Der regenreiche Frühling und trockene Sommer haben den Winzern eine gute Ernte beschert. Die Trauben werden bald in den Fässern gelagert werden, die Weinliebhaber werden sich aber bis zum nächsten Frühjahr für die Weißweine und sogar noch länger für die Rotweine gedulden müssen, bis sie auf den Markt kommen.
„Es ist für uns sehr erfreulich, dass die Bulgaren, trotz der Krise, nicht aufgehört haben, Wein zu trinken, auch wenn manche von ihnen zu Weinen der niedrigeren Preisklasse greifen. Wein in Dosen verkauft sich sehr gut“, sagt der Vorsitzende der nationalen Winzer- und Weinkammer Jordan Tschorbadschijski und präzisiert, dass der Umsatz der Weine aus der höheren Preisklasse zwischen 7 und 13 Euro zurückgegangen sei. Es bestehe aber die Hoffnung, dass sich mit dem Ende der Pandemie die Lage auf dem Markt wieder normalisiert und diese Weine weiterhin gefragt sein werden. Die größte Nachfrage herrsche momentan nach Weinen aus der mittleren Preisklasse.
„Die Weinlese ist eine echte Kunst“, betont Jordan Tschorbadschijski und weist darauf hin, dass es in Bulgarien hervorragende Agronomen und Technologen in dieser Branche gibt. Sie alle seien jetzt vor Ort in den Weinbergen, verfolgen den Zuckergehalt und geben das Signal für die Weinlese. In Abhängigkeit der Qualität der Trauben, werden sie für die Produktion von Wein, Schnaps oder Brandy aussortiert. Dank dieser Technologen stellt Bulgarien einige der besten Weine der Welt her, behauptet Jordan Tschorbadschijski.
Der Berufsverband der Weinproduzenten hofft, dass sich die Krise vom letzten Jahr nicht wiederholt, als ein erheblicher Teil der Weingüter 80 % bis 90 % ihres Umsatzes eingebüßt hat. Da sie Restaurants und Hotels beliefern, ist ihre Arbeit infolge der Epidemie-Maßnahmen ins Stocken geraten. Dieses Jahr wird für das Geschäft von entscheidender Bedeutung sein.
„Alle hoffen, dass es keine erneuten Schließungen geben wird. Die Bulgaren sollten endlich einsehen, dass sie sich impfen lassen müssen, damit wir wieder zur Normalität zurückkehren können. Je schneller das geschieht, desto besser, denn die Wirtschaft muss funktionieren, damit es Arbeitsplätze für alle gibt. Es darf nicht sein, dass Menschen in Anbetracht der hohen Inflation ihren Arbeitsplatz verlieren“, sagt der Vorsitzende der nationalen Kammer der Winzer- und Weinkammer voller Sorge und fügt hinzu, dass die Weintrauben in diesem Jahr im Vergleich zum vergangenen 30 % teurer sein werden. Sorge bereitet den Winzern aber die hohen Preise für Strom und Gas, die um das Dreifache gestiegen sind. Die Weinproduzenten müssen das in den Preis kalkulieren, damit sie nicht Konkurs gehen.
Die Traubenpreise steigen trotz hoher Erträge in diesem Jahr.
„Die diesjährige Weinernte ist besser als jede andere zuvor. Geerntet werden je nach Rebsorte 600 bis 900 Kilogramm Weintrauben pro 0,1 Hektar“, bestätigte der Technologe Tichomir Trifonow aus einem kleinen Weinkeller bei Warna in einem Interview für BNR-Warna. Er erzählt, dass es für kleine Weinbetriebe mit eigenen Weinbergen, die kleine Mengen, aber sehr hochwertigen Wein herstellen, schwer ist, sich auf dem Markt zu behaupten.
Eine Bestätigung, dass die bulgarischen Weine inzwischen international geschätzt werden und von angesehenen Weinexperten anerkannt sind, ist die Einrichtung des ersten ausgelagerten Büros der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) in Bulgarien.
Übersetzung: Georgetta JanewaFotos: BGNES, BNR-Warna
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