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Der Freiheitsapostel Wassil Lewski aus der Sicht bulgarischer Künstler

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Foto: BGNES

In diesem Jahr begehen wir 143 Jahre seit dem Heldentod von Wassil Lewski, unserem größten bulgarischen Nationalhelden und Freiheitsapostel. Aus diesem Anlass kann in der Nationalen Galerie in Sofia bis zum 20. März eine Ausstellung besichtigt werden, die seinem Leben und Werk gewidmet ist. Viele der über 80 Gemälde und 40 Dokumente werden zum ersten Mal vor einem breiten Publikum gezeigt, vor allem Gemälde aus dem Bestand der Nationalen Kunstgalerie, die Lewski und das Leben der Bulgaren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu erfassen versuchen. Zu sehen sind aber auch Grafiken; Skulpturen und Kompositionen in Verbindung mit dieser Thematik.

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Die Ausstellung weist ein breites Spektrum an künstlerischen Darstellungen von Wassil Lewski auf und gibt uns Einblicke in das Schaffen bulgarischer Künstlern aus unterschiedlichen Generationen und politischen Systemen, die durch das Leben und Werk von Lewski inspiriert wurden“, erläutert die Kuratorin Janette Mitewa. „Der älteste Künstler, dessen Gemälde hier ausgestellt sind, ist Marin Georgiew Ustagenow. Er wurde 1872 in Russe geboren und gehört zu den ersten, die die Malschule absolviert haben, die sich später zur Nationalen Kunstakademie etabliert hat. Der jüngste Teilnehmer ist Lasar Mitew vom Kunstgymnasium „Zanko Lasarow“ in Plowdiw. Er wurde 1996 geboren.

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Akzent der Exposition ist das Werk von Akademiemitglied Detschko Usunow „Halsband der Unsterblichkeit“ aus dem Jahr 1973. Es stechen auch die Werke von Marin Georgiew Ustagenow hervor, der einen Großteil seines Schaffens der Zeit vor der Befreiung Bulgariens von der türkischen Fremdherrschaft und der Gestalt von Wassil Lewski gewidmet hat. Sein Gemälde „Die Schaffung eines Revolutionskomitees im Raum Sofia“ wird zum erstenmal vor Publikum ausgestellt. Eine Art Kontrapunkt zu den alten Meistern bilden die Gegenwartskünstler, darunter Prof. Plamen Waltschew, der an der Nationalen Kunstakademie unterrichtet und Wassil Goranow, der sich auch in Europa einen Namen gemacht hat. Ein Portrait von Wassil Lewski hat auch der Nachwuchskünstler Rossen Rajtschew gemalt, der seit Jahren in den USA lebt und arbeitet. Sein Gemälde wurde 2010 der bulgarischen Präsidialverwaltung als Geschenk überreicht und kann dank dieser Ausstellung zum erstenmal von einem breiteren Publikum gesehen werden. Wir wollten von Janette Mitewa wissen, inwiefern die Gestalt von Wassil Lewski der Zeit und der Kunst untertan sind.

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Bei den ersten Künstlern war die Geschichtswissenschaft noch nicht sehr weit entwickelt, es gab nicht so viele Forschungsarbeiten und Entdeckungen. Seinerzeit war das persönliche Empfinden von Lewski und seiner Zeit führend, beispielsweise bei Ustagenow, der unter dem lebendigen Einfluss der Zeitgenossen und Gefährten von Lewski stand. Später kamen viele neue Zeugnisse, eine reiche Geschichtsliteratur und Studien hinzu. Ich habe den Eindruck, dass alle Künstler aus dem 20. Jahrhundert, egal aus welcher Generation, die schöngeistige und wissenschaftliche Literatur und die Memoiren eingehend studiert haben, bevor sie zum Pinsel griffen“, meint Janette Mitewa. „Die sieben erhalten gebliebenen Fotos von Lewski geben Freiraum für künstlerische Interpretationen. Jeder Schöpfer hat nach eigener Ansicht und in dem für ihn charakteristischen Stil Lewski abgebildet, sich aber um Ähnlichkeit bemüht. Manche zeigen sein offizielles Portrait, andere bilden ihn bei der Gründung geheimer Revolutionskomitees ab – das ist übrigens ein Lieblingssujet der bulgarischen Maler. Andere Gemälde geben Einblicke in das Leben des bulgarischen Volkes zu jener Zeit, typische Charaktere, Stadtbilder von Sofia. Auf einem Bild ist beispielsweise die Sophienkirche abgebildet, die damals in Ruinen lag – so, wie sie der Freiheitsapostel auf seinem letzten Weg zum Galgen gesehen hat."

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Zum erstenmal sind auch die originellen Illustrationen von Christo Nejkow für zwei beliebte Kinderbücher zu sehen, die Lewski gewidmet sind. Sie sind neben den ersten Bildern von Ivan Mrkvička zum Buch „Der Freiheitsapostel in Not“ ausgestellt, die 1895 in der Zeitschrift „Kunst“ veröffentlicht wurden. Die Besucher können auch authentische Fotos von Lewskis Gefährten aus der privaten Kollektion von Alexander Alexiew sehen, zu denen selbst Historiker und Experten selten Zugang haben“, sagte Janette Mitewa.

An den ersten zwei Wochenenden nach der Eröffnung der Exposition konnte das Publikum auch das Kurzspiel „Das Verhör von Lewski“ des Regisseurs Assen Schopow sehen. In die Gestalt des Freiheitsapostels ist Wesselin Platschkow geschlüpft, der auch im Film von Maxim Gentschew „Lewski“ die Hauptrolle gespielt hat.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: BGNES



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