Das mehrsprachige Publikum von Radio Bulgarien ist sehr gut über die Traditionen und die Kultur unseres Landes informiert. Zum Teil liegt das an den detaillierten und zugänglichen Informationen, die wir Ihnen täglich in 10 Sprachen durch Texte, Podcasts und Fotos aus Bulgarien präsentieren. Das belegen auch die Ergebnisse der Umfragen, die bei unserem zahlreichen Publikum auf großes Interesse gestoßen.
In unserer letzten Umfrage hatten wir die Frage gestellt, was eine „Surwatschka“ (zu Deutsch Neujahrsrute) ist. Mit Genugtuung konnten wir feststellen, dass 80% unserer Online-Nutzer die richtige Antwort angegeben haben, nämlich dass es sich um ein traditionelles Attribut für Neujahrswünsche handelt. Nur die Nutzer der serbischen und der albanischen Seiten waren etwas verwirrt. Einige hatten vermerkt, dass „Surwatschka“ ein Zauberstab ist, andere wiederum, dass es Teil unserer traditionellen Dekoration für Weihnachten ist.
Was ist eine Surwatschka?
Surwakane, so wie das sanfte Klopfen mit der Surwatschka auf dem Rücken eines Menschen genannt wird, gehört zu den beliebtesten und farbenprächtigsten Bräuchen zum Neujahr. Die Surwatschka ist ein Zweig vom Kornelkirschbaum, der mit verdrehten mehrfarbigen Fäden, Popcorn und allen Arten von getrockneten Früchten und Münzen verziert ist. Mit dieser Wünschelrute klopfen in unseren Tagen meist die Kinder den Älteren in den ersten Stunden des Neuen Jahres sanft auf dem Rücken und sprechen Wünsche nach Gesundheit und Wohlstand aus. Einer der beliebten Sprüche lautet wie folgt:
„Surwa, lustiges Jahr,
goldene Ehre auf dem Feld,
roter Apfel im Garten,
gelber Maiskolben am Stiel,
reichlich Weintrauben,
Geldbeutel voller Münzen...
Lang und gesund sollst du leben!"
Die Tradition gebietet, dass die Surwakari, das waren früher junge Männer, in den ersten Stunden des Neuen Jahres Verwandte und Bekannte im Ort besuchen, um Neujahrswünsche auszusprechen. Im Gegenzug bekamen sie Kleingeld oder Süßigkeiten.
Weitere Einzelheiten über diesen Brauch voller Symbolik lesen Sie in den Beiträgen „Jahresbeginn – Zeit der „Surwakari“ und anderer alter Bräuche“ und „Die Neujahrsrute – der Zauberstab der Bulgaren“
Übersetzung: Georgetta Janewa
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