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"Ich bin dran" - das politische Leben durch die Augen der Jugend

Foto: BGNES
Die Volljährigkeit ist eines der wichtigsten Ereignisse in unserem Leben. Nach dem bulgarischen Gesetz können alle Jugendliche, die das 18. Lebensjahr erreicht haben, einen Führerschein bekommen, was auch bedeutet, dass sie die Straßenverkehrsregeln einhalten müssen. Viel wichtiger aber ist ihr Wahlrecht, durch ihre Stimme können sie dann tatsächlich das Schicksal des Landes bestimmen.

Somit werden die jungen Menschen heute mit der Verantwortung für die Zukunft des Landes konfrontiert. Bei jedem Wahlkampf versuchen die Soziologen und Psychologen herauszufinden, wie die jungen Menschen in unsrem Land zum politischen Leben stehen und welche politische Ambitionen sie selbst haben. Um sich tatsächlich aktiv am öffentlichen Leben zu beteiligen, müssen die jungen Bürger genug Erfahrung auf diesem Gebiet haben. Das beginnt bei den Kenntnissen über die eigenen Rechte und Pflichten. Die schnelle Entwicklung der modernen Technologien in den letzten Jahren hat den Jugendlichen in Bulgarien die Gelegenheit gegeben, viel über das öffentliche Leben und über seine Dynamik zu erfahren. Im Internet können sie heute auch aktiv miteinander kommunizieren und Erfahrungen austauschen. Sawina Wankowa von der Vereinigung "Offene Jugend" erzählt darüber, wie die jungen Menschen in Bulgarien mehr über das politische Geschehen erfahren können und ihre eigene Bürgerposition bilden können:

"Das Projekt "Meine Rechte als Bürger Europas. Ich bin dran" ist eine schöne Initiative der Vereinigung "Offene Jugend" und stellt eine virtuelle Simulation eines Wahlverfahrens dar", erklärt sie. "Wir wollen auf diese Weise das Interesse der Menschen zwischen 18 und 30 Jahren wecken, damit sie ihre Kenntnisse über ihre Rechte als EU-Bürger erweitern können. Am Ende wollen wir eine Gruppe aus maximal 90 jungen Menschen haben, die Botschafter der demokratischen Gesellschaft nach dem EU-Programm "Demokratisches Bürgertum" sein werden. Wir wollen auch eine Erklärung über die Interessen der jungen Menschen in Bulgarien zusammenfassen. Diese Erklärung und die Ergebnisse des Projektes werden landesweit verbreitet. Bislang haben sich etwa 200 Teilnehmer gemeldet, was uns sehr froh macht. Wir bekommen Vorschläge aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens unseres Landes. Die jungen Bürger haben konkrete Vorstellungen darüber, wie zum Beispiel das Gesundheitswesen und die Bildungsreform sich entwickeln sollen. Sie wollen auch die Zahl der Abgeordneten reduzieren. Es gibt viele Themen aus dem Leben der jungen Menschen, die aktuell sind. Ich kann sagen, dass sie ein sehr aktiver und denkender Teil der Gesellschaft sind. Unsere Facebook-Seite hat bereits 3.000 Freunde", berichtet Sawina Wankowa.

Für das Projekt "Meine Rechte als Bürger Europas. Ich bin dran" kann man sich auf der Internetseite http://idecide.open-zouth.org anmelden. Darin werden nationale und Europawahlen simuliert. Zunächst füllt man Fragebögen über unsere Bürgerrechte in Europa aus. Ziel ist, einfach für sich selbst zu sehen wie gut man darüber informiert ist. Jeder der Kandidaten kann seine eigene Wahllisten für das nationale oder für das Europaparlament erstellen. So können die jungen Menschen spielerisch ihre aktive politische Position bekunden. Am Ende des Projekts werden vier Schulungsseminare mit den aktivsten Teilnehmern durchgeführt.

Kostadin Krastew hat sich am virtuellen Wahlspiel beteiligt. Er arbeitet als Berater bei einer Nichtregierungsorganisation. "Ich beteiligte mich am Projekt als regulärer Teilnehmer", sagt er. "Ich mochte die Idee, die jungen Bürger dazu zu bewegen, sich an das Geschehen in Europa und ihren eigenen Ländern aktiver zu beteiligen. Ich bin exakt am Tag der Präsidentschaftswahl 18 Jahre alt geworden. Seitdem übe ich meine Bürgerrechte intensiv aus. Ich bin der Meinung, dass unsere Politiker uns Rechenschaft für ihren Mandat schulden. Wenn man nicht wählen geht, heißt das, dass man keine aktive Bürgerposition hat. Es ist schön, dass sich junge Menschen am Projekt beteiligt haben, somit bekommen sie mehr Erfahrung im Wahlrecht."

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Lina Iwanowa


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