Nachdem bis zu den 1950er Jahren mit der Ausstrahlung von Programmen in Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch, Türkisch, Griechisch, Serbokroatisch und Albanisch begonnen wurde, nahm der Bulgarische Rundfunk 1956 auch Sendungen in Arabisch auf. Grund dafür war die Krise um den Suezkanal. Stefan Alachwerdschiew wurde zum Chef der arabischen Redaktion ernannt und Petar Marwakow, Zwetana Jantschewa, Nadeschda Georgiewa und Ganka Petkowa begannen dort als Redakteure zu arbeiten.
Seit dem 19. Juni 1957 gibt es die Sendungen in spanischer Sprache. Die ersten Mitarbeiter der spanischen Redaktion waren Emilia Zenkowa, Zwetan Georgiew, Nikola Iwanow und Christo Gonewski. Nach der „Nelkenrevolution“ in Portugal wurden unter der Leitung von Schela Awramowa auch portugiesischsprachige Sendungen erstellt. Kurz darauf wurde im selben Jahr in der bereits bestehenden Direktion „Auslandssendungen“ beim Bulgarischen Nationalen Rundfunk auch die Redaktion „Entwicklungsländer“ eingerichtet. Sie gestaltete Programme in Französisch, Englisch und Portugiesisch für Afrika und Lateinamerika. Leiter der Direktion „Auslandssendungen“ waren zu jener Zeit Christo Diamandiew und Bogomil Metschkarski.
Ende der 1950er Jahre wurde die Ausstrahlung bulgarischsprachiger Programme für das Ausland wieder aufgenommen, die nach der Wende vom 9. September 1944 eingestellt worden waren. Seinerzeit waren die Sendungen in bulgarischer Sprache auf die sogenannten „Wirtschaftsemigranten“ in Nord- und Südamerika ausgerichtet sowie auf die bulgarischen Seeleute und Experten, die im Ausland arbeiteten. Ende der 1960er Jahre wurden die Programme für Mazedonien und für die Bulgaren in Amerika wiederhergestellt.
1974 kam es zu einigen Änderungen in der Medienpolitik des bulgarischen Staates. Die Radiosendungen für das Ausland wurden vom Bulgarischen Rundfunk (wie der Bulgarische Nationale Rundfunk damals hieß) übernommen und für die Beiträge für einige Zeitungen im Ausland, die auf Bulgarisch herausgebracht wurden, war die Nachrichtenagentur „Sofia Press“ zuständig. Diese Arbeitsweise wurde bis Ende der 1980er Jahre beibehalten, als in Bulgarien die Wende eintrat.
Seit 1992 heißen die Auslandsprogramme des Bulgarischen Nationalen Rundfunks „Radio Bulgarien“. Seit dem Monat Mai 2004 veröffentlicht „Radio Bulgarien“ auf seiner Internetseite Texte und Audiodateien in 11 Sprachen (Bulgarisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Russisch, Griechisch, Serbisch, Türkisch, Albanisch und Arabisch).
Mehr über die Entwicklung von „Radio Bulgarien“ im neuen Millennium erfahren Sie aus dem Beitrag „Radio Bulgarien und die Wirren der Zeit“
Nach historischen Informationen, zusammengefasst von Boschidar Metodiew, dem Gründer und Kurator des Museums des BNR.
Zusammengestellt von: Krassimir Martinow
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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