40 Jahre kreative Tätigkeit begeht am 11. und 12. Februar Mascha Iliewa auf der Bühne der Sofioter Oper. Und zwar mit ihrer Inszenierung von Tschaikowskys „Dornröschen“.
Für Ballett-Fans ist Mascha Iliewa die Primaballerina, die sie als Odette/Odile in Tschaikowskys „Schwanensee“, als Giselle im gleichnamigen Werk von Adolphe Adam und in vielen anderen zentralen Rollen bejubelt haben. Sie ist auch Choreografin einer ganzen Reihe von Aufführungen in der im Nationalen Opern- und Ballett-Theater in Sofia. In den letzten Jahren unterrichtet Masha Iliewa an der Nationalen Musikakademie und leitet seit einem Vierteljahrhundert die Ballettschule „Mascha Iliewa“, die hauptsächlich für Amateure bestimmt ist. Ihr haben es Hunderte Kinder, Studenten, Menschen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Berufen zu verdanken, dass sie mit der Magie dieser Kunst in Berührung gekommen sind. Sie hat die Schule auf Einladung des Kulturhauses „Sredez“ in der Hauptstadt gegründet, wo auch heute noch ein Teil des Unterrichts stattfindet.
„Das war eine wirklich große Herausforderung“, erinnert sich Mascha Iliewa. „Es kamen Kinder, Studenten, aber auch viele Menschen über 18 Jahre - Studenten, Ärzte, Anwälte... Sie wollten alles über das Ballett wissen und was man mitbringen muss, um sich damit zu befassen. An erster Stelle ist das Disziplin – wie man gekleidet und gekämmt sein muss, dass man nie zu spät kommen darf, auch wenn man sich nicht gut fühlt, dass man imstande sein muss, alle Schwierigkeiten zu überwinden. Das gilt gleichermaßen für Amateure als auch für Profis“, sagte Mascha Iliewa.
Sie selbst hat bereits in jungen Jahren gelernt, was persönliche Disziplin und professionelle Einstellung zur Kunst bedeuten. Ihre Mutter ist Russin, geboren in Leningrad, wo sie als Kind das Mariinski-Theater besucht hat. Zuerst meldete sie ihre Tochter zum Training in rhythmischer Sportgymnastik an und später zum Klavier- und Ballettunterricht. Im Alter von 10 Jahren wurde Mascha in die Nationale Tanzkunstschule aufgenommen und im Alter von 11 Jahren wurde sie auserwählt, an der Akademie „Waganowa“ in der Geburtsstadt ihrer Mutter weiterzumachen. Vor ihrem 18. Lebensjahr war sie bereits Teil der Truppe der Sofioter Oper und wurde 1990 Primaballerina. Eine Zeitlang leitete Mascha Iliewa eine Klasse an der Nationalen Tanzkunstschule. Nun hat sie sich auf die Arbeit mit Schülern der Gesangsfakultät der Nationalen Musikakademie im Bereich Musik und Bühnenkünste konzentriert.
„Ich unterrichte zwei verschiedene Fachrichtungen“, erklärte Mascha Iliewa. „Die eine ist die „Ballettpädagogik“, wo angehende Ballettlehrer ausbildet werden. Die andere Fachrichtung ist für Operngesangsstudenten. Sie befassen sich mit Tänzen, die sie für ihre zukünftigen Bühnenauftritte brauchen. So ist mein Buch „Historische Tänze“ entstanden. Die Arbeit mit Studenten ist sehr interessant. Das Beste ist, dass sie auch nach dem Abschluss den Kontakt zu mir aufrechterhalten. Und ich helfe jenen, die Hilfe brauchen. So wird es einem nie langweilig.“
Ballettmeister ist bekanntlich zum einen ein Lehrer, der mit Balletttänzern bei der Vorbereitung von Aufführungen arbeitet. Zum anderen ist das aber jemand, der die Aufführungen gestaltet. Die Arbeit von Maschas Iliewa an der Sofioter Oper geht in beide Richtungen.
„Ich mache Aufführungen, hauptsächlich für Kinder. Und ich arbeitete täglich mit den Tänzern des Nationalballetts zusammen. Die Arbeit des sogenannten Repetitors wird selten erwähnt. Es wird selten darüber gesprochen, wie schwierig es ist, eine Aufführung „zusammenzufügen“. Und der Ballett-Pädagoge macht die Choreographie für jeden einzelnen der Künstler“, so Mascha Iliewa.
Ballett sorgt nicht nur für einen anmutigen Gang und einen schönen Körper. Es hat eine viel tiefere Bedeutung, ist Mascha Iliewa überzeugt.
„Nicht von ungefähr haben die Aristokraten darauf bestanden, dass ihre Kinder von klein auf lernen Klavier zu spielen und zu tanzen. Weil es adelt. Musik berührt die menschliche Seele und der Tanz schafft Harmonie zwischen Körper und Seele. Die Kunst, der man in jungen Jahren begegnet sind, trägt man sein Leben lang im Herzen“, sagte Mascha Iliewa abschließend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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