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Ausstellung offenbart verborgene Schätze bulgarischer Staatsarchive

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Foto: BGNES

Die Staatsagentur Archive begeht ihr 65-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass wurden mehrere Events organisiert, die dem breiten Publikum die Schätze in den Landesarchiven näher bringen sollen. In der Regel stellt man sich unter Archiven halbdunkle und staubige Räumlichkeiten vor, die nur von wenigen Archivaren und Historikern aufgesucht werden. Allerdings präsentiert die Staatsagentur ein modernes Archiv, in dem nicht nur Papierdokumente aufbewahrt werden, sondern auch Kunstwerke und Artefakte. Außerdem wird hier digitalisiert und elektronisch archiviert.

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Anlässlich ihres Jubiläums veranstaltete die Agentur für alle Archive einen Tag der offenen Tür. Dabei konnten die Besucher im Zentralarchiv in Sofia einzigartige und besonders wertvolle Dokumente besichtigen. Zudem konnte man einen Blick in das Labor werfen, in dem Dokumente restauriert und konserviert werden. Darüber hinaus wird in der Moskowska-Straße 5 die Ausstellung "Kunst in den Archiven" gezeigt, die Kunstwerke aus dem Zentralarchiv präsentiert.

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Wie groß ist eigentlich das bulgarische Staatsarchiv und wie schwierig ist die Pflege wertvoller Artefakte? Mit diesen Fragen wandten wir uns an den Chef der Staatsarchive Mihail Gruew.

Снимка"Für Archive gelten Sonderbedingungen, d.h. die sorgfältige Aufbewahrung erfordert eine bestimmte Temperatur und Luftfeuchtigkeit", erklärt Archivchef Gruew. "Diese Kriterien werden nur von wenigen Archiven erfüllt. Die Staatsagentur umfasst zwei Zentralarchive – das Zentralarchiv in Sofia und das Zentrale Militärarchiv in Weliko Tarnowo, sowie 28 Regionalarchive. Jedes Archiv ist in mehreren Gebäuden untergebracht. Allerdings wurden diese Gebäude zweckentfremdet und erst in der Folgezeit in Depots umgewandelt und entsprechen so nicht den vorgeschriebenen Kriterien. Die sorgsame Pflege eines Archivs ist sehr kostspielig. Entwickelte Staaten lassen sich das etwas kosten, weil in den Archiven das Gedächtnis an die Vergangenheit jeder einzelnen Nation gehütet wird."

Wenn der nationale Reichtum gefährdet ist, sollte man sich schon fragen, was der Staat tut, um solch bedeutsame Artefakte und Dokumente zu bewahren.

"Seit mehreren Jahren digitalisieren wir in großem Umfang. Die Digitalisierung beginnt mit der Erfassung der Archivunterlagen und endet mit ihrer digitalen Speicherung", erklärt der Chef der Staatsarchive Mihail Gruew. "Auf der Internetseite der Staatsagentur kann man ein Informationssystem einsehen, in welchem man nach Fonds und Schlüsselwörtern suchen kann. Das ermöglicht Personen mit geringen Archivistik-Kenntnissen, Informationen über bestimmte Ereignisse und selbst über eigene Verwandte aus der Vergangenheit einzuholen. Wir sind bemüht, diesen Zugang zu erweitern. Jedoch wird dieser Prozess noch Jahre in Anspruch nehmen. In Ländern mit gut entwickelten Archiven erreicht die Digitalisierung acht Prozent. In dieser Hinsicht hinken wir leider noch hinterher."

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Wie unvollkommen das bulgarische Staatsarchiv auch erscheinen mag, stellt es dennoch einen unerschöpflichen Reichtum dar. Es ist der Ort, an dem man alle Informationen schöpfen kann, die einen interessieren.

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Rumen Iwanow (auf dem Foto links) aus Pernik wurde von der Staatsagentur als Leser des Jahres ausgezeichnet. 2015 hat er insgesamt 120 Tage in Archiven verbracht, um ein lückenloses Verzeichnis aller Bürgermeister im Verwaltungsbezirk Pernik bis 9. September 1944 zu erstellen.

Zudem will sich die Staatsagentur künftig allen Bürgern erkenntlich zeigen, die der Agentur über die Jahre hinweg hilfreich zur Seite standen oder verloren geglaubte Werte beigesteuert haben. Zum Jahresende soll eine Liste mit den Namen all jener veröffentlicht werden, die in den Kriegen gefallen sind, an denen der moderne bulgarische Staat beteiligt war. Abschließend gibt uns Archivchef Gruew folgende Worte mit auf den Weg:

"Ich möchte die Menschen aufrufen, sich häufiger in den Archiven umzusehen. Denn hier werden sehr wertvolle Bilder, Fotos und Dokumente aufbewahrt, die Puzzleteile unserer Vergangenheit und damit für jeden von uns eine Bereicherung sind."

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Übersetzung: Christine Christov

Fotos: Boschidar Janew, BGNES, BTA



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