kaviar abwerfen, der dazu noch sehr hoch an den EU-Märkten und in den USA gehandelt wird. Der Zustand der Population dieser Fischarten wird zunehmend kritischer. Das besondere bei ihnen ist, dass sie ihre sexuelle Reife erst zwischen ihrem 9. und 15. Lebensjahr erreichen. Deswegen regeneriert sich eine bereits reduzierte Population nur sehr langsam".

Nach Meinung der Umweltschützer vom WWF ist der Fangverbot für die Störfische in unserem Donauabschnitt bis 2016 notwendig, aber nicht ausreichend. Man muss die Populationen dauernd beobachten und kleine Fische züchten, sowie die Fischer darüber informieren, warum sie eigentlich den Verbot einhalten sollen. Weil die Wilderer nach wie vor unterwegs sind, wie man aus Augenzeugenberichten entnehmen kann.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Maria Dimitrowa


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