"Ich habe die Saison auf dem Mostly-Mozart-Festival im Lincoln Center eröffnet", erzählt Aleksandrina Pendachanska. "Dort stand ich in der Oper „Idomeneo“ mit dem Freiburger Barockorchester unter der Stabführung von Rene Jacobs auf der Bühne. Da diese Oper seit Jahren auf dem New Yorker Spielplan fehlte, wurde sie von Publikum und Presse mit großem Interesse erwartet. Vor einigen Jahren haben wir diese Oper bereits bei Harmonia Mundi aufgenommen, mit dem gleichen Orchester, jedoch in etwas anderer Besetzung. Da steigen natürlich die Erwartungen. Die Aufführung kam sehr gut an. Ich bin mit meinem Saisonstart zufrieden. Nächste Woche reise ich nach Österreich. Dort werde ich am Theater an der Wien im „Falstaff“ von Salieri singen. Die Musik ist sehr interessant. Salieri wird meiner Ansicht nach unterbewertet und steht im Schatten seines Zeitgenossen Mozart. Zu Lebzeiten war Salieri jedoch ein großer Star. Ich werde eine der beiden weiblichen Hauptrollen singen."
"Unmittelbar danach werde ich im „Falstaff“ von Verdi erstmals in die Rolle der Alice Ford schlüpfen", erzählt Aleksandrina Pendachanska. "Das wird wohl meine Verdi-Saison werden, da ich danach als Amelia im „Maskenball“ sowie als Lady Macbeth auf der Bühne stehen werde. Es geht also in Richtung dramatisches, schwieriges Repertoire. In diesem Sommer habe ich in der Tat ein verführerisches Angebot abgelehnt – die Alceste von Gluck. Ich musste einfach einmal ausspannen und neue Kräfte sammeln. Jetzt bin ich fit für die neue Saison, die alles andere als leicht wird."
Am 9. Mai 2017 wird Aleksandrina Pendachanska im „War Requiem“ von Benjamin Britten vor heimischem Publikum auf der Bühne stehen.
"Das ist ein sehr interessantes Projekt mit dem Rundfunkorchester und der Philharmonie. Das „War Requiem“ von Britten habe ich bereits in Begleitung der Londoner Philharmonie unter Wladimir Jurowski mit Matthias Goerne und Ian Bostridge gesungen. Dieses Werk ist genial", schwärmt die Operndiva. "Es wurde Ende des zweiten Weltkriegs geschrieben. Benjamin Britten wollte die Sieger und Verlierer in Kunst und Musik vereinen und sie gemeinsam die Sinnlosigkeit des Krieges besingen lassen. Ein Monumentalwerk mit einem riesigen Chor. Dieses Erlebnis prägt sich bleibend ein."
Übersetzung: Christine Christov
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