Den Bulgaren in Rom wurde vor wenigen Tagen der zweite Teil des Sammelbands „Die Bulgaren im Ausland. So nah, so fern“ präsentiert. Er enthält Essays, Analysen und ethnologische Studien. Zusammengestellt wurde der Sammelband von Sneschana Jowewa-Dimitrowa, die sich seit Jahren mit der Thematik Auslandsbulgaren auseinandersetzt.
„Die Premiere des zweiten Buchbands vor den Bulgaren in der italienischen Hauptstadt war sehr erfolgreich“, sagt Sneschana Jowewa-Dimitrowa in einem Interview für Radio Bulgarien. „Der erste Band ist 2016 mit Unterstützung der Staatlichen Agentur für die Auslandsbulgaren und der Kollegen von der Zeitschrift „Ongal“ erschienen. Wir haben gemeinsam auch die Idee umgesetzt, den Sammelband nicht nur als Buch zu drucken, sondern auch als Online-Version unseren Landsleuten überall auf der Welt zur Verfügung zu stellen. Er enthält nicht nur 23 akademische Studien, sondern auch ergreifende Erzählungen von Bulgaren, die sich für ein Leben im Ausland entschieden haben, aber Sehnsucht nach der Heimat haben. Für großes Interesse sorgt die Erhebung über das Ethnounternehmertum unter unseren Landsleuten, vor allem im deutschsprachigen Raum. Ausgesprochen schön sind die Texte von Nelli Pintewa, einer Dame aus der Schweiz, über den Weg im Ausland – als mögliche Offenbarung, Zufall oder Schicksal. Sie ist Dirigentin und Musikerin und beleuchtet die Entwicklung der bulgarischen Künstler im Ausland. Sehr wichtig sind auch die Texte über die Bildungsformen an bulgarischen Wochenendschulen im Ausland und über die Haupttätigkeit der Assoziation der bulgarischen Schulen im Ausland, die von der langjährigen Direktorin der bulgarischen Schule in London Sneschina Metschewa verfasst wurden. Im zweiten Band werden bulgarische Gemeinschaften in Großbritannien, Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgestellt. Erforscht werden auch die kirchlichen und religiösen Gemeinschaften unserer Landsleute in Spanien. Auch die akademische Studie über die historischen Diasporen ist sehr tiefgründig. Sie gibt Aufschluss über die regionalen und ethnokulturellen Besonderheiten der Bulgaren in Albanien, Moldawien, der Ukraine und Serbien. Außerdem können wir viel über das Phänomen und die typologische Charakteristik der Auslandsbulgaren in der Ukraine erfahren sowie über unsere Landsleute in Brasilien, die hauptsächlich aus Moldawien stammen. Natürlich kann man auch zwei sehr aufschlussreiche Studien über die Bulgaren in Italien lesen, die davon berichten, was es bedeutet, „Im Ausland auf der Suche nach dem eigenen Ich“ zu sein, wie sich die bulgarischen Gemeinschaften dort entwickeln und wie die Kinder ihre bulgarische Identität bewahren. Auch beim zweiten Buchband haben Kollegen vom Institut für bulgarische Sprache mitgewirkt. Sie befassen sich mit den interferierten deutschen Wörtern im Bulgarischen, das unsere Landsleute in Österreich sprechen. Auf keinen Fall möchte ich versäumen, auch den Beitrag über das 100. Jubiläum der bulgarischen Schule in Budapest zu erwähnen und die Möglichkeiten für neue Unterrichtsmethoden“, erklärt Sneschana Jowewa-Dimitrowa.
Und auf die Frage, wo der Weg von Rom aus zu einer neuen Buchpremiere geht antwortet sie:
„Der Sammelband setzt seine Reise in der Welt fort. Demnächst wird er unseren Landsleuten in Frankfurt, Budapest und Wien vorgestellt. Da der erste Band für großes Interesses gesorgt hat, folgte ganz logisch ein zweiter. Ich denke, wir werden die Reihe fortsetzen. Wir planen, 2019 einen dritten Band herauszugeben. Der zweite Band kann auf der Internetseite der Zeitschrift „Ongal“ gelesen werden. Dort können unsere Landsleute auch ihre Eindrücke und Emotionen teilen, die die Texte bei ihnen hervorgerufen haben. Und sie können dieses Wissen weiter verbreiten, das uns zu Recht mit Stolz erfüllt“, sagt Sneschana Jowewa-Dimitrowa abschließend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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