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Covid-19 in Bulgarien: Tag 325

Foto: Gemeinde Mesdra

Epidemiologischer Notstand um 3 Monate verlängert

Der epidemiologische Notstand in Bulgarien wurde bis zum 30. April verlängert. Die Regierung hat die Entscheidung gebilligt und Premier Bojko Borissow hat den Gesundheitsminister angewiesen, eine Anordnung mit klar definierten Fristen für eine schrittweise Lockerung der Maßnahmen auszuarbeiten. In Bezug auf die Arbeit von Restaurants und Bars hat der Premier den Gesundheitsminister gebeten, sich mit Vertretern der Branche zu treffen und mögliche Lösungen zu erörtern.
Seit Ausbruch der Pandemie bis Januar 2021 hat die Regierung 1 Milliarde Euro bereitgestellt, um Arbeitsplätze zu erhalten und Unternehmen in Bulgarien zu unterstützen. Mit diesem Geld konnten 300.000 Arbeitsplätze gerettet und einer Verdoppelung der Arbeitslosenzahlen im Land vorgebeugt werden, berichtete BTA.

Skender Syla: Ich hoffe, dass die Covid-19-Impfung in Bulgarien beschleunigt wird

Die Aufhebung der restriktiven Maßnahmen gegen Covid-19 muss gut durchdacht sein und unter strenger Kontrolle erfolgen, mahnte Dr. Skender Syla, Vertreter der Weltgesundheitsorganisation in Bulgarien, in einem Interview für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk. Ihm zufolge muss eine Balance zwischen öffentlicher Gesundheit und Wirtschaft gefunden werden. Dr. Syla äußerte die Hoffnung, dass in den kommenden Wochen und Monaten die Impfung der Bevölkerung in unserem Land beschleunigt wird. Auf die Frage, ob es ausreichen würde, bis Ende des Jahres 2 bis 2,5 Millionen Menschen in Bulgarien zu impfen, wie das der Nationale Krisenstab erwartet, sagte Dr. Syla: Das würde bedeuten, dass ein sehr großer Prozentsatz der Risikogruppen geimpft wäre, was die Situation verbessern würde.

Corona: 772 Neuinfektionen unter 13.540 Corona-Tests
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 13.540 durchgeführten Corona-Tests 772 neue Covid-19-Fälle registriert, die 5,7 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.
Im Verlauf des vergangenen Tages sind 60 Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben; 1.059 Patienten konnten als genesen entlassen werden.
2.822 Patienten werden stationär behandelt, 279 darunter auf Intensivstationen.
Die Gesamtzahl der bisher durchgeführten Corona-Impfungen in Bulgarien beläuft sich auf 26.798. Laut Angaben von „Euronews“ sind das 366 pro 100.000 Einwohnern. Rechnungen der Brüssler Ausgabe von „Politico“ ergeben, dass bei diesem Tempo erst 2040 die angestrebten 70 Prozent der Bevölkerung des Landes geimpft sein werden.

Patientenorganisation: gefährdete Bürger sollen bevorzugt geimpft werden
„Die Organisierung der Impfung ist in Bulgarien unzulänglich; es mangelt auch an Impfstoffen, die für alle reichen. Aus diesem Grund ist es erforderlich, dass zuerst die chronisch kranken und älteren Menschen im Land geimpft werden, weil sie am gefährdetsten sind.“ Diese Haltung äußerte dem BNR gegenüber Stanimir Hassardschiew, Vorsitzender der Nationalen Patientenorganisation.
„Da die pharmazeutischen Unternehmen innerhalb eines Jahres nicht die benötigen Mengen an Impfstoffen herstellen können, müssen die Anstrengungen vor allem auf die gefährdeten Bürger ausgerichtet sein, damit wir schneller wieder zum normalen Leben zurückkehren können“, betonte Hassardschiew.

Gaststätten öffnen am 1. März
Gaststätten und Restaurants werden am 1. März eröffnet, Nachtclubs nach dem 14. März. Das wurde von den Eigentümern und dem Gesundheitsminister Prof. Kostadin Angelow vereinbart. Branchevertretern zufolge habe der Minister Verständnis für sie gezeigt, heißt es auf der Website „24chasa.bg“.
„Der Großteil der Probleme, die einer Lösung bedürfen, ist eher wirtschaftlicher Natur und liegt nicht im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsministers. Wir haben uns beraten und die Parameter bestimmt: wir öffnen die Restaurants am 1. März und wollen Vorhersehbarkeit. Der Minister hat sich damit engagiert, dass bis Ende Januar absolut alle Leistungen und Entschädigungen an sämtliche Lokale gezahlt werden“, erklärte Slatko Slatanow, stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung der bulgarischen Hotel- und Gaststättenbetreiber.

Tabakproduzenten bestehen wegen Covid-19 auf Beihilfe
Die Nationale Vereinigung der Tabakproduzenten verlangt, dass die Branche in diesem Jahr eine staatliche Hilfe nach der De-minimis-Beihilfe-Regelung erhalten soll. Das werde heute vom Tabak-Konsultationsrat näher besprochen werden, informierte die BNR-Reporterin Wesselina Milanowa.
Die Tabakhersteller wurden innerhalb der Maßnahmen zur Unterstützung der von der Corona-Krise betroffenen landwirtschaftlichen Unternehmen nicht mit einbezogen, da die Gelder aus der Europäischen Union stammen und diese den Tabakanbau nicht stimuliert.
Die finanzielle Unterstützung, die ein Landwirt nach der De-minimis-Beihilfe-Regelung maximal erhalten kann, beträgt 25.000 Euro für die Zeit von drei aufeinanderfolgenden Jahren.

Massentests in Universitäten
Lehrer und Mitarbeiter an den Universitäten werden massenweise auf Coronavirus getestet. Das wurde nach einem Treffen zwischen Vertretern des Rates der Rektoren und des Gesundheitsministeriums bekannt, informierte das BNR-Programm Horizont. Ziel ist es, die Prävalenz von Covid-19 im Bildungssystem des Landes zu überprüfen. Die Tests sind freiwillig und kostenlos.

Redaktion: Gergana Nantschewa
Übersetzung: Rossiza Radulowa, Georgetta Janewa, Wladimir Wladimirow



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