Als ärmstes EU-Land ist Bulgarien nicht so attraktiv für die Wirtschaftsmigranten, die ernsthafte Probleme für die Sozialsysteme der alten EU-Länder bereiten. Nach dem EU-Beitritt Bulgariens stieg aber das Interesse an die bulgarische Staatsangehörigkeit bei den Bürgern der Nicht-EU-Nachbarstaaten wie Mazedonien und der Türkei wegen der Reisefreiheit innerhalb der Union. Auch Mitglieder der bulgarischen Gemeinschaften in Moldawien und der Ukraine wollen zunehmend die Vorteile der Freizügigkeit ihrer Landsleute aus Bulgarien nutzen. Dazu kamen im letzten Jahr etwa 10.000 Einwanderer aus den Konfliktregionen im Nahen Osten und Nordafrika, die gehofft haben, dass durch den Erhalt eines Flüchtlingsstatus in Bulgarien ihr Weg in den Westen Europas frei gemacht wird.
Bislang gab es aber Wenige, die von der Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, die ihnen das Gesetz gibt – nämlich die bulgarische Staatsangehörigkeit gegen eine Investition von mindestens einer Halben Million Euro zu erhalten. Nun sieht es aber so aus, als ob diese Option immer attraktiver wird, zumindest für einige Russen, die aus unterschiedlichen Gründen beschlossen haben, sich in Bulgarien niederzulassen und ihre Geschäfte hier zu betreiben. Im letzten Jahr waren es fünf russische Bürger, die diesen Schritt gewagt haben und eine Investition von mindestens 500.000 Euro in Bulgarien getätigt haben, um den bulgarischen Pass zu erhalten.
Sie müssen starke Argumente gehabt haben, um ihr Heimatland zu verlassen und sich in unserem zwar schönen, aber armen Land niederzulassen. Dafür spielen sicher auch die historische, kulturelle, sprachliche und religiöse Gemeinsamkeiten zwischen unseren beiden Völkern eine Rolle. Ohne große Schwierigkeiten können sich die Russen in Bulgarien verständigen und das bekommen, was sie im Alltag brauchen. Die Wahlbulgaren werden sich hier auch nicht besonders einsam fühlen, da Tausende ihrer Landsleute Immobilien im Ostteil des Landes erworben haben und ein Teil des Jahres hier verbringen. In einigen Kurorten an der Schwarzmeerküste bildeten sich sogar schon ganze russische Stadtviertel mit eigener Infrastruktur - Geschäften, Kindergärten etc. All das brachte einige russische Unternehmer dazu, ihr Geschäft auch in Bulgarien zu betreiben. Dazu kommt die Tatsache, dass die Ukraine-Krise die Beziehungen zu den Westen ziemlich gespannt hat. Die Russen spüren bereits die negativen Folgen der EU-Sanktionen, der Zugang für sie zu den westlichen Staaten und den USA ist auch wesentlich schwieriger geworden. Indem sie aber die bulgarische Staatsangehörigkeit erlangen, wird alles für sie viel einfacher, was nur im gegenseitigen Interesse ist, da Bulgarien Investitionen von einer Halben Million Euro nur begrüßen kann.
Übersetzung: Milkana Dehler
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