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Abenteuerurlaub in der Umgebung der bulgarischen Donaustadt Nikopol

Foto: Weneta Nikolowa

Nikopol ist eine geschichtsträchtige Stadt. An einem Felsufer hoch über dem Donau-Fluss liegen die Überreste der Festung des letzten mittelalterlichen bulgarischen Herrschers Iwan Schischman. Nachdem die Osmanen 1393 die Reichshauptstadt Tarnowo einnahmen, verlegte Zar Iwan Schischman die Hauptstadt nach Nikopol an der Donau. Doch die Festung, in der er sich verschanzt hatte, wurde 1395 mit List eingenommen und Iwan Schischman auf Befehl des türkischen Sultans Bayezid I. vor dem Haupttor enthauptet. Heute erinnern einzig die von Unkraut bewucherten Mauerreste und das verhältnismäßig gut erhaltene Tor an die einstige Größe der mittelalterlichen Festung.


Die Ruine wird gern von Touristen besucht, weil man von hier aus einen herrlichen Blick auf die zu Füßen des Hügels liegende Stadt und die Donau hat. 


Nikopol hat eine Jahrhunderte alte Geschichte, die weit in die Zeit vor Christi Geburt zurückreicht. Die Römer bauten sie jedoch militärisch aus und haben viele Spuren hinterlassen. Einer der Trinkbrunnen, genannt Elia-Brunnen, besteht aus Fragmenten eines antiken Sarkophags aus dem 2. Jahrhundert. In der lateinischen Aufschrift beklagt ein römischer Beamter namens Frontonius den Tod seiner jungen Frau Aelia...

Die größte Attraktion von Nikopol ist und bleibt die Donau

Seit diesem Frühling bietet der örtliche Fischerverein Bootsausflüge an. „Die Ausfahrt dauert etwa 2 bis 3 Stunden. Es wird auch ein Picknick auf einer der Donauinseln gemacht und der frisch gefangene Fisch gegrillt“, erzählte uns Bisser Georgiew, Vorsitzender der Vereinigung „AMUR-Nikopol“. Er ließ es sich nicht nehmen, weitere Einzelheiten mitzuteilen:

„Die Fahrt beginnt am Badestrand von Nikopol und führt entlang der Insel Srednjak. Momentan ist diese Insel mit dem gegenüberliegenden Donauufer verbunden und bildet sozusagen eine Halbinsel. Die Rumänen haben früher zwei Schlepper versenkt, damit die Donau an dieser Stelle versandet und ein direkter Zugang von Land aus auf die Insel entsteht und sie die Insel für sich beanspruchen können. Die eigentliche Insel ist 5 Kilometer lang und nahezu einen Kilometer breit.“

Ellenbogen, Daumen und Garten – das sind Namen von Donauinseln, an denen der Bootsausflug vorbeiführt. Am attraktivsten ist jedoch die Insel Katunara, die landläufig auch als „bulgarische Malediven“ bezeichnet wird. Die Insel besitzt einen nahezu drei Kilometer langen Strand aus feinstem Sand, der wie Sterne glitzert. „Im Sommer kommen die Leute mit ihren Familien hierher und mach Strandurlaub, weil das Wasser an dieser Stelle sehr flach ist; man watet 100 bis 200 Meter in den Fluss und das Wasser reicht nur bis zum Bauchnabel“, erzählt weiter Bisser Georgiew. Wenn der Wasserpegel der Donau sinkt, kann man sogar bis zum gegenüberliegenden Ufer waten. Dann werden die sogenannten „Malediven-Strände“ besonders gern besucht. Die Einheimischen schwören, dass ihre Strände denen der Urlauberzentren am Schwarzen Meer in Nichts nachstehen und eine ausgezeichnete Alternative darstellen.

Bootsausflug zur Kirschenzeit

„Im Mai, wenn der Schnee in den Gebirgen schmilzt steigt der Wasserpegel der Donau beträchtlich an. Das geschieht in etwa zur Kirschenzeit. Es hat Jahre gegeben, in denen dann fast alle Donauinseln unter Wasser standen“, weiß Bisser zu berichten.

Der Archipel von Nikopol ist eine wahre Oase für die wilde Natur. Auf den Inseln nisten viele verschiedene Vogelarten. Während einer Bootsfahrt fliegen über den Köpfen der Touristen Kormorane, Reiher, Krauskopfpelikane, Seeadler, Schnepfen und andere Vögel. Entgegen der Erwartungen sind auf den Inseln auch Wildschweine, Rehe, Schakale, Fuchse, Wildkatzen und Fasane anzutreffen, die häufig auf die Inseln schwimmen, um vor der Welt der Menschen zu fliehen...

Die Felsenkirche über der Donau


Die Fahrt auf einem Boot führt auch entlang eines der mystischen Orte der Donau. In das steile Felsufer über der Donau wurde in frühchristlichen Zeiten eine Kirche gehauen. Die dem heiligen Stephanus geweihte Felsenkirche wird in das 3. bis 4. Jahrhundert datiert und gehörte laut den Archäologen zu einem großen Felsenkloster, das Opfer der Erosion geworden ist. Einzig erhaltengeblieben ist diese kleine Kirche.

Derzeit entstehen in der Nähe ein Fischerdorf und ein Museum für die Donaufischerei. Damit will man den Tourismus in der Region beleben, die so reich ist an sehenswerten Kultur- und Naturdenkmälern.

Weitere Anregungen für einen Besuch des Donauabschnitts zwischen Widin und Nikopol werden im folgenden Video gegeben:




Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Weneta Nikolowa


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