Die Massenmedien spielen in der Bildung der jungen Generation eine wichtige Rolle. Neue Mediennutzungsmuster entstehen und stellen alle Medienanbieter vor großen Herausforderungen. Hohe Moral, Ethik, Flexibilität, Verantwortung, enormes Wissen und die Einhaltung der journalistischen Normen bei Berichterstattungen sind gefragter denn je. Was würden Sie sagen, wenn diese Eigenschaften schon von frühester Kindheit an entwickelt werden? Wenn Kinder für Zeitungen und Zeitschriften schreiben, Sendungen für Funk und Fernsehen gestalten und moderieren? Nein, das ist keine Zukunftsmusik. Das alles ist im Kinderklub für Journalisten in Sofia bereits Realität.
Der Klub wurde 2003 im nicht mehr existierenden Privatradio „Omega“ in Sliwen ins Leben gerufen. Der Rundfunkjournalist Kosta Tscholakow hatte die Idee, Kinder zu seinen Sendungen einzuladen, die bestimmte Rubriken und Reportagen gestalten und das Journalistenhandwerk von der Pike auf lernen sollten. Zwei Jahre später wurde der Sender verkauft und die Tätigkeit des Klubs eingestellt, um 2012 wieder ins Leben gerufen zu werden, dieses Mal in der Hauptstadt Sofia.
„Das ist eine außerschulische Ausbildungsform, so wie man Sprachen, Malerei oder Tanz außerhalb der Schule lernt, die bis zur 12. Klasse dauern kann“, erläutert Kosta Tscholakow. „Vor jeder Übung werden organisatorischen Fragen geklärt. Danach folgen der Unterricht und der praktische Teil, die Improvisationen. Die Kinder stellen sich vor, dass sie echte Moderatoren sind, denken sich Situationen aus, analysieren, diskutieren. Der Profi-Journalist bringt ihnen bei wie Nachrichten, Umfragen, Reportagen und Interviews gemacht werden und versucht zu beweisen, dass Kinder durchaus Journalistik machen können. „Wir fassen Journalistik als Wissenschaft auf. Bei uns wird Wissen vermittelt, das den Kindern nützlich sein kann“, sagt Kosta Tscholakow.
Momentan wird der Klub von Kindern der 2.-6. Klasse besucht. Sie sind sehr aufgeschlossen, wissbegierig und voller Neugier für das Neue, bereit Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. Die Kinder haben bereits in mehreren Rundfunk- und Fernsehsendungen verschiedener Medien mitgewirkt, darunter auch im Bulgarischen Nationalen Rundfunk. Demnächst will ein privater TV-Sender die Kindersendungen fest in seinem Programmschema einbauen.
„Die Kinder meistern alle Aufgaben auf ihre Art. Das Wichtigste ist, ihren Elan zu fördern, ihn nicht abebben zu lassen und das erfolgt durch viel Praxis“, erläutert Kosta Tscholakow.
Der Kinderklub für Journalistik hat keine finanziellen Möglichkeiten, die nötige Reportage- Technik zu kaufen. Trotzdem stürzen sich die Kinder mutig und mit viel Elan ins Abenteuer „Journalistik“ und werden zu Reportern mit ihren Handys.
Auf die Frage was sie am Beruf des Journalisten anziehend findet, antwortet die 11-jährige Viktoria, dass das die Möglichkeit ist, viel über Bulgarien und die Welt zu erfahren. Das kleine Mädchen präsentierte eine professionell gemachte Umfrage unter ihren Mitschülern.
Die 12-jährige Katerina träumt davon, Sportjournalistin zu werden und auf Sportereignissen anwesend zu sein, um darüber zu berichten. Sie will demnächst Volleyball und Tennis trainieren.
Der 8-jährige Emin ist seit 15 Wochen Mitglied des Kinderklubs für Journalistik. „Mir gefällt es, wenn wir schreiben und improvisieren“, sagt er.
Für Valentin, der bald seinen 10. Geburtstag feiert, sind Nachrichten und Interviews besonders spannend. Er findet, dass der Journalist keinesfalls grob sein darf. „Er muss sehr aufmerksam sein, sich vorher informieren, den guten Ton wahren und er darf nicht trinken!“, empfiehlt der Kleine.
„Das Wichtigste, was ich gelernt habe, ist, was man im Rundfunk arbeitet. Ich habe viel Interessantes erfahren. Vorher dachte ich, dass dort Menschen in einem Zimmer mit vielen Computern sitzen und einfach Musik ausstrahlen“, sagt die 10-jährige Denislawa in ihrer naiven Kindersprache. Fernsehen findet sie natürlich auch interessant.
Presijan, der 12 ist, ist seit der 1. Klasse von der Journalistik begeistert. „Mir gefällt es auf Sportveranstaltungen zu sein, Fußballspiele zu analysieren und darüber zu berichten“. Dass, was er von Kosta Tscholakow gelernt hat, ist, Geduld zu haben. „Das wichtigste ist geduldig zu sein und beharrlich am Erfolg zu arbeiten“, sagt der angehende Journalist.
Kosta Tscholakow bringt seine ganze Kraft auf, um aus seinen Schützlingen würdevolle Menschen und gute Journalisten zu machen. „Ihr seid mehr wert als eine Goldmedaille“, lobt er oft die Kinder. Glück auf für die kleinen Journalisten!
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Dessislawa Semkowska
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