Die Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und Griechenland im Rahmen des europäischen grenzüberschreitenden Kooperationsprogramms Interreg begann Ende der 1990er Jahre mit dem Programm INTERREG I (1990-1993). Der letzte Programmplanungszeitraum INTERREG V-A 2014-2020 wurde im Dezember 2016 von der Europäischen Kommission gebilligt und verfügt über rund 110 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (85%) und etwa 19 Millionen Euro nationale Beteiligung beider Länder (15%).
Die gemeinsamen Projekte betreffen Nordgriechenland und Südbulgarien, und insbesondere auf griechischer Seite die Bezirke Evros, Kavala, Xanthi, Rhodopen, Drama, Thessaloniki und Serres, und auf bulgarischer Seite - Blagoewgrad, Smoljan, Kardschali und Haskowo. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern fällt mit dem Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ) zusammen und umfasst eine Fläche von über 40.000 Quadratkilometer mit 2.700.000 Einwohnern.
Inwieweit hat sich die Covid-19-Pandemie auf die Arbeit am grenzüberschreitenden Kooperationsprogramm zwischen Bulgarien und Griechenland ausgewirkt? Eine Antwort gab uns Dimitrios Papathanasiou, Koordinator des Gemeinsamen Sekretariats des europäischen Programms INTERREG Griechenland-Bulgarien:
„Wir überwachen weitgehend aus Entfernung die Umsetzungsprozesse der von uns finanzierten Projekte und kommunizieren über Videokonferenzen mit der Europäischen Kommission, den Behörden in Bulgarien und den Auftragnehmern. Doch seit dem März 2020 müssten wir uns auf ganz neue Lebens- und Arbeitsbedingungen einstellen, um unsere Gesundheit, aber auch die der Anderer zu schützen. Leider sind einige unserer Mitarbeiter verstorben, andere erkrankten und waren abwesend. Das hat uns psychisch beeinträchtigt, aber auch unsere praktischen Aktivitäten behindert. Sie betreffen die Finanzierung von mehr als 100 Projekten, die die Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Verkehrskorridore fördern, die Umwelt und das kulturelle Erbe schützen, zur sozialen Integration beitragen und die Gesundheitsversorgung verbessern. Besonderes Augenmerk gilt den Hochwasserschutzprojekten und dem Bau des neuen Grenzübergangs zwischen Bulgarien und Griechenland „Xanthi-Rudosem“. Im Bereich Unternehmertum wurden erstmals private Projekte von Unternehmen auf beiden Seiten der Grenze finanziert, die mittels Wettbewerben ausgewählt wurden. Es handelt sich um 35 Unternehmen, hauptsächlich aus den Bereichen Tourismus, Verarbeitungsindustrie, erneuerbare Energien und Gesundheitswesen. Unsere wichtigste Priorität besteht darin, die Projekte fristgerecht und im Rahmen der gewährten Budgets umzusetzen sowie einen Vorschlag für den neuen Programmplanungszeitraum 2021-2027 auszuarbeiten. Ferner ist es uns wichtig, Veranstaltungen zu organisieren, um die Ergebnisse unserer Aktivitäten der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, aber während der Pandemie ging diese Aktivität hauptsächlich Online.“
Das europäische Leitprogramm zur Förderung der territorialen Zusammenarbeit zwischen den Grenzregionen INTERREG hat bereits eine 30-jährige Geschichte hinter sich; wegen der Lage im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie mussten jedoch einige der Jubiläumsveranstaltungen verschoben werden. Die Partner aus Bulgarien und Griechenland sehen jedoch für 2021 einige traditionelle Initiativen auf beiden Seiten der Grenze vor:
„Falls in diesem Jahr die Internationale Messe in Thessaloniki stattfinden sollte, werden wir uns natürlich an ihr beteiligen. Wir hoffen, dass wir am Tag der Europäischen Zusammenarbeit (21. September) die traditionellen Rennen oder Blutspendeaktionen durchführen können, denen sich Bürger beider Länder anschießen. Zumindest wird es parallele Veranstaltungen auf beiden Seiten der Grenze geben.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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