„Die Zahl der von Covid-19 geheilten Patienten steigt stetig, es sind fast 1.000 pro Tag“, erklärte der Gesundheitsminister Prof. Kostadin Angelow auf einem Briefing. Ihm zufolge zeigen die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Infektion, dass Bulgarien erfolgreich mit der Seuchte umgehe. Die durchschnittliche Inzidenz betrage derzeit 518 auf 100.000 Personen. Damit liege Bulgarien auf Platz 16 unter 30 Ländern in Europa, in Bezug auf die Sterblichkeit auf Platz 7, gemessen anhand einer 14-tägigen Beobachtung.
40% der für Covid-Patienten vorgesehenen Betten für leichtere Fälle und 23% der Betten auf den Intensivstationen seien belegt, gab der Minister bekannt. Die meisten hospitalisierten Patienten gebe es in Blagoewgrad, Gabrowo, Pernik, Rasgrad, Tragowiste in Schumen. 3.459 Mediziner seien positiv auf Covid-19 getestet worden, 1.802 davon seien momentan krank.
Nach einer Umstrukturierung der Krankenhäuser sollen in der nächsten Woche in Sofia 3.000 Betten für Covid-Patienten in leichterem Zustand und 400 Betten für Kranke, die einer Intensivpflege bedürfen, verfügbar sein, versicherte der Direktor des Notfallkrankenhauses „Pirogow“ Prof. Assen Baltow.
Alle Schulen, in denen 15% der Schüler mit dem Coronavirus infiziert sind, müssen zum Fernunterricht übergehen. Das Recht über den Präsenzunterricht zu entscheiden, haben auch die Covid-Stäbe der Gemeinden und Regionen. Die endgültige Genehmigung erteilt aber letztendlich der Gesundheitsminister, wurde auf dem Briefing betont.
Sollte es zu langen Warteschlagen und Menschenansammlungen kommen, werde der Zeitrahmen der so genannten grünen Korridore für Senioren in Lebensmittelgeschäften und Apotheken erweitert werden, betonte Prof. Kostadin Angelow.
Der Hauptgesundheitsinspektor Dozent Angel Kuntschew informierte, dass die Zahl der positiven PCR-Test in dieser Woche nicht ansteige, was als eine positive Nachricht zu bewerten sei. Er versicherte, dass die Krankenhäuser über genügend Medikamente verfügen würden. Allein gestern seien 4.300 Packungen Remdesivir geliefert worden.
Das Koordinationszentrum im Infektionskrankenhaus in Sofia werde geschlossen, gab der Direktor des Rettungsdienstes, Dr. Georgi Gelew, bekannt. Nachdem vor den Krankenhäusern mobile Stationen errichtet wurden, würden die Patienten, die eine eventuelle Covid-19-Infektion abklären wollen, von allein dorthin kommen.
Die Koordinierung für die Covid-Fälle, die eine Krankenhausaufnahme erforderlich machen, wird durch den Rettungsdienst übernommen. Eine Funkverbindung zwischen dem Rettungsdienst und den Krankenhäusern soll die reibungslose Einlieferung in den Krankenhäusern sicherstellen.
Bulgarien sei an drei der sechs derzeit entwickelten Coronavirus-Impfstoffen interessiert, teilte der Gesundheitsminister mit. Der Zugang zum Impfstoff soll für Menschen über 65 Jahren, chronisch Kranken und Angestellten in der ersten Linie garantiert werden. Die kostenlose Impfung soll nicht in den Impfkalender aufgenommen werden und freiwillig sein.
Im Verlauf des Briefings wurde noch einmal an die Bürger appelliert, keine Medikamente zu kaufen, von denen in den Medien berichtet wurde, dass sie angeblich vom Coronavirus heilen.
Kein Antibiotikum würde Covid-19 heilen und die Einnahme sei ohne triftigen Grund gefährlich und würde zu schwerwiegenden Konsequenzen führen, warnte der Gesundheitsminister.
"Das Beste ist, dass es keinen Lockdown gibt und es auch keine Aussichten dafür gibt“, kommentierte der neue Chef der Covid- Abteilung im Infektionskrankenhaus Prof. Atanas Mangarow.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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