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Covid-19 in Bulgarien: Tag 300

Premier Borissow: Es steht ein Jahr des Wiederaufbaus bevor

„Wir verabschieden ein Jahr der Prüfungen, die nach ihrem Ausmaß und ihrer Folgen für uns unbekannt waren... Ich habe aber stets betont, dass wir Bulgaren unsere Kraft gerade in schwierigsten Zeiten zeigen. So ist auch diesmal. Das Jahr 2020 führte uns den wahren Sinn des Wortes „Helden“ vor Augen“, schrieb der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow in seine Facebook-Seite. Er meinte, dass uns die Pandemie gelehrt habe, zu leben, geführt von der Sorge um die Nächsten, und dass Disziplin und Verantwortung den Preis menschlichen Lebens besitzen. Der Premier drückte die Hoffnung aus, dass 2021 ein Jahr des Wiederaufbaus wird, einen Neuanfang setzen werde und die Menschen zu ihrem gewohnten Leben zurückkehren können.

Bulgarien verwirklicht trotz Pandemie gute Steuerpolitik

Laut vorläufigen Angaben des Finanzministeriums lag das Haushaltsdefizit Ende Dezember bei 1,8 Milliarden Euro. Das sind 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), bei veranschlagten 4,4 Prozent des aktualisierten Haushaltsplans für 2020, übermittelte die BNR-Reporterin Marta Mladenowa.

2020 wurden aus dem Staatshaushalt rund 1,4 Milliarden Euro in Form von Direktzuschüssen, einschließlich im Zuge der sozial-wirtschaftlichen Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 und Unterstützung der Einrichtungen in vorderster Linie der Seuchenbekämpfung, gewährt. Zu diesen Mitteln gehören auch umgeleitete Gelder aus den EU-Fonds in Höhe von rund 400 Millionen Euro. Die Steuerreserve übersteigt 6 Milliarden Euro. Diese Ergebnisse würden darauf hindeuten, dass eine gute Fiskalpolitik aufrechterhalten wird, hieß es aus dem Finanzministerium.

Corona: 1.046 Neuinfizierte an einem Tag

In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 5.739 durchgeführten Corona-Tests 1.046 neue Covid-19-Fälle registriert, die 18,23 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.

Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia (155), Plowdiw (107) und Warna (100) diagnostiziert.

Im Verlauf des vergangenen Tages sind 61 Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben; 1.192 Patienten konnten als genesen entlassen werden.

4.756 Patienten werden stationär behandelt, 464 darunter auf Intensivstationen.

Die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich auf 75.163.

Auf der gestrigen turnusmäßigen Pressekonferenz des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung wurde bekannt, dass Bulgarien in Bezug auf die Krankheitshäufigkeit innerhalb der Europäischen Union momentan den 24. Platz belege; bei der Sterberate liege es jedoch an 3. Stelle, vergleicht man die Angaben der letzten 14 Tage.

Patriarch Neofit: Prüfung sollte uns weiser machen

„Wir hoffen und beten darum, dass uns das abgelaufene Jahr 2020, das uns mit der Corona-Pandemie eine schwere Prüfung auferlegte, weiser gemacht hat“, sagte Seine Heiligkeit der bulgarische Patriarch Neofit in seiner Predigt während des Bittgottesdienstes am ersten Tag des neuen Jahres. Er äußert die Hoffnung, dass die Menschen „nach dieser Prüfung motivierter sein werden, um das Geschenk des Lebens zu kämpfen“.

Schembartläufer vertreiben böse Geister bei Einhaltung der Corona-Maßnahmen

Getreu der Tradition haben die Schembartläufer der südwestbulgarischen Stadt Raslog bereits am ersten Tag des neuen Jahres angefangen, die bösen Geister aus der Stadt zu vertreiben, informierte die Nachrichtenagentur BGNES. Da in diesem Jahr das traditionelle Schembart-Festival wegen der Corona-Seuche abgesagt werden musste, wollten die Schembartläufer dennoch dem Brauch treu bleiben und bei Einhaltung der epidemiologischen Maßnahmen durch die Straßen ziehen. Trommelschläge und der Lärm von Tierglocken erklangen bereits in den frühen Morgenstunden. Die aus dem Schlaf gerissenen Bürger waren jedoch keineswegs verärgert, sondern spendeten von ihren Balkons und Fenstern aus Beifall. Die Polizei ihrerseits sorgte dafür, dass alle Einschränkungsmaßnahmen eingehalten werden.

Die auch in anderen Städten des Landes, wie Petritsch, Bansko, Simitli und Blagowgrad jedes Jahr durchgeführten Schembart-Festivals mussten zum ersten Mal abgesagt werden.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.

Zusammengestellt: Miglena Iwanow

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow


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