Die Regierung hat neue Mittel zur Bekämpfung der Pandemie gebilligt
Gegen das Coronavirus werde das volle Potenzial des Gesundheitssystems eingesetzt und für die zusätzlich eingeführten Maßnahmen weitere 41,4 Mio. Euro bereitgestellt. Es gebe bereits ein einheitliches medizinisches Aktionsprotokoll. Die Hausärzte wurden auch miteinbezogen, aber das Wichtigste sei, dass sich die Menschen weiterhin schützen, erklärte Premierminister Bojko Borissow während der Online-Sitzung der Regierung. Borissow forderte den Gesundheitsminister auf, nicht nur in Sofia, sondern auch im Land Möglichkeiten für die Spende von Blutplasma zu schaffen, um Covid-Kranken zu helfen.
Weitere Maßnahmen gegen Corona-Pandemie ergriffen
In den Polikliniken in Sofia und den anderen Großstädten des Landes sollen Corona-Abteilungen eingerichtet werden, in denen Patienten untersucht, getestet und diagnostiziert werden sollen. Zu diesem Zweck habe laut dem Gesundheitsminister die Regierung zusätzliche Mittel bereitgestellt.
Der Gesundheitsminister Kostadin Angeow motivierte die Notwendigkeit, dass auch die Polikliniken und die Hausärzte im Kampf gegen die Covid-Seuche einbezogen werden, weil in den letzten 2 Wochen von 100.000 Personen sich mehr als 300 Personen mit Covid-19 infiziert haben.
Zahl der von Covid-19 Geheilten wächst
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 2.151 durchgeführten PCR-Tests 675 neue Covid-19-Fälle registriert, die 31 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.
Im Verlauf des vergangenen Tages konnten 603 Patienten als genesen entlassen werden; 33 Patienten sind an den Folgen der Erkrankung gestorben; die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich auf 49.087; 3.822 Patienten werden stationär behandelt, 272 darunter auf Intensivstationen.
Keine neuen Einschränkungsmaßnahmen geplant
„Momentan sind auf nationaler Ebene keine strengeren Einschränkungsmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Seuche vorgesehen“, sagte Sozialministerin Denitza Satschewa dem Fernsehsender bTV gegenüber. „In Abhängigkeit von der epidemiologischen Lage sind wir jedoch bereit, unterschiedliche Maßnahmen zu ergreifen“, fügte die Ministerin hinzu. In Vorbereitung sei eine weitere Hilfsmaßnahme, abgesichert mit 20 Millionen Euro, die den Unternehmen zugutekommen sollen. „Die Rede ist von gastronomischen Einrichtungen, Aus- und Weiterbildungszentren, Sport- und Fitnesseinrichtungen. Es besteht ferner die Möglichkeit, 80 Prozent der Gehälter der Angestellten in den Firmen zu übernehmen, die schließen mussten. Wir haben die Bereitschaft, insgesamt 50.000 Menschen zu helfen“, präzisierte die Sozialministerin.
Über die Hälfte der Bürger befürworten Regierungsbeschlüsse gegen Corona
Über die Hälfte der Bulgaren äußern, dass sie die eingeführten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Seuche strikt einhalten würden. 37 Prozent würden die Maßnahmen lediglich berücksichtigen. Das ergab eine landesweite Umfrage der Meinungsforschungsagentur „Sova Harris“ vom November, zitiert von der Tageszeitung „Trud“. 11 Prozent der Umfrageteilnehmer geben zu, dass sie die Maßnahmen nicht einhalten, bzw. sich keine Meinung darüber bilden können. Jeder 10. Bürger sprach sich gegen die Einschränkungsmaßnahmen aus. Für strengere Maßnahmen ist hingegen ein Drittel der befragten Bürger. Rund zwei Drittel meinen, dass keine weiteren Maßnahmen notwendig seien.
Über die Hälfte der Bulgaren gaben zu, dass ihre Ersparnisse in der Corona-Krise schmelzen würden; 40 Prozent befürchten sogar eine derartige Verschlechterung ihrer finanziellen Lage, dass sie nicht mehr ihren Unterhalt bestreiten können.
40 Prozent lehnen die Handlungen der Regierung im Zusammenhang mit Covid-19 ab; 53,6 Prozent befürworten diese.
„Betten allein heilen nicht“ – Protest gegen Chos im Gesundheitswesen
Heute führten die Organisatoren der seit 4 Monaten laufenden Antiregierungsproteste in Bulgarien eine Protestaktion mit aufgestellten symbolischen Krankenhausbetten vor dem Regierungsgebäude in Sofia durch. Damit wollten die Organisatoren vom sogenannten „Giftigen Trio“ auf das ihrer Ansicht nach im Gesundheitswesen unter den Bedingungen der Corona-Seuche herrschende Chaos aufmerksam machen. An der Aktion unter dem Motto „Betten allen heilen nicht“ beteiligte sich auch die Vorsitzende der Plattform „Erhebe dich. BG“ und ehemalige Ombudsfrau Maja Manolowa. Sie forderte die Einführung kostenloser PCR-Tests für alle, die es nötig haben. Momomentan kostet ein solcher Test etwas mehr als 50 Euro.
Unerwartet bildete sich ein Gegenprotest von Bürgern, die Manolowa beschuldigten, dass sie Gelegenheit gehabt hatte, zur Verbesserung des Gesundheitssystems beizutragen, als sie im Parlament sass.
Militärangehörige spenden Blutplasma für schwere Covid-Fälle
Der Verteidigungsministers Krassimir Karakachanow hat heute angeordnet, an der Militärakademie in Sofia die nötige Organisation zur Spende von Blutplasma zur Behandlung schwerer Fälle von Covid-19 zu schaffen. Das teilte das Pressezentrum des Verteidigungsministeriums mit.
Die Spender müssen von Covid-19 geheilt sein und einen negativen PCR-Test vorweisen, berichtet der BNR-Reporter Dobromir Widew.
3.000 bulgarische Soldaten spenden jedes Jahr Blut und retten Leben.
Zahl von Arbeitserlaubnissen für Ausländer gestiegen
Einen Anstieg der Zahl der für Ausländer erteilten Arbeitserlaubnisse, trotz der Covid-19-Pandemie, meldet für die ersten zehn Monaten des Jahres die Arbeitsagentur. Das ist hauptsächlich auf die Verpflichtungen zurückzuführen, die unser Land im Zusammenhang mit der Umsetzung großer Infrastrukturprojekte wie Balkan Stream eingegangen ist.
Zur gleichen Zeit ist die Nachfrage an saisonalen Arbeitern aus Drittstaaten stark zurückgegangen, informiert die Reporterin Maria Kostowa.
Nach Angaben der Arbeitsagentur erhielten von Anfang des Jahres bis Ende Oktober 4.270 Angehörige von Drittstaaten Zugang zum bulgarischen Arbeitsmarkt. Für den gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 2.812.
Redaktion: Darina Grigorowa
Übersetzung: Georgetta Janewa
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